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und ein schlimmer Verdacht

und ein schlimmer Verdacht

Titel: und ein schlimmer Verdacht
Autoren: Enid Blyton
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nun schon wieder einer erwischt - womöglich ausgerechnet David -, dann sitzen wir in der Klemme, und zwar mächtig.«
    Doch Richard boxte seinen großen Bruder gegen die Schulter. »Meine Güte, Julius, das ist doch jetzt auch egal. Alles spricht gegen uns, aber auch wirklich alles, da kommt es auf einen kleinen Ausflug aus dem ›Gefängnis‹ nicht mehr an.« Und ehe Julius protestieren konnte, war ihm Richard vorausgeeilt.
    Was die Brüder nicht bedacht hatten, war, dass es inzwischen Abendbrotzeit war. Plötzlich füllten sich die Gänge. Die Gäste strömten zum Speisesaal, und die Brüder hatten alle Mühe, sich rechtzeitig hinter Vorhängen, Flurschränken oder in Zimmereingängen
zu verstecken, um nicht entdeckt zu werden.
    Doch schließlich schafften sie es bis zum Flur, auf dem sich sowohl Jakobs als auch Marcus’ Zimmer befanden. Und wie es der Zufall wollte, trat Marcus gerade aus der Tür, um sich auf den Weg zum Abendessen zu machen. Als er Richard und Julius kommen sah, blieb er erschrocken stehen und blickte sich um, als suche er einen Fluchtweg. Doch das Zimmer befand sich am Ende des Ganges, es gab kein Entkommen.
    Â»Der hat doch was zu verbergen, das rieche ich zehn Meilen gegen den Wind«, zischte Richard.
    Im selben Moment wollte Marcus einen Satz zurück in sein Zimmer machen, als Julius ihn schon mit einem Sprung erreicht hatte und am Arm packte. »Langsam, Freundchen, wir wollen doch nur mit dir reden.«
    Â»Ich … ich kann nichts dafür!«, wimmerte Marcus und blickte Julius mit hochrotem Gesicht an wie ein Kaninchen, das zur Schlachtbank getragen wird. »Die … die haben mich gezwungen!«
    Â»Jetzt mal der Reihe nach«, sagte Julius. »Wer hat dich wozu gezwungen?«

    Doch ehe Marcus antworten konnte, passierte etwas Unglaubliches. Jemand versetzte den Jungen einen Stoß, dass sie in Marcus’ Zimmer stolperten. Die Tür krachte ins Schloss. Dann hörten sie nur noch ein leises Klacken. Sie waren eingeschlossen!
    Die drei Jungen hatten nur vage einen Schatten wahrgenommen und waren dermaßen überrumpelt, dass sie keine Gegenwehr leisten konnten.
    Richard fand als Erster die Sprache wieder. »Verflucht, was war das jetzt?«

    Julius drückte die Türklinke. »Wir sind tatsächlich eingeschlossen!«
    Marcus hockte völlig verängstigt auf dem Fußboden, die Arme um die Beine geschlungen, und schüttelte den Kopf. »Aber wir haben doch gar keinen Schlüssel zu der Tür. Unser Klassenlehrer hat uns gesagt, dass die Türen nie verschlossen werden sollen, falls es mal Feuer gibt oder so.«
    Richard nickte. »Das ist richtig. Die Zimmerschlüssel sind unter Verschluss. Der Hausmeister hat einen Generalschlüssel, der für alle Schlösser passt.«
    Julius schnippte mit den Fingern. »Es gibt noch einen zweiten Generalschlüssel! Ich weiß ganz sicher, dass der Begleitperson, die jeweils nachts Bereitschaft hat, ein Generalschlüssel zur Verfügung steht.«
    Marcus war jetzt dem Weinen nahe. »Aber warum sollte uns denn ein Lehrer hier einschließen?«
    Richard zuckte die Schultern. »Ich versteh das alles auch nicht.«
    Julius warf einen besorgten Blick zum Fenster. »Meine Güte, da können wir auch nicht rausklettern. Eure Fenster sind ja vergittert!«

    Marcus schluchzte. »Ja, aus Sicherheitsgründen, weil doch direkt darunter der Teich ist. Das Fenster lässt sich auch nicht aufmachen, nur das Oberlicht kann man auf Kipp stellen. Die meinen wohl, doppelt gemoppelt hält besser. Als ob wir kleine Babys wären!«
    Richard ließ sich neben Marcus im Schneidersitz auf dem Boden nieder. »Tja, sieht so aus, als säßen wir ganz schön in der Patsche. Aber wenn wir jetzt sowieso nicht herauskönnen, dann erklär uns mal, was das mit deiner merkwürdigen Zeugenaussage sollte. Weißt du eigentlich, dass du uns damit in Teufels Küche gebracht hast?«
    Marcus nickte beschämt und wich dem Blick der Brüder aus. »Aber die haben mich dazu gezwungen! Ich hab denen gesagt, dass ich euch in Mikes und Jakobs Zimmer gesehen habe, aber ich habe auch gleich dazugesagt, dass Richard nur die Sportschuhe geholt hat und den Füller nicht genommen haben konnte.«
    Â»Wie konntest du das so genau wissen?«, hakte Julius nach. »Richard hätte den Füller doch einstecken können, als er nach
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