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und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy
Autoren: André Minninger
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Anstalten, sich in Bewegung zu setzen. »Da ziehen wir es lieber vor, hier gemütlich auf die Polizei zu warten. Uns würde nämlich brennend interessieren, was die Beamten zu der Kratzwunde sagen, die Peter Ihnen am vergangenen Freitag zugefügt hat, nachdem Sie uns im Hexenkostüm so arg zugesetzt haben.«
    Mr Cade stockte. »Von welcher Kratzwunde sprichst du?«
    »Die Sie unter der Schlammmaske auf der rechten Wange verbergen!«, antwortete Justus überlegen.
    Doch dieses Mal ließ sich Mr Cade nicht aus der Reserve locken. »Diese Kratzwunde befindet sich tatsächlich in meinem Gesicht. Aber ich habe diese Maske nicht aufgetragen, um sie darunter zu verbergen, sondern weil sich die Creme heilend auf die Haut auswirkt. Außerdem hat mir nicht Peter diese Schramme zugefügt, sondern die scharfe Kante eines Korallenriffs, die ich beim Tauchen am Wochenende versehentlich gestreift habe. Zudem wird euch nicht entgangen sein, dass auch Mrs Carreras Wange eine Wunde ziert. Weshalb verdächtigt ihr sie nicht?«
    »Sie werden es kaum für möglich halten, aber wir haben auch Mrs Carrera in Verdacht gehabt, das Opfer von Peters Fingernägeln zu sein«, erläuterte der Erste Detektiv die Fakten. »Aber dabei ist uns ein kleiner Denkfehler unterlaufen.«
    »Ein Denkfehler?«, hinterfragte Mr Cade.
    »Ganz recht. Peter war sich sicher, der Hexe die rechte Wange aufgekratzt zu haben. Als wir Mrs Carrera heute Vormittag in Mr Acers Vorzimmer antrafen, sah er ihr Gesicht nur als Spiegelung im Monitor und entdeckte die Wunde auf ihrer rechten Wange. Er hatte aber nicht bedacht, dass die Sicht spiegelverkehrt war und es demnach in Wirklichkeit die linke Seite war. Damit ist Mrs Carrera außer Verdacht.«
    »Eure Scharfsinnigkeit lässt stark zu wünschen übrig. Wie sonst könnte es sonst angehen, dass ihr mich der Kindesentführung bezichtigt? Ich gebe zu, dass ich Mr Acer die Pest an den Hals wünsche. Dieser Wunsch steht mir offen zu. Schließlich hat mich dieser Mistkerl meiner Idee beraubt. Aber das bedeutet nicht, dass ich kleine Kinder für kriminelle Zwecke benutze und sie in einen Käfig sperre. Und deshalb gebe ich euch noch einen letzten guten Rat mit auf den Weg: Ohne Beweise lässt sich kein Verbrecher dingfest machen.«
    Der Zweite Detektiv zögerte einen Moment, doch dann reichte er Mr Cade versöhnlich die Hand. »Hiermit möchte ich mich im Namen meiner Freunde und auch von Mrs Carrera für unsere haltlose Unterstellung entschuldigen. Bitte tragen Sie es uns nicht nach. Irren kann sich schließlich jeder mal.«
    Mr Cade atmete tief durch. »Also gut. In diesem Fall will ich nicht nachtragend sein. Vergessen und verziehen.«
    »Danke, Mr Cade, das rechnen wir Ihnen hoch an. Dürfte ich uns von Ihrem Telefon aus noch ein Taxi rufen? Wir haben nämlich unseren Wagen zu Hause gelassen.«
    Peter trat an einen kleinen Beistelltisch heran, hob den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer. Nach einigen Sekunden ertönte plötzlich ein leises, dumpfes Kichern unter dem Schreibtisch.
    Entsetzt fuhr Mr Cade herum. »Was ist das?«
    Blitzschnell war Peter hinter den Schreibtisch getreten und hatte nach einem schwarzen Lederkoffer gegriffen.
    »Du Mistkerl, gib den Koffer her!« Mit einem Sprung hechtete Mr Cade auf Peter zu und versuchte ihm den Koffer zu entreißen. Doch der Zweite Detektiv wollte sich nicht davon trennen. Da griff Mr Cade zu härteren Mitteln. Mit einer raschen Bewegung zog er aus der Tasche seines Bademantels einen entsicherten Revolver. »Gib mir den Koffer, sonst drücke ich ab!«
    »Aber … aber da ist das Handy drin«, stammelte Peter, während er den Koffer, aus dem es noch immer kicherte, mit beiden Armen fest umklammert hielt.
    »Wie ist es da hineingekommen?« Noch immer richtete Mr Cade die Waffe auf ihn.
    »Ich … ich habe Sie … ausgetrickst.« Peter klopfte das Herz bis zum Hals.
    Mr Cade traute seinen Ohren nicht. »Wie bitte? Sag das noch mal.« Augenblicklich sank er mit einem kurzen Aufschrei ohnmächtig zu Boden. Hinter ihm stand Mrs Carrera, die ihn mit zwei festen Nackenschlägen niedergestreckt hatte. Sie bückte sich und nahm ihm den Revolver aus der Hand.
    »Hui, das war knapp! Ist alles in Ordnung, Peter?«
    »Danke, Madam, alles bestens. Doch jetzt will ich endlich das Handy da rausholen.« Er legte den Koffer auf die Schreibtischplatte und machte sich an den Verschlüssen zu schaffen. »Dieses Gekicher geht mir langsam auf die Nerven.«
    »Das kannst du auch einfacher haben«,
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