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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich
Autoren: Molly Weatherfield
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Constant«, sagte ich, »ich hatte bisher nur eine einzige Woche Pony-Training, und ich bin noch nie bei einem Wettbewerb gelaufen …«
    »Ja.« Er nickte. Im Kerzenschein waren seine Brillengläser völlig undurchsichtig. »Die Voraussetzungen sind großartig.«
    Ich wollte protestieren, ließ es aber natürlich. Stattdessen kicherte ich nervös.
    Ihm schien es nichts auszumachen. Sein Körper entspannte sich ein wenig, und auch sein Hals war nicht mehr so starr. »Ich bin ein Arriviste «, gestand er mir. »Ich komme nicht aus einem reichen Haus – ich beherrsche lediglich ein paar Tricks, die in der gegenwärtigen Finanzwelt sehr gut zu funktionieren scheinen. Hauptsächlich arbeiten wir von meinem Sitz in Griechenland aus, aber ab und zu muss ich auch nach New York. Es erfordert modernste Technologien und sehr viel Zeit und Konzentration, um den Markt zu beherrschen. Deshalb besteht meine einzige Ablenkung auf der Insel nur in einer gelegentlichen Party und der Überprüfung von Tonys und deinem Training. Und dann natürlich im Besuch der Rennen und Wettbewerbe, auf denen du gezeigt wirst.
    Abgesehen von meiner Arbeit«, fuhr er langsam fort, »erfreue ich mich am meisten an einem disziplinierten Körper, der zu meiner Unterhaltung schmerzhaft gefesselt und zur Schau gestellt wird, entweder bei einem öffentlichen Wettbewerb oder nachts in meinem Zimmer.«
    »Wird es sehr schmerzhaft werden, Mr. Constant?« Ich spürte, wie meine Stimme bebte.
    »Schmerzhaft genug, um mich zu unterhalten«, erwiderte er düster. »Es gibt Sklaven zu kaufen, deren Spezialität Schmerz ist. Aber ich weiß, dass du nicht dazugehörst. Tony auch nicht. Und ich habe festgestellt, dass ich Material wie dich vorziehe – jemanden, der schnell und eifrig lernt und dem man beibringen kann zu ertragen, was er ertragen muss, der sich jedoch nie wirklich daran gewöhnt.«
    Er schien sich mit dem Thema intensiv befasst zu haben.
    Und dann fügte er leise lachend hinzu: »Oh, und verschwende bloß nicht deine Zeit damit, dich zu fragen, ob ich einer dieser schwerreichen Männer bin, die selbst gerne gefesselt und geschlagen werden möchten. Ich habe ein paar dieser Herren kennen gelernt, aber wir scheinen nicht viel gemeinsam zu haben.«
    »Nun … äh … es scheint alles sehr … äh … einfach zu sein, Mr. Constant.« Das machte mir ein wenig Angst. Ich wusste nicht, ob ich mit einfach zurechtkommen würde.
    »Du hast es lieber ein bisschen geheimnisvoller.« Er nickte. »Verborgene Motivationen, komplexe Enthüllungen. Ah ja, wie dein Jonathan.«
    Woher wusste er das über mich? Ich wusste nicht, wie viele Informationen die Auktionsleute in den Angebotsmappen für die interessierten Käufer sammeln, ich nahm jedoch an, dass sie ziemlich ausgefeilte psychologische Profile enthielten. Und, oh! Scheiße, natürlich, er hatte deinen Brief gelesen, Jonathan. Stefan hätte ihn mir wohl kaum zurückgegeben, ohne ihn nicht vorher seinem Herrn gezeigt zu haben. Er hatte ihn gelesen und ihn anscheinend amüsant gefunden. Oder vielleicht auch nicht so amüsant. Seine Stimme klang irgendwie gehässig.
    »O ja«, sagte er. »Ich habe ihn kennen gelernt … er taucht gelegentlich bei einer Party oder einer Ausstellung auf. Ich glaube, Miss Kate Clarke hat ihn mir vor ein oder zwei Jahren vorgestellt.«
    Er verzog leicht das Gesicht.
    »Genau der richtige Master für ein Mädchen, das so viele Bücher gelesen hat«, sagte er. »Eleganter Typ. Gut aussehend. Und er scheint alle Zeit der Welt zu haben, um sich damit zu amüsieren, so zu tun, als wäre er in dich verliebt. Er hat dich wahrscheinlich im Unklaren gelassen. Hat er die Dinge wirklich unter Kontrolle?, hast du dich gefragt – oder sehnte, nein, verzehrte ist das richtige Wort, ja, verzehrte er sich insgeheim nach deiner kleinen Seele?
    Er will, dass du dich das in diesem einen Jahr fragst«, fügte er hinzu. »Nun, es ist zwar meine Zeit, aber ich erlaube es dir, solange dein Körper gehorsam ist. Ich bin vermutlich nicht so sehr wie er an deiner Seele interessiert.
    Er hat dich schrecklich verwöhnt«, schloss er. »Aber deine guten Instinkte hat er nicht ruiniert. Ich glaube, ein bisschen Einfachheit , wie du es nennst, wird dir sehr guttun.
    Avignon.« Er schmunzelte, als der Kellner mit dem ersten Gang den Raum betrat. »Avignon, 15. März, nächstes Jahr – nun, die Place d’Horloge ist ein hübscher Ort für eine Wiedervereinigung. Und in der Zwischenzeit geben wir dir so viel zu
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