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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe
Autoren: Mary Scott
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Und anschließend stolperten wir alle über diesen
schrecklichen Acker zurück zum Schulgebäude.
    Wir
gossen frischen Tee auf und verteilten runde Sandwiches. Allgemein war man sich
darüber einig, daß diese kleine Episode höchst amüsant und originell gewesen
war und den Abgeordneten in einem sehr günstigen Licht erscheinen ließ.
    Kurz
gesagt, die zunächst etwas langweilige Gesellschaft wandelte sich in eine
ausgelassene Party, und der Colonel flüsterte Paul zu: »Alle amüsieren sich
hier, außer Christopher. Er hat doch wirklich eine Lektion bekommen. Warum
lassen sie es nicht dabei?« Und unser Vikar gab der allgemeinen Ansicht
Ausdruck, als er erklärte, wenn Christopher schon in dem Auto nichts zerbrochen
habe, dann habe er zumindest das Eis bei dieser Party gebrochen.
    Das
letzte Wort aber hatte unsere lokale Tageszeitung. Unter der Überschrift »Die
Eröffnung einer neuen Schule« veröffentlichte das Blatt einen sehr lustigen
Bericht von den Ereignissen. In diesem Artikel wurde Christopher als der
unternehmungslustige Sohn eines der Pioniere beschrieben, die unsere Gegend
erschließen halfen. Dann fuhr der Bericht fort: »Unser Abgeordneter trug selbst
in dieser Situation die für ihn typische Haltung zur Schau. Sein
unvergleichlicher Humor hat auch Schwankende davon überzeugen können, daß er
der richtige Mann ist, der ihre Interessen vertreten kann.«
     
     
     

3
     
    Nur
zwei Meilen weit war es von unserem Haus zur Schule. Von Larry aus war der Weg
noch kürzer. Wir hatten ausgemacht, daß Christopher jeden Morgen bei Larry
vorbeireiten und dort Christina abholen würde. Lange Zeit hatten wir geplant
und überlegt, aber der erste Schultag war dann doch durchaus kein Spaß. Sam und
Paul halfen am frühen Nachmittag Tim dabei, an der Rückseite der Farm einen
Zaun zu errichten, als Larry angeritten kam. Der kleine Mark saß vor ihr auf
dem Sattelknauf.
    »Ich
habe immer geglaubt, es sei herrlich, Christinas Butterbrote fertigzumachen,
ihr dankbar nachzuwinken und anschließend sieben verhältnismäßig friedliche
Stunden zu genießen. Aber die Dinge stellen sich immer anders heraus, als man
sie sich jahrelang erträumt hat. Sie sah so schmächtig aus, als die beiden
davonritten. Ich hoffe nur, die großen Kinder vertragen sich mit der Kleinen.«
    »Aber
sie hat doch Christopher. Die beiden bilden ein starkes Team. Das wird schon in
Ordnung gehen«, meinte ich beruhigend, obwohl ich, was Christopher betraf, das
gleiche Gefühl hatte.
    »Kindisch,
plötzlich so mütterlich und rührselig zu denken«, sagte Larry mit einem
halbherzigen Anlauf in Richtung auf ihre typische Kaltschnäuzigkeit.
    Wir
hielten uns gerade im Garten auf und pflückten Bohnen, als Larry sich plötzlich
aufrichtete und sagte: »Da ist ja der Erzfeind.« Ich sah, wie ein großer,
weißer Lieferwagen in schneller Fahrt den Hügel herunterkam.
    Es
war Freemans Lieferwagen, sehr imposant anzusehen und mit solchen Sprüchen wie
»Niedrigste Preise«, »Tiefgekühlte Kost« und »Alles direkt frei Haus«
beschriftet. Freeman selbst fuhr den Lieferwagen, während seine Frau, eine
hübsche, sanfte, kleine Person sich um das Ladengeschäft kümmerte.
    »Entsetzliches
Ding. Ich möchte mich am liebsten voller Ekel abwenden, wenn ich den Wagen nur
sehe. Ganz anders als der kleine Halbtonner von Tantchen . Ich frage mich, ob sich bei ihr der Druck dieser
Schmutzkonkurrenz schon bemerkbar macht. Ich habe so das Gefühl, Freeman
gewinnt mehr und mehr Kunden.«
    »Als
ich sie vorige Woche traf, war sie wie immer. Mrs. Freeman war in Tantchens
Laden und holte dort die Post ab. Die beiden gingen sehr nett miteinander um.«
    »Sie
ist wirklich nett. Eine völlig harmlose, kleine Person. Man erzählt sich,
Freeman quäle und schurigele sie. Aber egal, Tantchen würde nie einen so
großen, bombastischen Lieferwagen wollen. Das Ding muß doch das Benzin einfach
nur so wegsaufen, und außerdem ist es auf den Straßen eine ausgesprochene
Gefahr. Hei, sieh mal an. Die Gefahr nähert sich deinem Haus. Was hast du vor,
Susan? Etwa ein saftiges Steak zu kaufen, während ich treu und brav bei
Hammelfleisch bleibe?«
    »Nun
red doch bitte keinen Unsinn«, sagte ich aufgebracht. »In dem Laden bin ich bis
heute nicht gewesen, geschweige denn, daß ich bei Freeman etwas bestellt hätte.
Der Mann macht einen großen Fehler. Hier gibt es nichts abzuliefern.«
    Aber
Freeman lieferte doch etwas. Denn er fuhr direkt bis an den Gartenzaun heran,
in einer
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