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Urmels großer Flug

Urmels großer Flug

Titel: Urmels großer Flug
Autoren: Max Kruse
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Irgendwo muß es ja sein. Und wenn einer den anderen fragt...«
    »Wönn
du meunst«, brummte Seele-Fant, der sich etwas Hübscheres von dieser
morgendlichen Zusammenkunft versprochen hatte.
    »Ach,
das ist nutzlos, ganz nutzlos«, verplapperte sich Ping Pinguin.
    »Aha!«
machte Wutz. »Wieso ist das nutzlos? Du weißt also doch was!«
    »Nei-nei-nei-nein!«
gackerte Ping Pinguin, der jetzt merkte, daß er zuviel verraten hatte. »Ich
weiß nichts, rein gar nichts!« Und dann kam ihm der rettende Gedanke, und er
rief eifrig: »Das ist doch sonnenklar. Wenn Pfupf auch verpfwunden ist, dann
kann das Urmel ja nicht ins Meer getaucht sein, denn Pfupf kann ja nicht
pfwimmen. Also sind die beiden doch geflogen und nicht gepfwommen!«
    »Äußörst
scharfsönnög«, bemerkte Seele-Fant. Er war froh, jeder weiteren Mühe enthoben
zu sein, machte kehrt und schwamm zum Felsenriff zurück.
    Nun
warf Wutz ihre ganze Hoffnung auf Ping Pinguin. »Wenn es keinen Zweck hat, bei
den Fischen nachzuforschen, dann müssen wir es eben bei den Vögeln tun,
öfföff!« Sie sah ihn scharf an. Und weil er ein schlechtes Gewissen hatte, zeigte
er sehr viel Eifer, ihr zu helfen, doch leider, wenn er auch eine Art Vogel war
— er konnte ja nicht fliegen, zu seinem ständigen Kummer.
    »Nicht
einmal das kannst du!« grollte sie. »Nun, mit dir rechne ich noch ab.« Sie
drehte sich um und trabte zum Blockhaus zurück.
    Ping
Pinguin aber bemühte sich mit wenig Erfolg, gemeinsam mit Wawa zu klären, was
die geheimnisvoll drohende Ankündigung, Wutz wolle mit ihm noch abrechnen, in
der Zukunft für eine fürchterliche Bedeutung haben mochte.
    »Das
weiß ich auch nicht«, zischte Wawa. »Denn was die Tschukunft bringt, kann nur
die Tscheit lehren. Aber etwas Gutes wird es kaum sein, wenn ich Wutschs
Gesichtschausdruck richtig beurteile.«
    Dieser
Ansicht schloß sich auch Ping Pinguin an. Leider. Wutz aber sah man später hoch
oben auf dem Berge stehen, auf einem steil abfallenden Vorsprung über dem Meer.
Sie schleuderte Brotkrümel in die Luft und rief dazu, so lockend und zärtlich
es ihr nur möglich war: »Kommt, ihr Vögelchen, kommt doch! So kommt doch,
verdammt noch mal, öfföff, sucht das Urmel, sucht! Sucht!«
    Es
kamen auch Möwen und schnappten die herumgeschleuderten Brocken aus der Luft,
sie erhoben ein ohrenbetäubendes Gekreisch, aber sie verstanden Wutz nicht, und
Wutz verstand sie nicht. Es war hoffnungslos.
    Und
daher setzte sie sich bald erschöpft und entmutigt nieder und vergoß heiße
Tränen.
    Da
aber nahte glücklicherweise der Hubschrauber von König Futsch, ach, wie gut
Wutz das Geräusch kannte, und wie gern sie es hörte! Von nun an brauchte sie
keine Vögel und keine Fische mehr. Nicht nur sie, alle Inselbewohner wußten
alsbald, wo das Urmel war und was es vorhatte. Das war einerseits beruhigend,
andererseits eine Quelle neuer Sorge.
    »Aber
jedenfalls, öfföff«, sagte Wutz mit einem deutlich tadelnden Seitenblick auf
den Professor, »jedenfalls bin ich sehr froh, daß nun ein richtig tatkräftiger
und entschlossener Mann hier ist, um mir zu helfen.«
    »Mir
sind durchaus Fälle bekannt, wo erst die richtig tatkräftigen Männer mit ihrer Entschlossenheit
das eigentliche Unheil anrichteten«, sagte der Professor.
    König
Futsch konnte über diese Bemerkung, die im Hinblick auf die Weltgeschichte
durchaus berechtigt war, nicht beleidigt sein, denn er hörte sie nicht.
Gemeinsam mit Tim Tintenklecks entlud er den Hubschrauber. Sie brachten das
Funkgerät, das Transistorradio und den Fernsehapparat in des Professors
Studierstube.
    »Wozu
all diese Apparate?« rief der Professor.
    »Um
Titiwu in Kontakt mit der Welt zu bringen. Um uns hier an das Weltnachrichtennetz
anzuschließen. Wir brauchen Informationen, müssen erfahren, wo das Urmel
gesehen wurde, müssen selbst Nachrichten geben können.« Er war schon dabei, das
Funkgerät in Betrieb zu setzen. Die Tiere umstanden ihn neugierig. König Futsch
streifte sich die Kopfhörer über und sprach in den Äther, sandte die Wellen
nach Hause, ins Schloß. »Hier Titiwu, hier Titiwu. Ich rufe Naftaline, bitte
kommen!«
    Naftaline
und Sami im Schloß von Pumpolon warteten schon auf den Ruf, sie meldeten sich,
alsbald erfuhr König Futsch von Urmels Ausflug zu Zwengelmann und daß es
seitdem wieder verschwunden war.
    »Und
wann gibt es im Fernsehen eine Sendung für Pinguine«, fragte Ping Pinguin, »von
ihrem Leben und Treiben im Ewigen Eis?«
    »Wenn
ich dich gerupft
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