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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft
Autoren: Amanda Quick
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psychische Bindung, die zwischen uns besteht. Aber die reicht. Im Moment.«
    Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. Als er den Kopf hob, brannten seine Augen. »Für jemanden wie mich besteht kein Unterschied zwischen psychischer Bindung und Liebe. Es ist alles eins.«
    Sie sah ihn in der Dunkelheit forschend an. »Wie kannst du das wissen?«
    »Wir Sweetwaters nehmen diese Dinge sehr ernst. Es ist Teil unseres Talents. Glaub mir, ich bin ganz sicher.«
    »Dir muss klar sein, dass ich nicht die Geliebte eines verheirateten Mannes sein möchte. Ich werde nicht im Schatten leben wie meine Mutter.«
    »Hat ein verheirateter Mann dich gebeten, seine Geliebte zu werden?« In Owens Augen funkelte ein Lachen. »Wenn ja, dann nenn mir seinen Namen, und ich werde dafür sorgen, dass er für immer verschwindet.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Du beleidigst mich zutiefst, wenn du glaubst, ich wäre einer jener Männer, die sich heimlich neben ihren Ehefrauen, mit denen sie Kinder zeugen, eine Geliebte halten. Ich weiß, dass dies in der Gesellschaft gang und gäbe ist, aber in der Familie Sweetwater kommt dergleichen nicht vor.« Er lächelte schalkhaft. »Unsere Damen billigen diese Praxis nicht.«
    Virginia starrte Owen an. »Aber du musst eine Frau deines Standes ehelichen. Das bist du deiner Familie schuldig.«
    Sein Lächeln erstarb. »Meine Familie jagt Monster, Virginia, nicht Füchse, Rotwild oder Eichhörnchen. Mehr noch, wir tun es, wenn möglich, für Geld. Wie ich schon Mrs. Crofton erklärte, ist es das Familiengeschäft. Wir kommen leider um die Tatsache nicht herum, dass wir Geschäftsleute sind. Wo stehen wir da auf der gesellschaftlichen Stufenleiter?«
    »So hatte ich das nicht gesehen«, gestand sie.
    »Wir Sweetwaters fühlen uns die Ehe betreffend nicht an gesellschaftliche Konventionen gebunden. Wir können es uns nicht leisten, uns nach ihnen zu richten. Für uns hängt zu viel von der Wahl der richtigen Frau ab. Ich habe dich gefunden. Du bist genau das, was ich brauche, um die Nacht zu überleben.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Die Männer unserer Familie müssen Frauen heiraten, die das Talent und den Trieb akzeptieren, die uns zur Jagd drängen, starke Frauen, die unsere Partnerinnen, aber auch unsere Geliebten sein können. Wir müssen Frauen wählen, die Familiengeheimnisse bewahren und schützen können.«
    »Nun ja, mir ist klar, dass angesichts der Exzentrik der Familie Vertrauen in einer Sweetwater-Ehe von überragender Bedeutung ist, aber darum geht es mir hier nicht.«
    »Es geht weit über Vertrauen hinaus«, sagte Owen ruhig. »Es ist eine Frage des Überlebens.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich verrate dir das größte Geheimnis der Sweetwaters. Die Männer meiner Familie können die Jagd nur überleben, wenn wir die richtige Frau finden. Jeder muss diejenige finden, mit der er eine echte Bindung eingehen kann. Schaffen wir es nicht, eine solche Beziehung herzustellen, sind wir verdammt.«
    »Zum Sterben?« Virginia erschrak. »Das kann ich nicht glauben.«
    »Nicht der Tod ist es, den wir fürchten. Sterben müssen alle. Was die Männer meiner Familie riskieren, ist viel ärger – die langsame, kalte und leere Verdammnis, die wir Nachtwandeln nennen. Wird ein Sweetwater zum echten Nachtwandler, verzehrt ihn das Jagdfieber. Nichts anderes zählt daneben. Blutlust ist das einzige Gefühl, das er empfindet, eine absolute Obsession, die nie befriedigt werden kann. Es gibt keinen Frieden, keine Ruhe, keine andere Leidenschaft. Finsternis gewinnt die Oberhand. Man sucht die einzige Fluchtmöglichkeit, die einem offensteht.«
    »Selbstmord?«
    »Man könnte es eine Form von Selbstmord nennen.« Owen richtete sich auf. »Ein Sweetwater, der zum echten Nachtwandler wird, nimmt große Gefahren auf sich. Er kapselt sich von der Familie ab. Er jagt allein. Immer wieder streift er draußen auf der Suche nach Beute umher. Schließlich verrechnet er sich. Manche sagen, mit Absicht.«
    Sie schauderte. »In der Nacht nach dem Überfall auf dich sagte einer deiner Neffen, deine Familie sei in Sorge, weil du wieder nachts die Straßen durchstreifst. Jetzt verstehe ich ihre Besorgnis. Gleitest du in die gefährliche Besessenheit ab, von der du sprichst?«
    Er lächelte. »Jetzt nicht mehr. Ich habe dich gefunden.« Owen machte sich daran, sein Hemd aufzuknöpfen. »Jetzt brauche ich dich nur mehr zu überreden, mich zu heiraten.«
    Dies ist der Mann, dem ich vertrauen kann, der Mann, auf den
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