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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen
Autoren: Usch Luhn
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meinst für unseren Vater? Es reicht doch eigentlich, wenn eure Mutter sich umverliebt. Dann kann sie Papa in den Wind schießen und die Sache ist erledigt.“
    Ich schüttle unwillig den Kopf. „Wieso das denn? Dann ist unsere Mutter die Böse und dein Vater leidet vor sich hin. Oder er ist sauer und gibt mir deshalb eine schlechte Note. Dann darf Jule bestimmt nicht mehr Klavierspielen. Nee, mein Lieber. So einfach geht das nicht.“ Ich könnte gerade mal wieder unter die Decke gehen. Jungs machen sich das Leben echt leicht!
    Jonas macht eine beschwichtigende Handbewegung. „Cool bleiben, Maxie. War doch nur eine Idee. Wer ist Frau Dorn denn überhaupt?“
    Kassia setzt ein Strahlen auf, das ich überhaupt nicht von ihr kenne. „Ach, die ist total nett. Du wirst sie bestimmt mögen.“
    Boah! Meine Schwester! Hat sie sich diese Masche bei ihren Außerirdischen abgeguckt, oder was? Anscheinend ist die Lage noch ernster, als ich dachte. Sonst würde Kassia nicht zu dieser Notlüge greifen.
    Denn Frau Dorn ist zwar die geeignete Zielperson für unseren Plan, aber das Gegenteil von nett. Sie ist sogar meistens ziemlich nervig, und ich bin mir sicher, dass Jonas sie hassen wird. Tut mir zwar leid, ist aber nicht zu ändern.
    „Sie hat ganz viele Dalmatiner“, erkläre ich Jonas. „Du wolltest doch schon immer viele Haustiere haben. Dein Vater mag ja auf einmal Hunde, und Dalmatiner haben ein ausgesprochen feines Gehör. Passt also alles wirklich optimal!“
    Jonas runzelt die Stirn. Begeisterung sieht anders aus. „Und wieso der Bürgermeister für eure Mutter?“, fragt er.
    „Na ja“, sagt Kassia. „Der ist schon ewig in Mama verknallt und hat ihr ganz oft rote Rosen geschenkt. Aber seit ihr die große Villa gekriegt habt und Mama nicht, findet sie ihn doof.“
    Jonas guckt schuldbewusst. Dabei kann er nun wirklich nichts dafür, dass sein Vater sich die Villa unter den Nagel gerissen hat.
    „Der Hund vom Bürgermeister ist fett“, mischt sich Jule ein. „Wenn Mama ihn heiratet, finde ich das doof.“
    Ich verdrehe die Augen. „Jule, so weit ist es ja noch nicht. Zuerst soll sie sich umverlieben und danach sorgen wir dafür, dass sie sich entliebt.“
    Nun runzelt Jule die Stirn. „Kann sie sich nicht gleich von Sebastian entlieben?“
    Paula, die Expertin, schüttelt den Kopf. „Nein, dazu muss sie sich erst einmal umverlieben.“
    Jule springt ungeduldig auf. „Versteh ich nicht. Ich geh mal zu Lukas“, sagt sie und verschwindet.
    „Und wie geht es jetzt weiter?“, fragt Jonas und guckt Paula fragend an.
    „Tja, wenn ihr mich nicht hättet …“ Paula kichert. „Am besten wirken Liebesbriefe. Die schreiben natürlich wir und jubeln sie euren Eltern unter und Frau Dorn und dem Bürgermeister.“
    Kassia nickt anerkennend. „Genial, Paula!“ Sie streckt den Daumen nach oben.
    „Und wer schreibt diese Liebesbriefe?“, fragt Jonas besorgt.
    „Wir alle“, schlägt Paula vor. „Und dann gucken wir, welcher am besten ist.“
    Jonas macht ein entsetztes Gesicht. „Ich soll Liebesbriefe schreiben? Kommt gar nicht in die Tüte. Außerdem stehe ich in Deutsch auf Vier minus.“
    Aber da kennt Kassia nichts. „Natürlich. Es geht ja schließlich auch um deinen Vater. Warum sollen wir die ganze Arbeit alleine machen? Maxie ist in Deutsch ja auch die totale Versagerin.“
    Vielen Dank, liebste Schwester. Total nett, dass du mir das gerade jetzt unter die Nase reibst … Aber ich verkneife mir eine fiese Bemerkung, für Streit ist jetzt echt keine Zeit.
    Kassia verteilt an alle leere Blätter, und dann legen wir los.
    Kassias Liebesbrief, den sie an den Bürgermeister schreibt, hört sich so an:
    Hallo, Schatz!
    Ich liebe dich, auch wenn mir deine Rosennicht immer gefallen. Wie wäre es, wenn wirmal paddeln gehen? Sei am Samstag umfünf am See. Danach können wir knutschen.
    Deine Klementine
    Ich lache ungefähr fünf Minuten, so lustig finde ich den Brief. Und Prinz von Schiller krächzt begeistert mit.
    Auch Paula kriegt sich fast nicht mehr ein. „Wenn der Bürgermeister diesen Brief super findet, ist er einer von deinen Außerirdischen“, quietscht sie. Dann liest sie ihren Vorschlag an unsere Mutter vor:
    Liebste Klementine,
    es tut mir so leid wegen der Villa. Vielleicht können wir uns bei einem romantischen Paddeln aussprechen. Bist du mirwieder gut, meine Augenweide?
    Dein größter Verehrer liegt dir zu Füßen

    Diesen Brief finde ich gar nicht schlecht, aber ein bisschen zu
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