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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
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jüngeren Geschwistern spielen. Das Problem, das sich für uns als Eltern stellt, ist: Wie sollen wir einen Heranwachsenden verstehen und akzeptieren, der wie ein Chamäleon jeden Tag die Farbe wechselt? Da war es ja noch einfacher, die Veränderungen zu akzeptieren, die sich normalerweise zwischen dem Säuglingsalter und der Kleinkindphase vollziehen! Sogar die Trotzphase war ja noch irgendwie kalkulierbar. Aber selbst im besten Fall ist es schwierig, unsere heranwachsenden Kinder verstehen zu wollen, die doch vorrangig damit beschäftigt sind, sich überhaupt selbst zu verstehen!
Vier Porträts von Jugendlichen
    Nicht genug damit, dass sich das Verhalten unserer Jugendlichen von Tag zu Tag ändert – sie sind dazu auch noch untereinander vollkommen verschieden. Wenn Ihre Kinder so sind wie unsere, dann haben Sie sich vermutlich auch schon öfter gefragt, wie es möglich ist, dass Kinder derselben Eltern, die in derselben Umgebung und mit derselben Erziehung aufwachsen, so verschieden sein können. Einer unserer Söhne ist so diszipliniert und pflichtbewusst, dass er nicht nur sein eigenes Leben organisiert, sondern auch noch für alle anderen in seiner Umgebung Pläne macht. Ein anderer dagegen ist so phlegmatisch, dass man sich manchmal wundert, dass er morgens überhaupt aus dem Bett kommt. Und beide kommen aus derselben Familie.
    Wir haben begonnen, die Verhaltensweisen unserer Kinder und die ihrer Freunde etwas genauer zu beobachten. Das Ergebnis waren vier Porträts von Jugendlichen (und drei dieser vier waren in unserem eigenen Haus repräsentiert).
    Vielleicht stellen Sie beim Lesen fest, dass einer der beschriebenen Jugendlichen zu Ihrer Familie gehört. Immerhin ist es eine Hilfe, wenn man weiß, was uns erwartet, und sieht, dass die eigenen Kinder auch nicht schlimmer sind als andere in dem Alter.
Sara – der bunte Schmetterling
    Sara ist beliebt in der Schule, immer fröhlich und gut gelaunt und hat viele Freunde. Wenn eine Party ins Haus steht, kann man sicher sein, sie dort zu finden; zumindest hat sie eine Einladung bekommen. Ihre quirlige Art ist eine Bereicherung für die ganze Familie, aber manchmal kann es einem auch zu viel werden! Ihr Handy ist schon fast an ihrem Ohr festgewachsen. Wenn sie gerade nicht telefonieren kann (etwa in der Schule), dann ist sie per SMS kommunikativ aktiv. Sie liegt ihren Eltern in den Ohren, ihr doch endlich ein iPhone zu kaufen, dann könnte sie ihre vielen Kontakte noch intensiver pflegen.
    Sara sieht man in der Regel inmitten einer Gruppe von Freunden. Einen Abend einmal allein zu verbringen, empfindet sie regelrecht als Strafe. Sie ist impulsiv und kennt keine falschen Hemmungen (eine Angst auslösende Kombination – für Eltern!). Wie ein Schmetterling flattert Sara von einer Sache zur anderen. Sie hat unverkennbar die besten Absichten, aber das Durchhalten fällt ihr schwer. So kann sie eine ganze Menge Unordnung und eine lange Kette unvollendeter Projekte zurücklassen, wenn sie sich einer neuen und noch interessanteren Sache zuwendet.
    Was die Schule anbelangt, so versucht Sara, sie nicht zu sehr in ihr sonstiges Leben eingreifen zu lassen. Die Lehrer bezeichnen sie als „verspielt“ und meinen, sie müsste sich mehr anstrengen.
Mark – der Macher
    Mark organisiert alles; er gibt in seiner Gruppe den Ton an. Man merkt sofort, wenn er zur Tür hereinkommt. Er ist der Einzige in der Klasse, der enttäuscht ist, wenn er feststellt, dass er in umstrittenen Fragen mit seinem Lehrer übereinstimmt – schließlich hatte er sich doch so gut auf eine kontroverse Diskussion vorbereitet. Marks Selbstbewusstsein würde für die ganze Familie ausreichen. Sagt man beispielsweise zu seinem neu erstandenen Kleidungsstück: „So etwas trägt doch heute kein Mensch!“, bekommt man zur Antwort: „Schon gut – aber ich bestimme den Trend.“ Womit er oftmals gar nicht so verkehrt liegt.
    Willensstark und einsatzfreudig, ist er manchmal versucht, über andere zu dominieren und sich über sie hinwegzusetzen – das gilt auch für seine Eltern. Er tendiert auch dazu, selbstsüchtig zu reagieren, und geht davon aus, die ganze Welt müsse sich um ihn drehen. So betrachtet er die Schränke seiner Brüder und seines Vaters als sein Eigentum und bedient sich bei Bedarf großzügig daraus. Geduld und Mitgefühl zählen nicht gerade zu seinen besonderen Stärken. Seine Lehrer sind angetan von seiner raschen Auffassungsgabe, könnten jedoch auf seine bissige Kritik verzichten
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