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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Autoren: C. M. Singer
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Sie seufzte enttäuscht, denn insgeheim hatte sie gehofft, dass sie aus dem Wohnzimmer Musik hören würde, der Fernseher lief oder zumindest irgendwo bereits Licht brannte, doch es war finster und vollkommen still.
    „Hast du eine Taschenlampe?“, fragte Wood, vor dem Türschloss kniend.
    „Ja, gleich hier.“ Verdutzt öffnete Elizabeth eine Schublade in ihrem Garderobenschränkchen und nahm die leistungsstarke Taschenlampe heraus, die sie für Notfälle immer aufgeladen parat hatte. Stirnrunzelnd reichte sie Wood das Gerät. Er leuchtete ins Schloss und kniff dabei die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
    „Ich brauche eine Nadel.“ In einer anderen Schublade des gleichen Schränkchens bewahrte Elizabeth ihr Nähzeug auf, und so konnte sie Wood umgehend mit einer Stecknadel versorgen.
    Vorsichtig bewegte er die Nadel im Schloss hin und her, bis er schließlich einen kleinen Metallsplitter herausholte, den er sich auf seiner flachen Hand sehr genau besah. „Jemand ist hier eingebrochen.“
    „Was?“ Ungläubig sah sie auf den winzigen Splitter in Woods Hand.
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das von einem Dietrich stammt.“
    Trotz Elizabeths körperlicher und seelischer Erschöpfung fielen nun Stück für Stück sämtliche Puzzleteile an ihren Platz.
    Natürlich, wie hatte sie nur so blind sein können!
    Gestern hatte das vage Gefühl an ihr genagt, dass etwas im Schlafzimmer nicht so war, wie es sein sollte.
    Jetzt wusste sie, was es war.
    An jenem grauenhaften Abend, nach ihrem Besuch bei Sir Thomas, hatte Elizabeth ihre lange Silberkette achtlos neben die Schmuckschatulle auf das Nachttischchen geworfen. Und gestern hatte sie nicht mehr dort gelegen. Außerdem hatte sie ihre Kleider vor der geöffneten Schranktür auf den Boden gleiten lassen. Die Kleidungsstücke lagen dort zwar noch immer, die Schranktür war gestern jedoch geschlossen gewesen. Und schließlich heute Abend das ständige Gefühl, beobachtet zu werden … Sie sollte in Zukunft wirklich besser auf ihre innere Stimme hören!
    „Sie haben das Amulett zuerst hier gesucht“, sagte sie. „Und weil sie es nicht finden konnten, haben sie mich heute verfolgt und nutzten dann die Gelegenheit, als wir uns in den Gassen verlaufen hatten.“ Gefolgt von Wood ging sie ins Schlafzimmer und überprüfte die Schmuckschatulle. Wie sie vermutet hatte, lag darin ihre Silberkette. Wahrscheinlich hatten die Kerle das Kästchen während der Suche nach dem Anhänger ausgeleert und dann einfach alles wieder hinein geräumt.
    Elizabeth sank auf die Bettkante und sah sich mit hängenden Schultern im Schlafzimmer um. Der Raum, nein, die ganze Wohnung wirkte durch das beinah unbemerkte Eindringen der Kerle richtiggehend besudelt.
    Ein weiteres Puzzleteil fiel jäh an seinen Platz, und Elizabeth sah mit großen Augen auf. „Als Erstes haben sie bei Dannys Mutter nach dem Anhänger gesucht!“
    Wood setzte sich neben sie. „Wie kommst du darauf?“
    „Kim erzählte mir, dass sie vor der Beerdigung zwei Nächte lang unerklärliche Geräusche gehört hätte, aber nichts finden konnte.“ Sie lachte traurig auf. „Sie dachte, es sei Danny gewesen, den der nichtbeigelegte Streit mit ihr keine Ruhe finden lässt.“
    Auch Wood lächelte schwach und legte wieder einen Arm um sie. „Wer glaubt denn schon an Geister?“
    „Ich schätze, die Typen gingen davon aus, dass die Polizei den Anhänger seiner Familie übergeben hatte, was ja unter normalen Umständen vermutlich auch der Fall gewesen wäre.“ Elizabeths verletzte Hand pochte. Sie ballte sie zur Faust und öffnete sie wieder. „Nachdem sie diese Möglichkeit ausschließen konnten, war ich dann wohl die Nummer zwei auf ihrer Liste.“
    „Und dank deiner Freunde vom Star kannten sie deinen Namen und mussten nur noch die Adresse rausfinden“, ergänzte Wood.
    „Oder dank deiner Freunde vom Yard“, gab Elizabeth zu bedenken, was Wood mit einem nachdenklichen Nicken quittierte. Nachdem sie einen Moment schweigend nebeneinander gesessen hatten, fragte Elizabeth: „Halte ich dich eigentlich von irgendjemandem heute Nacht fern?“
    „Nein“, schüttelte Wood schmunzelnd den Kopf. „Meine letzte Freundin, Judith, ist vor drei Wochen ausgezogen.“
    „Oh. Das tut mir leid. War das diese Geschichte mit der Schneekönigin und Rapunzel?“
    „Schneewittchen, nicht Rapunzel. Aber ja, das war die Geschichte. Hat Danny sie dir erzählt?“
    „Nein. Er hat sie nur neulich im Pub kurz erwähnt, aber
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