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und der Schatz der Moenche

und der Schatz der Moenche

Titel: und der Schatz der Moenche
Autoren: Ben Nevis
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rannten los. Es ging zwei Straßen entlang und schon gelangten sie in eine zwielichtige Ecke von Rocky Beach. Unter den Einwohnern hieß die Gegend ›Little Rampart‹ nach dem berüchtigten Distrikt in Los Angeles, doch natürlich war es sehr viel kleiner. Eigentlich bezog sich Little Rampart nur auf drei, vier Häuserblocks, in deren Hinterhöfe die wilde Straßen- und Musikkultur aus Los Angeles ein paar Schatten warf.
    Kurze Zeit später kamen die drei ??? durch eine mit Graffiti besprühte Toreinfahrt und betraten ein Hofgelände, für welches die Bezeichnung ›chaotisch‹ eine Untertreibung dargestellt hätte. Hier war jahrelang alles vor sich hin geschimmelt und gerottet: Teile alter Möbel, Gummireifen, Elektronikschrott. Die Hausbesitzer schien das nicht zu interessieren. Justus fühlte sich fast wie zu Hause.
    In all dem Durcheinander wirkte der Bretterverschlag des Stadtstreichers fast wie ein Ruhepunkt. Rubbish-George hatte ihn in einer abgelegenen Ecke zwischen zwei Häuserwänden eingebaut. Als Dach diente ihm eine alte Lastwagenplane, die noch den Werbeschriftzug einer Speditionsfirma trug. Sie knatterte im Wind.
    Mit wenigen Schritten hatten die Jungen den Hof überquert. Justus suchte eine Tür, doch er fand keine. Mehrere breite Bretter waren nebeneinander genagelt. Aus dem Inneren der Hütte drang laute Musik. »Beach Boys«, stellte Bob fest. Rubbish-George schien also zu Hause zu sein.
    Als sich Justus zufällig an eines der Bretter lehnte, gab dieses nach. Es war eine geheime Drehtür. Schwungvoll landete der Erste Detektiv im Inneren der Hütte. Was er sah, erinnerte ihn irgendwie an den Schrottplatz zu Hause: Im Inneren des Verschlages hatte Rubbish-George im Laufe der Zeit all das zusammengetragen, wovon er glaubte, dass er es zum Leben brauchte. Regale voll mit Gerümpel, dazwischen ein Gaskocher, auf dem eine Suppe dampfte. Die Surfmusik drang aus einem nagelneuen CD-Player. In der Ecke stand ein rostiges Bett aus Armeebeständen.
    Darauf kauerte Rubbish-George. Er wirkte überrascht, ja erschrocken, als kurze Zeit nach Justus auch Peter und Bob hereingestolpert kamen. Mit einer schnellen Bewegung verbarg er etwas unter seiner Lederjacke.
    »Aha, die Fragezeichen«, sagte er und seine Gesichtszüge entspannten sich etwas. »Schnüffelt ihr mal wieder in anderer Leute Angelegenheiten herum? Ich habe nichts gesehen. Ich habe nichts gehört. Ich kann euch wirklich nicht weiterhelfen!«
    Justus grinste. »George, Sie wissen doch gar nicht, worum es geht!«
    »Ihr steckt immer in irgendeiner dreckigen Geschichte. Lasst mich bloß damit in Ruhe!« Er wandte sich ab und zog hörbar die Luft durch die Nase. »Kann es sein, dass es hier irgendwie nach Müll stinkt?«
    Schuldbewusst starrten die drei ??? auf ihre Hände. Jetzt roch Justus es auch. Es war das Ergebnis ihrer Mülltonnenaktion. Justus räusperte sich. »Was haben Sie da unter ihrer Jacke versteckt, George?«
    Doch so kam man Rubbish-George nicht bei. »Einen Schatz natürlich.« Er grinste. Mit der freien Hand wischte er sich die langen grauen Haare zurück, so dass seine listigen Augen zum Vorschein kamen. »Was sucht ihr denn?«
    »Ein Kästchen. Rotbraun. Wir hoffen, dass Sie es aus einer Mülltonne gefischt haben. Sonst haben wir nämlich ein Problem«, rutschte es Bob heraus. »Und Sie auch. Wenn man es unsachgemäß öffnet, kann es explodieren!«
    Rubbish-George überlegte. Er stand auf und drehte die Surfmusik leiser. Ächzend ließ er sich wieder auf das Bett fallen. »Was habt ihr denn zu bieten?«
    »Für das Kästchen?«, fragte Peter hoffnungsvoll.
    »Dafür, dass ich euch zeige, was ich gefunden habe.«
    Die drei ??? sahen sich an. Rubbish-George war wirklich ein Schlitzohr. Doch die Zeit drängte und sie hatten keine andere Wahl. »Einen Dollar?«, bot Justus an.
    »Zehn.«
    »Fünf auf die Hand.«
    »Zehn.«
    »Acht«, sagte Justus. »Letztes Angebot.«
    »Zehn!« Rubbish-George grinste und zog die Jacke enger zusammen.
    Die drei ??? öffneten stöhnend ihre Geldbörsen und sammelten Dollarscheine, bis es schließlich der geforderten Summe entsprach. Zähneknirschend reichte Justus das Geld rüber. »Und nun die Ware.«
    Doch Rubbish-George legte erst einmal das Geld aufs Bett und zählte genau nach. Dann hob er grinsend seine Jacke hoch. Ein länglicher Gegenstand rutschte heraus, fiel auf den Boden und blieb vor den Füßen der Detektive liegen.
    »Aber … das ist ja gar nicht das Kästchen«, rief Bob
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