Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
es schließlich miteinander getan … eine Erfahrung, wie sie sie nie für möglich gehalten hätte. Ohne Schmerz. Ohne Grausamkeit. Und für seine sanfte Zärtlichkeit hatte sie ihn entlohnt, indem sie ihn in ihren Bann zog und in einer Höhle einsperrte, aus der er niemals würde fliehen können. Jetzt hasste er sie, ja, hasste sie mit einer Inbrunst, die ihre Seele in lauter kleine Fetzen riss.
    Sie drückte den Rücken fest an die Felswand und fuhr sich mit bebenden Fingern durchs Haar. Bedauern und Erbitterung waren wie ein sengender Schmerz. Ja, er gehörte ihr. Er war ihr Gefangener. Er war ihr Feind. Wenn sie ihn doch nur hätte retten können. Aber wenn sie ihn weggeschickt hätte, wäre sie von Birik einfach dazu gezwungen worden, einen anderen zu fangen. Birik bekam immer, was er wollte. Immer .
    Sie hatte einen Krieger des Lichts auswählen müssen.
    Und von dem Moment an, als sie ihn das erste Mal sah, hatte sie gewusst, dass dieser Krieger des Lichts der einzige Mann war, den sie je würde haben wollen.
    *
    Paenthers Blick wich keinen Moment lang von der Tür, während er darauf wartete, dass die Hexe zurückkam. Ein Teil von ihm – der Teil, der hasste – wollte sie nie wieder sehen. Aber ein anderer Teil von ihm sehnte sich nach ihrem Anblick. Sehnte sich nach einem Hauch ihres Veilchenduftes. Er fürchtete sich vor einer weiteren Berührung ihrer Hände, und gleichzeitig verzehrte er sich danach. Sie hatte ihn in ihren Zauberbann gezogen, daran bestand kein Zweifel.
    Es würde noch mehr von ihr kommen als nur Berührungen, schließlich kannte er die Magier. Der Schmerz würde kommen. Bei der Flucht aus dieser Gefangenschaft würde er noch versehrter sein als nach der letzten.
    Wenn es ihm überhaupt gelang zu fliehen.
    Sein Blick glitt zur Decke zu einem der Zauberdochte, die hoch über seinem Kopf schwebten. Das erste Mal hatte er einen Zauberdocht gesehen, als er Vhyper kennenlernte. Nach seinem unglückseligen Versuch, eine vermeintlich verfolgte Schönheit zu retten, bei der es sich in Wirklichkeit um eine Hexe gehandelt hatte, war er in einem feuchten, dunklen Keller wie jetzt, auf dem Rücken liegend und mit Ketten gefesselt, erwacht.
    Doch damals war er nicht allein gewesen.
    »Willkommen in der Hölle, mein Freund«, hatte Vhyper gesagt. Und dann hatte sich ein grimmiger, inbrünstiger Ausdruck auf sein Gesicht gelegt. »Wir kommen hier wieder raus. Zusammen. Glaube daran. Glaube fest daran.«
    Und das hatte er getan.
    Paenther ballte die Hände zu Fäusten, als sein Blick zwischen den Zauberdochten und den Stalaktiten hin- und herwanderte. Vhypers Worte, die fast jeden Tag ihrer Gefangenschaft von ihm wiederholt worden waren, hatten dafür gesorgt, dass er während monatelanger, schlimmster Folter nicht den Verstand verloren hatte. Nur dadurch war er nicht dem Wahnsinn verfallen.
    Jetzt gab er seinem Freund im Stillen ein ähnliches Versprechen. Ich werde nicht ruhen und rasten, bis ich dich gefunden habe, Vhype. Bis ich dich gerettet habe, so wie du mich gerettet hast. Glaube fest daran.
    Aber, verdammt, erst musste er sich selber befreien, ehe er sich oder jemand anders helfen konnte.
    Als er draußen Schritte hörte, die zu schwer waren, um die von der Hexe zu sein, wandte Paenther den Kopf zum Eingang.
    Und fand sich von Angesicht zu Angesicht mit Vhyper.
    Sein Freund kam lässig schlendernd herein und sah aus wie immer. Sein kahler Schädel schimmerte im Licht der Zauberdochte, ein einzelner Ohrring in Form einer Schlange hing an seinem rechten Ohrläppchen. Er war wie immer gekleidet: eine offene Lederweste über der nackten, breiten Brust und der goldene Reif der Krieger des Lichts, der um seinen Oberarm lag.
    Paenthers Herz machte vor triumphierender Erleichterung einen Satz und sackte ihm dann bis in die Kniekehlen, als er in Vhypers Augen sah. Die dunkelblauen Augen, die auch in den gefährlichsten Situationen immer vor Erheiterung warm gefunkelt hatten, waren jetzt kalt und ausdruckslos.
    Gefühllos.
    Die Augen eines Fremden.
    Der Verlust war wie ein Schlag für Paenther. Was hast du mit meinem Freund gemacht? Er konnte nur hoffen und beten, dass der Mann, den er kannte, der Mann, dem er wie keinem anderen vertraut hatte, immer noch irgendwo da drin war in diesem Körper, nur gefangen von schwarzer Magie und ihm nicht gänzlich entrissen.
    »So, so, wenn das nicht mein alter Freund, Black Panther, ist. Ich muss schon sagen, du wirkst ein bisschen underdressed.« Vhyper kam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher