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Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)

Titel: Unearthly. Heiliges Feuer (German Edition)
Autoren: Cynthia Hand
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herzustellen, und sie haben sie in Zauberei und allerlei Tabusachen unterwiesen. Sie hatten unzählige Kinder, die das Buch als böse Riesen beschreibt – das sind die Nephilim –, Wesen, die in den Augen Gottes verabscheuenswürdig waren, bis sie so viele waren und die Erde so böse wurde, dass Gott die Sintflut schickte, um sie auszulöschen.»
    «Dann sind wir also böse Riesen», wiederholt Jeffrey. «Mensch, so groß sind wir doch gar nicht.»
    «Die Leute früher waren kleiner», sagt Angela. «Mangelhafte Ernährung.»
    «Aber das ergibt doch keinen Sinn», werfe ich ein. «Wieso sollten wir verabscheuenswürdig sein? Wieso soll es denn unsere Schuld sein, dass wir mit Engelblut in den Adern geboren wurden? Ich dachte, die Bibel beschreibt die Nephilim als Helden.»
    «Tut sie auch», erwidert Angela. «Aber Das Buch Henoch ist nicht Teil der Bibel. Ich habe da so eine Theorie. Es könnte doch eine Art Anti-Engelblut-Propaganda sein. Klingt interessant, oder? Damit sollten wir uns mal näher beschäftigen. Denn dieser Samjeeza steckt da mittendrin. Er ist der Anführer dieser Gruppe von Schwarzflügeln, die Wächter genannt werden. Und wenn stimmt, was ich sonst noch so recherchiert habe, handelt es sich bei diesen Wächtern um eine Gruppe gefallener Engel, deren Hauptaufgabe es ist, Menschenfrauen zu verführen und so viele Wesen mit Engelblut wie nur möglich in die Welt zu setzen.»
    Na klasse.
    «Also gut, Ziel Nummer zwei: weitere Einzelheiten über Samjeeza herausfinden», sage ich. «Geht klar. Gibt es noch mehr Ziele?»
    «Eines noch», meint Angela leichthin. «Ich finde, ein Ziel unseres Engelclubs sollte sein, dass wir uns gegenseitig helfen herauszufinden, was unsere Aufgabe ist. Ich meine, ihr zwei habt eure schon erhalten, habt sie aber nicht erfüllt. Also was hat das zu bedeuten?», sagt sie und wirft Christian und mir einen Blick zu. «Und Jeffrey und ich, wir warten noch auf unsere Aufgabe. Wenn wir uns zusammentun und gemeinsam überlegen, verstehen wir vielleicht diese Sache mit den Aufgaben besser.»
    «Toll. Also, hört mal, Leute, ich muss jetzt gehen», sagt Jeffrey unvermittelt. «Mein Training hat vor zehn Minuten angefangen. Der Trainer wird mich Strafrunden laufen lassen, bis ich umkippe.»
    «Wart mal, wir haben das mit den Regeln noch nicht geklärt», ruft Angela ihm hinterher, als er zur Tür läuft.
    «Clara kann mir später alles sagen», ruft er über die Schulter zurück. «Oder vielleicht kannst du ja auch, na ja, steinerne Gesetzestafeln für uns machen. Die Zehn Gebote des Engelclubs.» Und dann ist er verschwunden.
    Dabei wollte ich herausfinden, was genau er weiß. Das war dann wohl nichts.
    Angela sieht mich an. «Der ist ja witzig.»
    «Ja klar, so ist er nun mal. Ein nie versiegender Quell der Heiterkeit.»
    «Also. Die Regeln.»
    Ich seufze. «Na, dann lass mal hören.»
    «Gut. Erstens, und das versteht sich ja wohl von selbst: Keiner erzählt jemandem etwas über das hier. Wir sind die Einzigen, die vom Engelclub wissen, okay?»
    «Es wird nicht über den Engelclub gesprochen», sagt Christian grinsend.
    «Nein, im Ernst. Sag deinem Onkel nichts davon.» Angela wendet sich an mich. «Und du: Sag deiner Mutter nichts. Sag nichts zu deinem Freund. Klar? Regel zwei: Der Engelclub wird vor allen anderen geheim gehalten, aber wir haben keine Geheimnisse voreinander. Das hier ist geheimnisfreie Zone. Wir erzählen uns alles.»
    «Na gut …», stimme ich zu. «Was gibt es noch für Regeln?»
    «Das war es schon», sagt sie.
    «Oh. Eine Regel pro Gesetzestafel», witzele ich.
    «Ha, ha.» Sie wendet sich an Christian. «Und was ist mit dir? Du warst ziemlich schweigsam die ganze Zeit. Du musst auch schwören.»
    «Nein danke», erklärt er höflich.
    Überrascht lehnt sie sich auf ihrem Stuhl zurück. «Nein danke?»
    «Zu den Regeln. Ich werde bei meinen Kumpels vom Ski-Team ganz bestimmt nichts ausplaudern. Aber mit meinem Onkel rede ich über alles, und von dieser Sache werde ich ihm erzählen.» Er sucht meinen Blick, sieht mich unverwandt an. «Es ist dumm, den Erwachsenen nichts von dem zu sagen, was du weißt. Sie wollen uns doch nur schützen. Und das mit dieser geheimnisfreien Zone, damit bin ich auch nicht einverstanden. Ich kenne euch doch gar nicht richtig, wieso sollte ich euch da meine Geheimnisse anvertrauen? Keine Chance.»
    Angela ist sprachlos. Das finde ich irgendwie komisch.
    «Du hast recht», sage ich. «Das mit den Regeln, das lassen wir. Weg
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