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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
Autoren: Mina Hepsen
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einer fünfzehnminütigen Kutschfahrt geführt wurde,
roch feucht und muffig. Der Teppichboden in der Diele, die Vorhänge, die
Polstermöbel in den angrenzenden Räumen... der modrige Geruch wurde noch
intensiver, als sie eine Treppe hinabgingen, die, wie Violet vermutete, in
einen Keller führte.
    Aber
dort unten roch es nicht nach Holz, nur nach Stein, Moos, Kerzen und Blut.
Getrocknetem Blut. Der Geruch kam von einem großen Gegenstand in der Mitte des
Raums. Wie beiläufig berührte sie ihn, als sie daran vorbeikam. Es war eine Art
Altar aus Marmor. Sie zog ihre Hand sofort wieder zurück. Der süßliche
Blutgeruch war ekelerregend.
    »Perfektes
Timing, David«, rief eine Frauenstimme von oben. Zusammen mit zwei anderen
Frauen kam sie dieselbe Treppe hinunter, die Violet soeben beschritten hatte.
    Violet
blieb still stehen und atmete tief ein. Es war nicht einfach, die
unterschwelligeren Gerüche wahrzunehmen, denn der modrige Geruch des Kellers
und der durchdringend süße Blutgeruch überlagerten alles andere. Dennoch gelang
es ihr.
    Der
Geruch der zuletzt eintretenden Frau kam ihr bekannt vor.
    »Lady
Elisabeth?«
    »Gut
erkannt«, zischte Elisabeth hasserfüllt. »Los, machen wir uns über sie her. Wir
brauchen keine Hilfe von einem Menschen.«
    Violet
erstarrte.
    »Elisabeth!
Beherrsch dich«, sagte David, der ihren Arm jetzt endlich losließ, lachend.
»Außerdem: Du hast deine Chance gehabt, den Clanführer zu töten. Und du hast
versagt.«
    »Aber
sie auch!«, erklärte Elisabeth rachsüchtig.
    »Ja,
aber ich werde nicht noch einmal versagen«, sagte Violet ruhig. Ihre Nerven
waren zum Zerreißen gespannt, doch äußerlich war sie ruhig. Sie hatte sich
wieder unter Kontrolle. Elisabeth kannte sie bereits, und jetzt wusste sie auch
den Namen des Mannes, der sie hierhergebracht hatte: David. Wenn sie jetzt noch
die Namen der beiden anderen Frauen herausfinden könnte, würde sie Patrick und
die anderen umso leichter warnen können.
    »Daniel
hat gesagt, dass ihr mir helfen würdet, Patrick zu töten. Aber ich verstehe
nicht, wie das zugehen soll«, sagte Violet so gelassen, als würde sie sich hier
wie zu Hause fühlen. Doch noch während sie sprach, hörte sie Stimmen von oben. Wie viele denn noch?, dachte sie erschrocken.
    Acht
mehr, um genau zu sein. Violet wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als
diese acht den Kellerraum betraten. Ihr Atem roch nach frischem Blut. Sie wagte
nicht, sich vorzustellen, was sie wohl gemacht hatten, bevor sie
hierhergekommen waren.
    »Wo
ist Daniel?«, fragte Elisabeth.
    »Er
wird gleich mit unserem Gast hier sein«, sagte einer der Neuankömmlinge, und
die anderen lachten höhnisch.
    Ein
Gast? Eine dunkle Vorahnung stieg in Violet auf.
    Schnuppernd
neigte sie den Kopf in Richtung Treppe. Da war er, Daniels moschusartiger
Geruch, vermischt mit einem anderen, den sie inzwischen gut kannte.
    Ismail.
    Schwere
Schritte kündigten Daniels Ankunft an.
    »Ah,
Lady Violine«, sagte er gut gelaunt, »ich habe Ihnen ein ganz besonderes
Geschenk mitgebracht.«
    Ein
dumpfes Geräusch, als würde ein schwerer Körper zu Boden fallen. Ein entzücktes
Quietschen, das von Elisabeth kam, wie Violet glaubte.
    »Dann
sind wir also endlich so weit, an die Öffentlichkeit zu treten?«, fragte einer.
    Violet
musste all ihre Beherrschung aufbieten, um sich ihr Entsetzen nicht anmerken zu
lassen. War Ismail noch am Leben? Sie wäre am liebsten zu der Stelle gerannt,
wo Daniel ihn hingeworfen hatte, um, falls irgendwie möglich, zu helfen.
    »Ist
er tot?«, fragte sie ruhig.
    Daniels
Geruch wurde stärker, er kam näher. Seine Finger legten sich um ihren Nacken
und zogen ihr Gesicht zu sich heran.
    »Das
würde ich dir doch nicht antun, meine schöne Zigeunerin«, flüsterte er ihr ins
Ohr. Dann wandte er sich von ihr ab und rief: »Es wird Zeit, Lady Violine in
unseren Kreis aufzunehmen. Sie wird unser neuester und wichtigster Zuwachs.
Heute wird sie Ismail und Patrick töten, gleich zwei Clanoberhäupter! Und
dieses freudige Ereignis werden wir dann heute Abend feiern, indem wir die
Auserwählte töten!«
    Allgemeiner
Jubel ertönte, während jemand Violet ein Messer in die Hand drückte. Es war
länger als ihr altes Küchenmesser. Violet befühlte die Schneide mit dem Daumen
- es war fürchterlich scharf. Daniel befahl einigen Vampiren, Ismail auf den
Altar zu legen.
    »Na
los«, forderte Elisabeth sie spöttisch auf.
    Violet
hörte, wie die Vampire sich im Kreis um den Opferstein
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