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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition)
Autoren: GJ Moffat
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Bestes, sie großzuziehen.
    Die Wahrheit war jedoch etwas komplizierter, sodass Rebecca sich bisweilen bremsen und daran erinnern musste, dass selbst Menschen, die ihr nahestanden, niemals das erfahren durften, was tatsächlich geschehen war.
    » Dann ruf ihn eben an«, seufzte Hannah. » Du findest ja doch keine Ruhe, ehe du nicht mit ihm telefoniert hast.«
    » Ich hätte ihn so oder so angerufen«, sagte Rebecca.
    Sie wählte die Nummer von Logans Handy. Nachdem es ein paarmal geklingelt hatte, meldete sich Ellie.
    » Hi, Ellie.« Rebecca versuchte fröhlich zu klingen. » Ist Logan da?«
    » Bleib dran.«
    Rebecca war sich unsicher, wie Ellie die neue Phase ihrer Beziehung zu Logan verdaute. Sie kam einfach nicht dahinter, ob Ellies gelegentliche Schmollanfälle, die sie in Logans neuer Wohnung in Shawlands miterlebt hatte, mit ihr zu tun hatten oder damit, dass Ellie mit ihren dreizehn Jahren im wahrsten Sinne des Wortes mitten in der Pubertät steckte und man einfach damit rechnen musste, dass sie sich auch so benahm. Was auch immer dahintersteckte– Rebecca war bereit, Ellie so viel Zeit zu geben, wie sie brauchte, um sich nach allem, was sie durchgemacht hatte, mit den neuen Gegebenheiten anzufreunden.
    » Hallo, Becky.« Ellie hatte den Apparat an Logan weitergereicht. » Was gibt’s Neues?«
    Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme und konnte einfach nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. » Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht.«
    Hannah verdrehte die Augen und wandte sich ab, um wieder ins Erdgeschoss zu gehen.
    » Mir geht’s gut«, sagte Logan. » Wir wollten gerade in die Stadt fahren, um uns eine Pizza zu holen.«
    » Dann lasst euch von mir nicht aufhalten; wir müssen jetzt sowieso los ins Konzert. Ich rufe dich später noch mal an, wenn ich wieder zu Hause bin. Falls es nicht zu spät wird.«
    » Es ist nie zu spät«, versicherte Logan ihr. » Du kannst mich jederzeit anrufen.«
    Sie verabschiedeten sich voneinander, Rebecca beendete das Telefonat, dann steckte sie das Handy in ihre Tasche und ging nach unten, wo Hannah schon auf sie wartete.
    » Hör mal«, sagte Hannah, ehe sie das Haus verließen, » du weißt, dass ich gern mal Sachen nicht so ernst meine, aber ganz ehrlich– ich glaube, Logan tut dir gut. Auf jeden Fall hast du etwas Besseres verdient als Tom.«
    Rebecca lächelte und umarmte ihre Freundin. » Danke«, sagte sie. » Er ist wirklich einer von den Guten, nicht wahr?«
    » Wirklich. Außerdem ist er ziemlich attraktiv, was ja auch nicht zu verachten ist. Habt ihr beide denn schon mal… Na, du weißt schon…?«
    Rebecca ignorierte die Frage.
    2
    Ellie hielt die Hand ihres Vaters, während sie darauf warteten, die Straße vor dem Schnellrestaurant zu überqueren. Logan Finch war noch dabei, sich daran zu gewöhnen, plötzlich der einzige Elternteil eines dreizehnjährigen Mädchens zu sein, und konnte noch nicht genau benennen, was es war, das sie miteinander verband: Es fühlte sich an wie eine Mischung aus Freundschaft und einer Vater-Tochter-Beziehung. Logan überließ es nur zu gern Ellie, ihre gemeinsame Zeit nach ihrem Geschmack zu gestalten.
    Als sich im Verkehr eine Lücke auftat, hasteten sie gemeinsam über die Fahrspuren und betraten dann den Pizzaservice an der gegenüberliegenden Straßenecke. Plötzlich vibrierte sein Handy. Er zog die Stirn in Falten, während er in seiner Tasche zu kramen begann.
    » Wer ist denn das schon wieder, Logan?«, wollte Ellie wissen.
    Ursprünglich hatte sie ihn Dad genannt, doch dann war sie nach und nach dazu übergegangen, ihn mit seinem Vornamen anzusprechen.
    Logan fand das Handy und presste es ans Ohr.
    » Kannst du morgen ins Büro kommen?« Alex Cahill hatte sich nicht mit seinem Namen gemeldet.
    » Dir auch einen guten Tag«, antwortete Logan. Er hielt die Hand über das Mikrofon, um Ellie zu sagen, wer der Anrufer war.
    » Wie auch immer«, entgegnete Cahill unwirsch. » Kannst du nun morgen kommen oder nicht?«
    » Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Könntest du mich bitte noch mal daran erinnern, warum ich meinen alten Job hingeschmissen habe, um für dich zu arbeiten?«
    Cahill ging nicht darauf ein.
    » Willst du mir nicht wenigstens verraten, worum es geht?«, fragte Logan. » Ich meine nur, schließlich ist morgen Samstag.«
    » Tut mir leid, dass ich wegen dieser Sache etwas genervt bin. Eine Schauspielerin aus London kommt am Sonntag zu einer Filmpremiere her. Ihre Leute wollen uns lieber heute
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