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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen
Autoren: Usch Luhn
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Badehose herum.
    „Ich habe Durst!“, quengelt Jule. „Hast du was zu trinken, Maxie?“
    „Ich auch!“, echot Lukas.
    Dreimal grrrrrr. Das ist ja der reinste Kindergarten hier. Ich schüttle den Kopf. Nee, habe ich nicht.
    „In der Waldschenke am Paddelsee gibt es einen Kiosk“, sagt Jonas. „Ich hab aber leider kein Geld mit.“
    Stimmt. An Mamas Geburtstag haben wir uns dort ein Paddelboot geliehen und danach Würstchen mit Kartoffelsalat gegessen. War total lustig.
    „Ich auch nicht“, antworte ich. Schade eigentlich. Auf eine kalte Cola hätte ich jetzt schon Lust.
    „Aber ich!“ Paula schwenkt triumphierend zehn Euro.
    „Juchuh!“, schreit Jule und klettert mit Lukas eilig auf Eddys Rücken. Gehorsam setzt sich der Esel in Gang. Es ist wirklich verrückt. Sobald Lukas auf Eddys Rücken sitzt, trabt dieser los. Das macht er sonst nie. Jonas und ich schieben unsere Fahrräder hinterher.
    Selbst auf dem schattigen Waldweg ist es heiß. Ich bin froh, als wir den Bootsanleger erreichen. Fast alle Paddelboote liegen in ihren Buchten. Wer ist denn auch so doof und paddelt in der sengenden Sonne herum?
    Nur ein Boot entdecke ich mitten auf dem See. Witzigerweise ist es genau das Boot, das wir uns zu Mamas Geburtstag ausgesucht hatten. Ein blau-weiß gestreiftes mit dem Namen True Love .
    Echte Liebe heißt das. Mama hat uns erzählt, dass es auch einen alten amerikanischen Film mit demselben Titel gibt, mit superkitschiger Musik. Den hat sie mal mit Papa im Kino geguckt, als sie noch gar nicht zusammen waren.
    „Da sitzt ja mein Vater in dem Boot“, sagt Jonas plötzlich schockiert.
    „Und unsere Mama!“, fügt Jule hinzu. „Wieso fahren die denn ohne uns Boot? Wie gemein!“
    Lukas nickt empört. „Aber voll. Ich will sofort auch mit! Ich ruf mal rüber.“
    Jule ist eine echte Nervensäge. So sind kleine Schwestern einfach, das ist wie ein Naturgesetz. Aber gerade ist sie die tollste kleine Schwester, die es unter der Sonne gibt. Sie greift nämlich einfach nach vorne und hält Lukas den Mund zu, bevor er uns verraten kann. Gleichzeitig sagt sie drohend: „Pscht. Sei still. Sonst kriegst du keine Cola.“
    Stopp! Ich muss mich noch mal korrigieren. Jule ist nicht nur besonders toll, sie ist megaraffiniert. Sie weiß genau, dass sie keine Cola trinken darf, und Herr Pfeffer erlaubt Lukas das erst recht nicht. Mit dem Versprechen, dass Lukas eine Cola kriegt, wenn er den Mund hält, hat sich Jule auch selbst eine Cola erschlichen.
    „Fünf Colas“, ordert Paula eine Minute später. Das macht genau zehn Euro.
    Ich gebe Jonas ein Zeichen und setze mich mit ihm ein ganzes Stück weit entfernt auf den Steg. Eine Weile gucken wir gemeinsam düster auf den See und sprechen kein einziges Wort. Unsere Mutter und Sebastian Pfeffer sind weit genug von uns entfernt, dass sie uns nicht entdecken, und außerdem sind sie wieder einmal sehr mit sich selbst beschäftigt. Ein leichter Windhauch trägt ihr Lachen bis zu uns herüber.
    „Ich hoffe, Mama lacht sich nicht noch krank“, stichle ich bissig. „Sie kriegt sich ja gar nicht mehr ein, wenn sie mit deinem Vater zusammen ist. Der Typ ist ja der totale Spaßvogel, sobald sie am Horizont erscheint. Anscheinend hat er bei euch nicht ge-nug zu lachen.“

    Jonas schaut mich von der Seite an und ich spüre seinen vorwurfsvollen Blick. „Supernett von dir, Maxie, aber echt“, sagt er. „Fängst du jetzt schon wieder an, herumzuzicken?“
    Ich zucke mit den Achseln und komme mir selbst doof vor. „’tschuldigung“, sage ich kleinlaut. „Das passt nur gerade wie die Faust aufs Auge zu meinem Traum von eben.“
    Jonas sieht mich fragend an.
    Ich hole tief Luft. „Na ja, ich habe geträumt, dass dein Vater meiner Mama einen Heiratsantrag gemacht hat, und dann haben sie sich auch noch geküsst.“ Ich merke, wie ich bei dem letzten Satz knallrot werde.
    „Ist das eklig!“, sagt Jonas aus tiefster Seele. „Die beiden haben sich geküsst? Tut mir echt leid, Maxie, so einen schlimmen Albtraum hatte ich noch nie! Kein Wunder, dass du durch den Wind bist.“ Er seufzt tief und nimmt tröstend meine Hand.
    „Ihr schaut aus wie ein Liebespaar! Die halten auch immer Händchen.“ Jule kichert.
    Sie hat sich zusammen mit Lukas von hinten an uns herangeschlichen. Bestimmt, um uns zu belauschen. Beide nuckeln grinsend an den Strohhalmen ihrer Colas.
    „Stimmt“, sagt Lukas.
    Noch mal Korrektur. Jule ist in seltenen Momenten toll, viel zu oft raffiniert, aber
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