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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Ihre vermutete undichte Stelle ist. Ann, Sie sollten wirklich nicht ins Wasser springen, wenn Sie nicht schwimmen können.«
    Ann Bennett ignorierte diese beleidigende Bemerkung. »Cerny diente als perfektes Ablenkungsmanöver. Ich hatte ihn ebenfalls für eine Weile im Verdacht, bis ich mir das Ergebnis seiner Sicherheitsüberprüfung angesehen hatte. Im Gegensatz zu Ihren Andeutungen hatte er niemals mit irgendwelchen militärischen Technologien zu tun, bei denen es Probleme mit der Geheimhaltung gab. Auch hat er Mittelamerika in über zwanzig Jahren nicht einmal betreten. Er ist sauber.«
    Fowler sagte nichts, als sie den Rand des Wäldchens erreichten.
    »Andererseits«, fuhr Ann Bennett fort, »habe ich soeben in Erfahrung gebracht, dass Sie ein Gründungspartner von SecureTek waren, also der Sicherheitsrüstungsfirma, die später an Edward Bolcke verkauft wurde.«
    »Jetzt geht aber die Phantasie mit Ihnen durch.«
    »Tut sie das? Wir haben die Wege höherer Geldbeträge verfolgt, die von Bolckes Firma auf ein Bankkonto hier in Washington überwiesen wurden, das auf Ihren Namen lautet.« Diesmal bluffte sie zwar, aber sie war überzeugt, dass kommende Ermittlungen den Beweis dafür erbringen würden.
    Fowler ging weiter und führte sie tiefer in den Wald hinein. Nach einer längeren Pause sagte er: »Angenommen, Sie haben recht. Was jetzt?«
    »Sie kommen wegen Spionage vor Gericht und verbringen den Rest Ihres Lebens im Gefängnis.«
    Vor neugierigen Blicken geschützt, griff Fowler Ann Bennett an, legte einen Arm um ihren Hals und stieß sie gegen den dicken Stamm einer Roteiche.
    »Nein«, sagte Fowler. »Ich glaube, hier ist es zu Ende.«
    Ann Bennett stand stocksteif an den Baumstamm gelehnt, während Fowler ein Halstuch aus der Tasche seiner Laufhose zog und zu einem dünnen Strick zusammendrehte. Er legte es um ihren Hals und zog an den Enden, um sie zu erwürgen.
    Sie wehrte sich, bäumte sich auf, wollte ihn wegstoßen, aber er war zu stark und drückte sie mit den Beinen fest gegen den Baumstamm. Vor ihren Augen drehte sich alles, sie begann zu würgen – und dann hörte sie eine barsche Stimme hinter Fowler.
    »Lassen Sie sie los!«
    Fowler drehte sich um und sah zwei Männer in Joggingkleidung, die mit Glock-Pistolen auf seinen Kopf zielten.
    Der Mann, der in der Nähe ein Fahrrad repariert hatte, kam mit einer H&K-Maschinenpistole im Anschlag angerannt. »FBI«, rief er. »Sie sind verhaftet!«
    Fowler lockerte allmählich seinen Griff an den Halstuchzipfeln und ließ das Halstuch zu Boden fallen. Einer der FBI-Agenten riss ihn zurück, während ihm ein anderer Handschellen anlegte.
    Ehe er zu einem in der Nähe wartenden Wagen gezerrt wurde, trat Ann einen Schritt auf ihn zu und sah ihm in die Augen. »Dan, eins sollten Sie wissen. Ich kann sehr wohl schwimmen.«

84
    Die Gewässer vor Tierra del Fuego wurden in jeder Hinsicht ihrem Spitznamen Furious Fifties gerecht. Ein starker Westwind buckelte Wellen auf, die sich sturmgepeitscht mit prahlerischem Getöse und spektakulären Gischtwolken brachen. Starke Querströmungen, die ih nen gelegentlich den ein oder anderen Eisberg in den Weg schoben, der sich aus der Antarktis in diese Breiten verirrt hatte, steigerten ihre Wucht. Im Laufe der Jahrhunderte hatten diese Naturgewalten bewirkt, dass viele Schiffe ihr nasses Grab in den eisigen Fluten vor Kap Hoorn gefunden hatten. Alles, was noch fehlte, war ein ausgewachsener Wirbelwind, dessen wütende Böen ohne Vorwarnung aus allen Richtungen gegen das Kap anrannten.
    Der kleine Trawler stampfte mutig durch den Mahlstrom und verhalf seinen Insassen zu einer wilden Achterbahnfahrt. Im Ruderhaus hielt sich Summer am Kartentisch fest, als das Boot einen fünf Meter hohen Wellenberg hinabrauschte. »Konntest du kein größeres Schiff auftreiben?«, klagte sie.
    Lächelnd schüttelte Dirk den Kopf. Die kurzfristig zur Auswahl stehende Kollektion an nautischen Verkehrsmitteln war in der nahe gelegenen argentinischen Stadt Ushuaia ausgesprochen bescheiden gewesen. Er war schon froh, diesen Trawler gechartert zu haben. Ihre Fahrt von Ushuaia durch den Beagle-Kanal war relativ ruhig verlaufen, doch das hatte sich, sobald sie den freien Ozean erreichten, dramatisch geändert.
    »Geradeaus vor uns liegt Isla Nueva«, sagte der Kapitän, ein untersetzter Mann mit schneeweißem Haar.
    Summer blickte aus dem Ruderhausfenster auf eine bergige grüne Insel in einer Meile Entfernung. »Auf ihre abgelegene Art eine
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