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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Autoren: C. M. Singer
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danach haben wir nicht mehr davon gesprochen.“
    „Nun, die Sache ist schnell erzählt.“ Wood räusperte sich und rieb sich die Nase. „Ich war ziemlich lange mit Susan liiert. Sie war Schneewittchen. Danny und ich haben nämlich unseren Freundinnen immer Codenamen gegeben, musst du wissen. Nur zwischen uns beiden und immer Märchenfiguren.“
    „Und wieso Schneewittchen?“
    „Schwarze Haare und Porzellanhaut“, erklärte Wood mit einem lapidaren Achselzucken. „Susan war sehr süß und herzlich, der anschmiegsame und fürsorgliche Typ. Aber auch ein bisschen … einfach gestrickt, könnte man wohl sagen. Wie du ja weißt, bewegt sich meine Familie in eher gehobenen Kreisen, und obwohl ich versuche, mich weitestgehend fernzuhalten, gibt es eben doch Anlässe, zu denen man sich zeigen muss. Susan hat diese Anlässe gehasst, und meine versnobte Sippschaft obendrein. Was übrigens auf Gegenseitigkeit beruhte. Schließlich kam es während eines besonders überspannten Gartenfestes auf dem Anwesen meines Onkels zu einem Streit zwischen Susan und mir, in dessen Folge sie alleine aufgebrochen ist. Und voilà, Auftritt Judith, der Tochter des Anwalts meines Onkels. Überaus charmant, Beine bis zum Hals, schlank … naja, eher dünn, und blonde lange Haare. Als hätte sie nur auf eine passende Gelegenheit gewartet, hat sie mich umgarnt und ihre falschen Fingernägel nach mir ausgestreckt. Ehrlich, Elizabeth, ich kann dir nicht erklären, wie genau sie es angestellt hat, aber von diesem Abend an, bis zu ihrem Auszug vor drei Wochen, hatte sie mich fest im Griff.“
    „Ich schätze, den Namen Schneekönigin hat Danny ihr verpasst, oder?“
    „Er konnte sie vom ersten Tag an nicht leiden“, gab Wood zu und lachte leise. „Sie war in jeder Hinsicht das absolute Gegenteil von Susan. Sie liebte große Auftritte, und sie liebte es, Geld unter die Leute zu bringen. Ständig lag sie mir in den Ohren, ich solle endlich meinen Job bei der Met Police hinwerfen, um in die Politik oder zumindest in die Wirtschaft gehen. Ein kleiner Detective passte wohl nicht zu ihren Ambitionen. Danny meinte, es sei nur zu offensichtlich, dass Judith lediglich das Geld meiner Familie und den damit verbundenen gesellschaftlichen Status im Auge hatte.“
    „Und wie kam es zu eurer Trennung? Oder besser gesagt, wann bist du aufgewacht?“ Elizabeth war Wood für die Ablenkung, die er ihr mit dieser Geschichte bot, unglaublich dankbar. Höchstwahrscheinlich war es auch genau seine Absicht gewesen, ihre Gedanken in andere Bahnen zu lenken und ihrer Sorge damit die scharfen Kanten zu nehmen, denn sie schätzte ihn eigentlich nicht als einen Mann ein, der seine Beziehungsprobleme mit anderen Frauen breittrat. Schon gar nicht mit Frauen, die er erst seit Kurzem kannte.
    „Oh, das wird dir gefallen“, versprach er. „Ich wollte Danny beweisen, dass er unrecht hat, und habe Judith einen Heiratsantrag gemacht.“
    „Nein!“
    „Allerdings mit einem kleinen Haken in Form eines Ehevertrages, der ihr im Fall einer Scheidung lediglich das Nötigste zusprach.“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich sage dir, die Szene, die darauf folgte, war ziemlich hässlich und überaus heilsam.“
    Elizabeth stupste ihn mit der Schulter in die Seite. „Das tut mir wirklich leid.“
    „Braucht es nicht“, versicherte er. „Das habe ich mir selber eingebrockt. Und weißt du was? Susan hat sich vor ein paar Tagen bei mir gemeldet. Sie hatte die Sache mit Danny in der Zeitung gelesen und wollte wissen, wie es mir geht. Wir treffen uns nächste Woche zum Essen.“
    „Das ist großartig. Ich würde mich freuen, wenn es eine zweite Chance für euch gäbe.“
    „Ja, ich mich auch“, nickte Wood lächelnd.
    „Was denkst du, welchen Namen hättet ihr mir gegeben?“
    „Mein Vorschlag wäre glaube ich Dornröschen.“ Als Elizabeth ihn nur verständnislos ansah, erklärte Wood zwinkernd: „Na, so oft, wie du in letzter Zeit weggetreten bist.“
    „Da ist was dran“, gestand Elizabeth ihm zu. „Wie viele Märchenbräute gab es denn, seit ihr euch kennt?“, fragte sie verhalten.
    „Elizabeth, es ist nicht so, dass …“
    „Liz? .... Liz?“ Daniels Stimme kam aus dem Wohnzimmer und klang aufgeregt, ja geradezu verzweifelt, und war das Schönste und auch das Einzige, was Elizabeth noch hörte.
    „Danny!“, rief sie, sprang auf und stürzte zur Tür, doch Daniel stand bereits im Zimmer und schlang voller Erleichterung seine Arme um sie.
    „Liz! Oh Baby,
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