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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut
Autoren: Chrissi Schröder
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Ich kann sie überall hören, in mir und um mich herum. Ich schließe kurz die Augen und öffne sie wieder.
    Sein Gesicht, sein wunderschönes Gesicht ist direkt vor mir, ich kann ihn sehen und ich lächele ihn an.
    Gott sei dank, du bist da, sage ich und bin erleichtert.
    Gott hat damit nichts zu tun, antwortet er mir, der Teufel hatte ein Einsehen mit mir und meiner Seele . Er lächelt mich an, dann runzelt er die Stirn. A ber kannst du mir mal sagen, was du hier machst?
    Was ich hier mache?, wiederhole ich seine Frage. Was soll ich hier machen, ich bin dir gefolgt – was sonst.
    Du bist mir gefolgt, murmelt er und blickt angestrengt vor sich hin.
    Ja, sage ich, ich hatte es dir doch geschworen.
    Du hattest es mir geschworen, murmelt er.
    Ich blicke ihn an und runzele die Stirn. Ist er jetzt vollkommen übergeschnappt?, frage ich mich, war die Höllendurchquerung einfach zuviel für ihn?
    Er hebt den Blick und sieht mich an, in seinen Augen lodert das Feuer, ein wütendes, alles verzehrendes Feuer. Erschrocken sehe ich ihn an und höre um mich herum seine donnernde Stimme:
    Deine Zeit war noch nicht abgelaufen, du warst noch gar nicht dran. Also, WAS MACHST DU HIER?
    Ich halte mir die Ohren zu, verschließe sie vor seiner brüllenden Stimme, aber es nützt nichts, ich höre sie weiterhin in mir drin.
    Du darfst gar nicht hier sein, Natascha. Höre ich ihn nochmals, seine Stimme ist jetzt leiser und sie klingt traurig.
    Ich habe dich freigegeben,ich habe zu dir gesagt, dass du deinen Weg gehen sollst.
    Plötzlich umarmt er mich fest.
    Was hast du nur getan?
    Ich bin meinen Weg gegangen – direkt durchs Feuer, antworte ich an seine Brust gelehnt, ich wollte nichts anderes mehr, ich wollte nur noch bei dir sein.
    Ansgar, mein Herz hat nicht mehr geschlagen, ich habe mich schon gefühlt wie tot – ohne dich. Da fiel mir der Rest ganz leicht.
    Er wiegt mich in seinen Armen und murmelt in meinen Haaren vergraben: Du dürftest nicht hier sein – noch nicht. Ich blicke ihn wieder an, das Feuer ist verschwunden, seine Augen sehen aus wie immer, der glutrote Ring pulsiert leicht.
    Warum?, frage ich ihn, warum denn nicht. Ich dachte hier spielt Zeit keine Rolle. Ist es nicht unerheblich, ob ich früher oder später zu dir komme?
    Nein, das ist es nicht. Es ist auch nicht so, dass ich mich nicht freue, dich zu sehen – so früh schon. Aber du hast damit des Teufels Pläne durchkreuzt.
    Was habe ich?, frage ich erstaunt, was hatte er denn für Pläne? Ansgar grinst mich an, er hatte zwar ein Einsehen mit meiner Seele und wollte sie in den Himmel auffahren lassen, aber da ich seine Kreatur getötet habe, lechzte er doch nach einer Bestrafung.
    Und wie sollte diese Bestrafung aussehen?
    Erneut vergräbt er sein Gesicht in meinen Haaren, dann flüstert er leise.
    Ein ganzes Vampirleben lang hier in dieser Dunkelheit – indiesem Nichts – ausharren zu müssen. Ohne dich. Allein.
    Wie lange ist ein Vampirleben?
    Ewig lang, flüstert er mir ins Ohr.
    Ich überlege kurz, aber warum bin ich dann hier? Und wo zum Teufel sind wir eigentlich hier genau? Ich ziehe düster die Augen zusammen und starre in die schwarze Dunkelheit, die uns umgibt.
    Das hier ist nur ein …Vorraum, sozusagen. Die Vorstufe.
    Er sieht mich wieder an und grinst über das ganze Gesicht.
    Wir waren wohl keine Engel in unserem Leben. Vielleicht werden wir ja gerade beide bestraft.
    Ich lehne meine Wange wieder an seine Brust und flüstere: Diese Bestrafung nehme ich mit Freuden an. Ich bleibe gerne eine … Ewigkeit mit dir hier drin.
    Er küsst mich aufs Haar, was hast du nur getan, das du auch hier bist. Er schlingt seine Arme um mich, meine süße kleine mellila, was hast du dir nur angetan.
    Ich bin vom Kirchendach gesprungen, ins Feuer.
    War das deine erste Idee? , fragt er mich grimmig.
    Nein, antworte ich und seufze, ich habe zuerst Nicki gefragt, kurz sehe ich seinen gequälten Gesichtsausdruck wieder vor mir. Er … er hat sich geweigert. Josh zu fragen, habe ich mich nicht getraut, fahre ich fort, er hätte sowieso abgelehnt. Wenn Moritus noch gelebt hätte, wäre ich zu ihm gegangen, um auf seine Stiefel zu spucken, dafür hätte er mir bestimmt den Kopf abgeschlagen.
    Ich hatte erst nicht genug Mut, es selbst zu tun – aber nach einiger Zeit hast du mir so schmerzlich gefehlt, dass es mir nur noch wie eine Erlösung vorgekommen ist.
    Er küsst mich auf den Mund, ganz sachte, es fühlt sich an wie ein Windhauch.
    Es ist schön, dass du hier bist,
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