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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition)
Autoren: Werner Vehler
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Universums.
    Er ging in die falsche Richtung. Das Licht am Horizont musste seinen Willen beeinflusst haben.
    Er sprach bewusst mit sich selbst, denn das beruhigte ihn immer, wenn er aufgeregt war, obwohl er seine Nerven fest im Griff hatte. Ihm machte nicht die unbekannten Gefahren, die vor ihm lagen, Sorgen und Angst, sondern das Schicksal der Königin und der Rebellen und deren Kinder. Alles um sie herum barg für sie tödliche Gefahren. Der See, der Thron, die Krone und das Zepter und jedes dieser Dinge könnte jeden Moment das Ziel ihrer Verstümmelung oder Tötung erreicht haben.
    Bei seinem Gang durch die unwirtliche Gegend, die einer steinernen Wüste glich, meinte er, einen Begleiter zu spüren. Aber das konnte auch Einbildung sein, wie es dem erging, der nachts durch die dunklen Straßen schritt und sich öfter umschaute in der Meinung, ihm folge jemand. Immer wieder bemerkte er, dass sich um ihn herum kleine Hügel bildeten, so als verfolge ihn ein Maulwurf. Trotz der quälenden Ungewissheit, was das sein könnte, musste Vinc, als er es mit einem Maulwurf verglich, schmunzeln. Es war das erste Mal seit längerer Zeit, dass sich sein Gesicht zu einem Lächeln formte.
    Ihn fehlte dazu Vanessa, die ewig Fröhliche, die ihn immer wieder aufmunterte und mit ihrer Liebe ihn ummantelte. Er war so in Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, als sich hinter ihm der einst kleine Hügel zu einen mächtigen heranwuchs, sich öffnete und ein grünes, einem dicken Wurm ähnliches, Wesen herausschwebte.
    Nur als eine grüne Flüssigkeit knapp an seinem Kopf entlang flog, bemerkte er die Gefahr. Erschrocken drehte er sich um und musste sich schnell ducken, denn erneut spie das Wesen eine Flüssigkeit. Vinc kannte bereits diese Spezies, die sie damals verfolgten, als sie auf der Flucht vor ihnen waren.
    Er beobachtete nicht nur dieses Geschöpf, sondern auch die anderen kleinen Hügelchen. Er konnte sie zwar nicht alle auf einmal mit seinen Blicken erfassen, doch die er sah, blieben ungeöffnet. Immer und immer wieder kamen die Spuckangriffe. Aber warum blieben die anderen in der Erde? Kurz darauf verschwand dieses Wurmgebilde wieder.
    Vinc vermutete, dass ihm die Spucke ausgegangen war, denn ewig konnte auch so ein Wesen keine haben.
    Die kleinen Hügel hatten aufgehört und Vinc eilte nun weiter.
    Wie nicht anders erwartet, blieb die Flora aus.
    Diese Geröllwüste schien nicht enden zu wollen.
    Die Dunkelheit breitete sich aus und umhüllte ihn wie ein Mantel des Todes. So jedenfalls Vinc Eindruck.
    Er fühlte sich wie ein Gefangener, ausgesetzt auf eine Insel ohne Wasser und den anderen lebensnotwendigen Dingen. Verurteilt zum Tode durch Verhungern und Verdursten, wobei bekanntlich die fehlende Flüssigkeit zuerst den Tod brachte. Und das war das, was ihm jetzt Angst machte. Er spürte plötzlich das gierige Verlangen nach Wasser. Doch in diesem grausamen Gebiet schien kein Leben. Nicht ein Wesen, das er vielleicht jagen konnte. Er würde sogar das Blut trinken, um zu überleben.
    Ihn wunderte auch nicht, dass keine Angriffe weiterer Bestien kamen, denn wie sollten sie in dieser unwirtlichen Gegend leben?
    Je weiter er ging, desto öfter bildeten sich kleine Risse im Boden. Er musste immer wieder über sie springen, manche waren in ihrer seitlichen Ausdehnung unüberschaubar, dass ein Umgehen sinnlos erschien. Aber das Überspringen zehrte an den Kräften. Vinc glaubte, dass die Spalte extra dafür vorhanden waren, um ihn zu schwächen.
    Nach einer Weile der anstrengenden Prozeduren gelangte er an eine Untiefe, deren Überquerung durch einen Sprung schier unmöglich war.
    Jenseits sah er einen eigenartigen Bau. Er erinnerte ihn an die Pyramiden auf Erden. Rechts von ihm eine Festung. Die Mauern schienen nicht hoch zu sein, so jedenfalls der Eindruck aus der Ferne.
    Doch das interessierte Vinc nur am Rande. Seine Aufmerksamkeit galt dem unüberwindlichen Spalt. Er trat vorsichtig näher an den Rand, sprang aber gleich wieder zurück, als sich Gesteinsbrocken lösten und ihn fast in die Tiefe mitgerissen hätten.
    Aber bevor er seinen rettenden Rückwärtssprung machte, war sein Blick in den Abgrund geeilt. Und was er da erfasste, erbaute ihn überhaupt nicht. Unten brodelte glühende Lava.
    Es passte zu dieser Steinwüste. Was war das für ein seltsames Gebäude auf der anderen Seite des Feuergrabens? Vinc hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch eine schmale Stelle zu finden, um einen Sprung zu wagen, dennoch so
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