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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe
Autoren: Mary Scott
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Meinung?
    Sie lächelte uns an und fuhr
fort: »Natürlich habe ich das bedauert. Mein Geschäft ging etwas zurück, und
ich habe jetzt wieder die Möglichkeit aufzuholen, nachdem Freeman verschwunden
ist.«
    Wir kamen einfach nicht mehr
mit. Wir saßen da, wartend, und dann setzte Miss Adams von neuem an.
    »Es tut mir leid, daß ich so
geheimnisvoll tat, aber eure Gesichter waren zu komisch. In Wirklichkeit gehört
mir der Supermarkt schon seit einiger Zeit.«
    »Der Supermarkt gehört Ihnen?
Dann war Freeman gar nicht der Besitzer? Auch die Tiefkühlabteilung und die
Torten? Mein Gott, Tantchen, warum haben Sie uns davon nie erzählt?«
    »Weil zwischen Freeman und
seiner Frau - leider ist die arme Kleine jetzt plötzlich gar nicht mehr seine
Frau - und mir als abgemacht galt, daß er für weitere drei Monate als Inhaber
auftreten sollte. Ich nehme an, er hatte das alles sehr wohl ausgeheckt. Es
fiel ihm leichter, Geld aufzutreiben, wenn er als der Inhaber eines gutgehenden
Geschäftes auftreten konnte. Also ließen wir alles wie es war und machten
niemandem Mitteilung.«
    »Aber Tantchen, warum haben Sie
den Supermarkt aufgekauft? Ein Laden genügt doch sicher?«
    »Nicht in unseren Tagen, in
denen sich diese Gegend so schnell entwickelt. Es war zu erwarten, daß Freeman
eines Tages aufgekauft würde, und ich dachte, es sei besser, ich würde
diejenige sein. Er kam zu mir, als er Geldsorgen hatte. Natürlich hatte er sich
von Anfang an übernommen. Als er dann verkaufen wollte, sah ich meine Chance
gekommen, und ich griff zu. Auch den Namen, obwohl ich ihm dafür nicht
besonders viel bot. Jetzt aber, nachdem das mit Freeman passiert ist, darf
jedermann ruhig davon erfahren. Das Geschäft bleibt geöffnet, unter der
Bezeichnung Supermarkt, auch wenn Ihre Männer etwas dagegen haben. Und die
Tiefkühlabteilung bleibt bestehen, und es wird dort Torten und Kuchen für die
faulen, jungen Frauen zu kaufen geben, die nicht selbst backen möchten.«
    Das war zu schön, um wahr zu
sein. Tantchens Geschäfte nicht nur abgesichert, sondern blühender denn je. Wir
saßen da, fühlten uns glücklich und erleichtert und träumten von Steaks,
Brötchen und Kuchen, der wie zu Hause gebacken aussah. Tantchen meinte: »Ja,
der Supermarkt hat einen festen Platz bei uns. Das ist auch eine dieser
Veränderungen unserer Zeit, auf die wir nicht mehr verzichten können.«
    »Ja, weg vom Hammelfleisch«,
sagte Larry fast automatisch.
    »Sehen Sie, Susan, es war eine
kluge Geldanlage, denn früher oder später hätte sowieso ein zweiter Laden
eröffnet werden müssen, und ich habe hier im Laufe der Jahre ganz schön
verdient. Meinen eigenen kleinen Laden werde ich weiter betreiben, und ich
hoffe, daß ich auch das Amt des Postmeisters noch ein paar Jahre ausüben kann.«
    »Warum nur für ein paar Jahre?«
    »Weil eine dichtbesiedelte
Gegend ein richtiges Postamt mit einer großen Vermittlungszentrale braucht. Ihr
alle seid sehr geduldig mit mir gewesen und habt die Nachteile dieser primitiven
Zentrale bewundernswert ertragen.«
    »Meinen Sie eine Zentrale, die
vierundzwanzig Stunden am Tag besetzt ist?«
    »Ja«, meinte Tantchen. »Wir
müssen ein richtiges Postamt haben, und das wird auch in absehbarer Zeit gebaut
werden.«
    In diesem Augenblick erschien
Tonys Kopf in der Tür, und sie fragte: »Kostet diese Büchse 2 Shilling 6 oder 2
Shilling 11?«
    »Zwei und sechs. Versuche
nicht, zuviel zu verdienen«, lächelte Miss Adams, und der Lockenkopf
verschwand. »Susan, ich mag Tony sehr, sehr gern. Was soll aus ihr werden?«
    »Wissen Sie, daß ihre Mutter
einverstanden ist, daß die Kleine zunächst noch hier bleibt?«
    »Dank der geschickten Taktik
von Paul, ja schon, aber er erzählte mir, daß er mit seiner Schwester darin
übereingekommen war, daß sie etwas Vernünftiges lernen soll. Was möchte sie
eigentlich werden? Wir haben bisher nichts Passendes entdecken können außer
reiten und in Ihrem Laden helfen«, gab ich zurück. »Aber ich sagte ja bereits,
ich werde langsam alt. Mrs. Freeman und ich könnten unmöglich diese beiden
Läden alleine betreiben. Wir brauchen dringend Hilfe, und es muß jemand sein,
der auch den kleinen Lieferwagen fahren kann, um Kommissionen auszuliefern.
Könnte Tony nicht von Montag bis Freitag bei mir wohnen? Sie könnte ihr Pferd
hier auf dem Grundstück halten und die Wochenenden bei Ihnen verbringen.«
    Ich sagte: »Das scheint mir
eine großartige Lösung. Das Ganze ist natürlich nur so lange
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