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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Autoren: C. M. Singer
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Lächeln der Spanierin war stolz und zufrieden, gleichzeitig blickten ihre Augen sehnsüchtig und auch ein wenig traurig in die Ferne. So, als wüsste sie genau, dass sie das, was sie sich am meisten auf der Welt wünschte, niemals würde haben können.
    „Sie ist bezaubernd“, flüsterte Elizabeth.
    „Nicht annähernd so bezaubernd, wie du“, kam prompt die Antwort.
    Elizabeth zuckte zusammen und sog reflexartig Luft in die Lungen. Betont langsam drehte sie sich um. „Ich wusste es“, knurrte sie leise.
    Ganz wie ein interessierter Museumsbesucher stand Daniel mit verschränkten Armen hinter ihr und betrachtete das Bild der jungen Adeligen. „Sie sieht ein bisschen krank aus, findest du nicht?“
    „Warum spionierst du mir nach? Ist das Spiel tatsächlich so langweilig?“, zischte sie kaum hörbar.
    Jetzt richtete Daniel seinen Blick auf sie. „Halbzeitpause. Und ich spioniere dir nicht hinterher.“ Das unverwechselbare schiefe Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich wollte dich einfach nur sehen.“ Elizabeths Herz begann schneller zu schlagen, und ihre Miene hellte sich merklich auf. „Aber nachdem es dir ja offensichtlich nicht so geht“, fuhr er mit einem theatralischen Schulterzucken fort, „werde ich jetzt wohl einfach wieder verschwinden …“
    „Nicht so schnell!“ Eilig sah sich Elizabeth in der Ausstellung nach einem ruhigen und uneinsehbaren Winkel um. In einem Durchgang zu den Klimaräumen wurde sie fündig. Dicht gefolgt von Daniel huschte sie in die dunkle Nische und lehnte sich mit dem Rücken gegen die stirnseitige Wand. Daniel stützte sich mit einem Unterarm neben ihrem Kopf ab und beugte sich über sie.
    „Also wie war das?“ Elizabeth blitzte ihn vergnügt an. „Warum bist du hier?“ Sie wollte es einfach zu gerne nochmals hören.
    „Weil ich dich vermisst habe, mein Engel“, entgegnete er schmunzelnd. „Andere Männer können ihre Freundinnen anrufen oder eine SMS schicken. Mir bleibt nichts anderes übrig, als persönlich vorbeizuspringen. Aber das hat ja auch durchaus seine Vorteile.“ Umgehend zeigte er ihr, worin genau diese Vorteile bestanden. Behutsam legte sie ihre Hände auf seine Hüfte. Mittlerweile musste sie ihre Berührungen kaum noch ankündigen, meist erahnte er ihre Absicht und konzentrierte sich entsprechend. „Außerdem habe ich dir versprochen, dass wir uns heute noch sehen.“ Sein Mund wanderte zu ihrem Ohr und kitzelte an ihrem Ohrläppchen.
    „Verlässliche Männer sind etwas Wunderbares“, seufzte Elizabeth und neigte ihren Kopf auf die Schulter. „Aber musstest du mich dafür den ganzen Abend beobachten?“
    Daniel hielt inne und blickte stutzig geworden auf. „Das habe ich nicht, Liz. Ehrlich, ich bin das erste Mal hier.“ Seine Miene wurde schlagartig ernst. „Hattest du den Eindruck, dass du verfolgt wirst?“
    „Nein, nicht wirklich. Ich hatte nur ein- oder zweimal das Gefühl, dass mich jemand anstarrt.“ Wegwerfend schüttelte sie den Kopf. „Ich habe mir das wohl nur eingebildet.“ Daniel musterte sie skeptisch. Offenbar begann er mal wieder, sich um sie Sorgen zu machen. „Bestimmt sogar“, erklärte sie deshalb schnell. „Wahrscheinlich habe ich einfach unterbewusst damit gerechnet, dass du zu einer Stippvisite vorbeispringst.“
    Daniel schien nicht überzeugt. Nachdenklich strich er ihr eine verirrte Locke aus den Augen. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich ab jetzt regelmäßig vorbeischaue. Nur um sicherzugehen.“
    „Du brauchst doch nur eine Rechtfertigung dafür, mir auf die Pelle zu rücken“, lächelte Elizabeth. „Aber was ist mit Justin?“
    „Der Junge ist eine echt harte Nuss. Im Moment ist er zu Hause, aber er hat versprochen, nach der Pause wieder ins Stadion zu kommen.“ Er seufzte. „Ich weiß nicht, inwieweit ihm dieser kleine Ausflug wirklich hilft.“
    „Es ist ein erster Schritt. Erwarte nicht zu viel von heute Abend, denn selbst du kannst keine Wunder vollbringen“, sagte Elizabeth sanft.
    „Da hast du wohl recht.“
    „Hier bist du!“
    Erschrocken lugte Elizabeth um Daniel herum, und auch er blickte über seine Schulter nach hinten.
    Vivian stand an der Ecke zum Gang und sah verärgert in die schlecht beleuchtete Nische. „Wir suchen dich schon überall. Was treibst du hier?“ Schlagartig wurde Elizabeth bewusst, wie merkwürdig ihre Pose auf Vivian wirken musste, und ließ ertappt die Hände fallen. Daniel machte einen Schritt zur Seite, sodass Elizabeth freie
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