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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
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sie gewisse Freiheiten genießen und mehr und mehr Verantwortung für sich selbst und ihr Verhalten übernehmen – und zwar unter der Anleitung der Eltern.
    Es ist wichtig, die Kinder allmählich freizugeben. Die Art und Weise, wie wir, geprägt von unseren unterschiedlichen Persönlichkeiten, in der Familie miteinander umgehen, bildet die Grundlage, auf der unsere Kinder lernen, sich mit der Welt außerhalb des Elternhauses auseinanderzusetzen. (In Kapitel 4 und 5 stellen wir eine Strategie vor, wie ein solches allmähliches „Entlassen ins Leben“ aussehen kann.)
Was fange ich mit diesem Wissen an?
    Nachdem Sie Ihre eigene Persönlichkeit und die Ihres Kindes etwas genauer betrachtet haben, widmen Sie nun Ihre Aufmerksamkeit der Weise, wie Sie miteinander umgehen, wie einer den anderen beeinflusst.
    In unserer Familie gibt es David, eine Mischung aus gemütlichem Tino und buntem Schmetterling. Er ist gelassen, ruhig und entspannt. Sein Sinn für Humor erweist sich als großer Aktivposten im Umgang mit Jugendlichen, aber manchmal braucht er auch einen Schubs, damit er etwas in Angriff nimmt. In Claudia verbinden sich Macher und Schmetterling. Es fällt ihr nicht schwer, das Kommando zu übernehmen und alles unter Kontrolle zu halten. Den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen, liegt ihr völlig fern. Sie muss im Gegenteil darauf achten, nicht zu streng zu sein und ihre Söhne nicht zu reglementieren. Andererseits ist sie es, die für gewöhnlich die Familie in Schwung bringt, wenn alle sich im Leerlauf befinden. Und sie ist die geborene Mutmacherin.
Zu jedem Kind eine andere Beziehungsdynamik
    Wie harmoniert Ihr Temperament mit denen der übrigen Familienmitglieder? Zu jedem Kind hat man eine andere Beziehung. So sind etwa unser ältester Sohn und Claudia beide von Natur mitteilsam; darum fällt es ihnen leicht, eine enge Beziehung zu haben. Beide können jedoch auch kritisch und empfindsam sein; so bleibt es nicht aus, dass sie einander verletzen. Sie haben es jedoch gelernt, einander nach einem Zusammenstoß wieder versöhnlich zu begegnen.
    Ganz anders ist Claudias Beziehung zu unserem mittleren Sohn, der sehr verständnisvoll ist und kaum mal etwas auszusetzen hat. Nur darf Claudia ihm nicht zu viele Fragen stellen, sonst stellt er auf Durchzug. Da Joel und Dave einander sehr ähnlich sind, müssen sie sich besonders bemühen, jeweils die Schwächen des anderen zu akzeptieren. Kaum etwas kann einen so ungehalten machen wie eine eigene Schwäche im eigenen Kind verkörpert zu sehen.
    Jede Familie hat ihre eigene Dynamik. Leider können wir uns unsere Persönlichkeit nicht aussuchen – weder für uns selbst noch für unsere Kinder. Was wir aber sehr wohl können, ist, unsere eigene Persönlichkeit und die unserer Kinder zu erkennen und zu akzeptieren. So werden wir einander verstehen und uns in unserer Einmaligkeit zu schätzen lernen. Und mit ein wenig Übung lernen Sie vielleicht sogar, wie Sie aus den Unterschieden einen Gewinn für die ganze Familie machen können?!
Jugendliche in ihren Zielen verstehen
    Es ist nicht nur wichtig, die Persönlichkeit unserer Kinder zu verstehen. Wir müssen auch über die Ziele nachdenken, die Heranwachsende normalerweise haben. Wenn Sie verstehen, welche Wünsche hinter dem manchmal unverständlichen Verhalten Ihres Teenagers stehen, werden Sie sein/ihr Handeln besser einordnen können.
    In einer repräsentativen Umfrage unter Teenagern (5. bis 9. Klasse) und deren Eltern fanden Merton und Irene Strommen sieben Ziele heraus, die die meisten Jugendlichen intuitiv zu erreichen versuchen:
    1. Leistung – die Befriedigung, auf einem oder mehreren Gebieten etwas Herausragendes zu leisten.
    2. Freundschaften – das soziale Aktionsfeld auszuweiten, weil man gelernt hat, Freunde zu gewinnen und sie auch zu behalten.
    3. Gefühle – sich selbst besser zu verstehen, weil man gelernt hat, einem anderen die eigenen Gefühle mitzuteilen.
    4. Persönliche Identität – zu wissen, wer man selbst ist, und zu erfahren: „Ich bin für andere wichtig!“
    5. Eigenverantwortlichkeit – das Vertrauen in die eigene Fähigkeit: „Ich schaffe es auch allein und kann schon Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen.“
    6. Reife – der allmähliche Wandel vom Kind zum Erwachsenen.
    7. Sexualität – die neue Rolle als sexuelles Wesen zu akzeptieren und Verantwortung zu übernehmen.
    Diese Ziele unterscheiden sich vermutlich nicht sehr von denen, die Sie auch für Ihr Kind
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