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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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neben seiner Leiche.
    Zhou hielt eine chinesische 9-mm-Pistole mit ausgestrecktem Arm in der Hand. Ein dünner Rauchfaden kräuselte sich aus der Pistolenmündung. Der Mann drehte sich langsam um, bis die Pistole auf Pitts Brust zielte. »Was wäre, wenn ich tun würde, was Bolcke verlangt hat, und Sie hier und jetzt töte?«
    Pitt gewahrte aus dem Augenwinkel einen Schatten und grinste den chinesischen Agenten spöttisch an. »Dann würden Sie mir nur eine Sekunde später im Tod Gesellschaft leisten.«
    Die Bewegung über ihm spürte Zhou mehr, als dass er sie sah. Dann hob er den Kopf, und sein Blick fiel auf den Schleusenkai, der mit einem Dutzend bewaffneter Männer gesäumt war, die mit M4-Karabinern auf ihn und seine Mannschaft zielten. Es waren Soldaten der Navy, die vom Zerstörer Spruance , der in der benachbarten Schleusenkammer lag, herübergekommen waren.
    Zhous Gesicht blieb unbewegt. »Das könnte sich leicht zu einer peinlichen Angelegenheit für unsere Nationen entwickeln«, sagte er.
    »Könnte es das?«, fragte Pitt. »Bewaffnete chinesische Widerständler an Bord eines Schiffes, das unter der Flagge Guams fährt, werden verhaftet, während sie einen des Mordes schuldigen Sklavenhändler in Sicherheit bringen wollen? Ja, ich denke, Sie haben recht. Es wäre zumindest für eine unserer Nationen eine peinliche Angelegenheit.«
    Zhous Stimme klang zögernd, aber durchaus fest. »Und wenn wir die Pläne zurückgeben?«
    »Dann, finde ich, sollten wir uns die Hände schütteln und fröhlich unserer Wege ziehen.«
    Zhou blickte in Pitts grün schimmernde Augen und studierte seinen freundlichen Gegner, der es irgendwie geschafft hatte, die Oberhand zu gewinnen. Er wandte den Kopf und sprach mit einem seiner bewaffneten Helfer. Der Mann ließ sein Gewehr langsam sinken und ging zur Kommandobrücke hinüber. Kurz darauf kehrte er mit der versiegelten Tonne zurück, die die Pläne der Sea Arrow enthielt, und reichte sie mit sichtlichem Widerstreben dem Amerikaner.
    Pitt nahm die Tonne entgegen, ging zur Reling und hielt inne. Er kam zurück und streckte Zhou die Hand entgegen. Zhou musterte Pitt einen Moment lang mit undurchdringlicher Miene, ehe er die dargebotene Hand ergriff und kräftig schüttelte.
    »Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben«, sagte Pitt. »Und das sogar zum zweiten Mal.«
    Zhou nickte. »Möglich, dass ich irgendwann das erste Mal bedauern werde«, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns.
    Pitt ging wieder zur Reling und kletterte eine Leiter hinauf, die in die Innenwand der Schleusenkammer eingelassen war. Dabei hielt er die Tonne so fest wie eine unersetzliche Kostbarkeit. Als er die letzte Sprosse überwunden hatte und auf den Kai trat, winkte er den Navy-Soldaten auf dem Kai dankend zu – und wurde sofort von den Sicherheitskräften der Canal Authority verhaftet.

EPILOG
    DER ROTE TOD



82
    »Sieht so aus, als bekämen wir Gesellschaft, Boss.«
    Unter einem Sonnenschirm in einem Liegestuhl lümmelnd, öffnete Al Giordino eine Kühlbox und warf eine leere Bierflasche hinein. Er klappte den Deckel zu, legte sein verbundenes Bein auf die Kühlbox und beobachtete gespannt, wie sich das Motorboot zügig näherte. Gekleidet war er für einen Tag am Strand und trug Shorts und ein grellbuntes Hawaiihemd, dabei saß er auf einem Lastkahn mitten im Panamakanal.
    »Ich hoffe, es ist nicht schon wieder ein Vertreter der Kanalverwaltung.« Pitt kniete in der Nähe auf dem Deck und überprüfte Teile einer Tauchausrüstung.
    »Tatsächlich sieht es so aus, als sei es unser Mann in Washington.«
    Das Motorboot kam längsseits, und Rudi Gunn enterte mit einem eleganten Sprung den Lastkahn. Über seiner Schulter hing eine Reisetasche, er trug eine Khakihose und ein Oxfordhemd. Und er war in Schweiß gebadet. »Seid gegrüßt, ihr Kanal-Killer.« Er umarmte seine alten Freunde. »Niemand hat mich gewarnt, dass es hier noch schlimmer sein könnte als in Washington im August.«
    »So schlimm ist es gar nicht«, widersprach Giordino und holte eine Flasche Bier für ihn aus der Kühlbox. »Hier sind die Alligatoren kleiner.«
    »Du musstest wirklich nicht extra herkommen und uns kontrollieren«, sagte Pitt.
    »Glaubt mir, ich bin immer froh, wenn ich aus dieser Stadt rauskomme. Mit dem demolierten Damm und den gesunkenen Schiffen, die hier überall herumliegen, habt ihr die reinste PR -Katastrophe ausgelöst.«
    Gunn blickte flussabwärts auf ein großes grünes Schiff, das am Kanalufer auf
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