Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
Vom Netzwerk:
verantwortlich fühlt, worüber man keine Kontrolle hat, ist nicht leicht. Während der Pubertät unserer Kinder erinnerten wir uns gern an das bekannte Gebet: „Herr, gib mir die Gelassenheit, die Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Eine Teilnehmerin in einer Elterngruppe stellte fest, dass sie immer wieder auf diesen Spruch schaute, der in dem Raum, in dem sich die Gruppe traf, an der Wand hing. Sie wusste, dass er stimmte, aber sie wollte nicht zugeben, dass es in ihrem Leben Dinge gab, die sie nicht kontrollieren konnte. Nach und nach entdeckte sie, dass so vieles in ihrem Leben sich ihrer Kontrolle entzog, dass sie einfach den Schritt zum Glauben wagen musste. Wir werden etwas genauer anschauen, was wir im Leben unserer Teenager noch beeinflussen können und wie wir uns (mit Gottvertrauen) zurückziehen und entspannen können, wo wir keine Kontrolle und Verantwortung mehr haben.
Wird es etwas bringen?
    Vielleicht fragen Sie sich, ob ein Buch Ihnen tatsächlich helfen kann, Ihre Kinder gut durch die Teenagerzeit zu begleiten. Natürlich können wir keine Garantien geben. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen – und nicht immer gibt es dramatische Veränderungen. Trotzdem sind wir überzeugt, dass Eltern, die eine gute Beziehung zu ihrem Kind aufbauen, die Stürme der Pubertät besser überstehen. Wir hoffen, dass dieses Buch Sie ermutigen wird und durch die vielen praktischen Beispiele helfen kann, in dieser turbulenten Zeit mit Ihren Teenagern in Verbindung zu bleiben. (Vielleicht möchten Sie sogar selbst eine Gruppe für Eltern von Teenagern bilden und dieses Buch als Diskussionsgrundlage verwenden?)
    TIPP

    Wenn Sie ernsthaft daran interessiert sind, eine gute Beziehung zu Ihrem Teenager aufzubauen, dann beginnen Sie damit – sofort!

2
Teil
Hinsehen
Eine Bestandsaufnahme
der Beziehung
zu Ihrem Kind

Kapitel 2
Idealer Teenager gesucht
    „Ich möchte wissen, was in unsere Tochter gefahren ist, seit sie zwölf geworden ist. Bis vor Kurzem hatten wir eine ausgeglichene, warmherzige Mutter-Tochter-Beziehung; jetzt hat sie sich auf einmal in einen Vulkan verwandelt, der jeden Augenblick auszubrechen droht“, seufzte eine Mutter in der Elterngruppe.
    „Als Peter zwölf war, lief es fantastisch. Aber seit er dreizehn ist, scheint er sich rückwärts zu entwickeln statt nach vorn. Und da soll man nicht die Hoffnung verlieren?“, fragte ein Vater.
    Vielleicht können Sie die Gefühle dieser Eltern gut nachempfinden.
    Die Schwierigkeit zu erkennen, was mit unseren Teenies und Jugendlichen los ist, besteht darin: Wenn wir es endlich herausfinden, haben sie sich schon wieder um 180 Grad gedreht. Das Einzige, auf das Sie sich in der Pubertät mit Sicherheit verlassen können, ist ständige Veränderung!
Nichts bleibt, wie es war
    Claudia erinnert sich noch gut an ein Gespräch mit unserem Ältesten, kurz nachdem er vierzehn geworden war. „Sag mal“, fragte sie ihn, „bist du eigentlich mit deinem Leben zufrieden?“
    Er zuckte die Schultern, als ob ihn die Frage nicht sonderlich interessierte oder als ob er keine Antwort darauf wüsste, aber schließlich sagte er doch: „Na ja, die Lehrer, meine Freunde und auch so die Welt im Allgemeinen finde ich nicht so gut.“
    Claudia hielt diese Antwort für die typische desinteressiertdistanzierte Pose eines 14-Jährigen, darum bohrte sie ein wenig nach. „Und wie fühlst du dich selbst?“
    Er musste lachen und sagte: „Ich bin der Einzige, der okay ist!“
    Aber Claudia wollte es mit dieser leicht hingeworfenen Bemerkung nicht bewenden lassen. Es ging ihr wirklich darum, die Empfindungen ihres Sohnes zu verstehen. Nach einem Moment hakte sie noch einmal nach: „Wie ist es eigentlich so, ein Teenager zu sein?“
    Jetzt wurde er ernst und sagte: „Ich finde es prima. Ich bin auf dem Weg, erwachsen zu werden, aber ohne die ganzen Pflichten und die Verantwortung, die damit verbunden sind, wie Geld verdienen und so was …“
    Claudias Beharrlichkeit hatte sich schließlich doch noch ausgezahlt. Manchmal öffnen sich unsere Teenie-Kinder ganz von selbst; ein anderes Mal ist es Schwerstarbeit, ein echtes Gespräch zu führen. Unsere Kinder lernen, auf einer erwachseneren Ebene zu kommunizieren und sich auch selbst als erwachsener zu sehen; gleichzeitig können diese „erwachsenen“ Teenager aber noch liebend gern Cowboy und Indianer mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher