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Um Leben und Tod - Ennigkeit, O: Um Leben und Tod

Um Leben und Tod - Ennigkeit, O: Um Leben und Tod

Titel: Um Leben und Tod - Ennigkeit, O: Um Leben und Tod
Autoren: Ortwin;Höhn Ennigkeit
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war.
    »Wolfgang Daschner und Ortwin Ennigkeit sind die moralischen Sieger in diesem Verfahren. Sie können jeden Morgen aufrechten Hauptes in den Spiegel schauen, sie können der Familie von Metzler ohne schlechtes Gewissen begegnen. Die beiden Kollegen genießen nach wie vor unsere größte Hochachtung, weil sie höchst ehrenhaft einzig und allein das Leben des entführten Kindes retten wollten und weil sie ohne Umschweife von Anfang an die Verantwortung für ihr Tun übernommen haben«, schrieb Heini Schmitt, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft im DBB in einer Pressemitteilung vom 20. Dezember 2004. Und der Sprecher des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Lothar Herrmann, äußerte die Hoffnung, dass Daschner bald wieder sein Amt als Vizepräsident der Frankfurter Polizei übernehmen werde: »Darüber würden sich ganz sicher alle Frankfurter Polizisten freuen, denn Wolfgang Daschner war und ist eine hochqualifizierte Führungspersönlichkeit erster Klasse.« Und die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 5. Januar 2005 über einen »offenbar großen Rückhalt« im Frankfurter Polizeipräsidium: »Das traditionelle Weihnachtssingen des Polizeichors am Tag vor Heiligabend wurde jedenfalls zu einer Demonstration der Solidarität mit Daschner. Als Polizeipräsident Harald Weiss-Bollandt vor rund 200 Beamten und Mitarbeitern in der Kantine des Präsidiums versprach, er werde sich beim hessischen Innenminister Volker Bouffier (CDU) dafür einsetzen, dass dieser Daschners ›Herzenswunsch‹ erfülle, an seinen alten Arbeitsplatz zurückzukehren, gab es nach Berichten von Teilnehmern lauten und anhaltenden Applaus der Zuhörer.«
    Der BDK-Vorsitzende Gerhard Rettig ging erneut mit der Forderung an die Öffentlichkeit, »den Frankfurter Polizeivizepräsidenten Wolfgang Daschner endlich wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren zu lassen«. Knapp zwei Jahre habe das strafrechtliche Ermittlungsverfahren »gegen den beliebten und von seinen Mitarbeiter/innen geschätzten Polizeivizechef« gedauert; für eine weitere Verzögerung seien keine Gründe – nicht einmal politische – erkennbar: »In 41 Dienstjahren bei der Polizei habe ich keinen qualifizierteren Vizepräsidenten als Herrn Daschner kennengelernt. Dass er daneben ein ausgezeichneter Praktiker und hervorragender Kriminalist ist, komplettiert seine außerordentliche Kompetenz. Ich könnte mir vorstellen, dass sich Daschner, der noch drei Dienstjahre vor sich hat, langsam wirklich tiefgreifend und auch doppelt bestraft fühlen muss. Ich weiß, dass er gerne nach Frankfurt zurückkommen will, und das sollte Innenminister Bouffier auch endlich verfügen«, ergänzte der BDK-Pressesprecher Lothar Herrmann.
    Daschner lehnte das Angebot einer vorzeitigen Pensionierung ab, selbst als ihm die Rückkehr nach Frankfurt kategorisch verweigert wurde. Als das Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung in Wiesbaden wegen einer Korruptionsaffäre in die Schlagzeilen geriet und die Behördenleitung abgelöst wurde, beauftragte Innenminister Bouffier Wolfgang Daschner mit der Leitung dieser Behörde: »Ich habe Herrn Daschner mit dieser schwierigen Aufgabe betraut, um eine dort notwendige Organisationsreform umzusetzen«, begründete er seine Entscheidung. Er biete aufgrund seines bisherigen Werdegangs und den damit verbundenen Kenntnissen Gewähr dafür, dass er im Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung (PTLV) eine verbesserte Struktur erfolgreich einführen werde, zudem sei er überaus erfahren in der Führung und Organisation großer Polizeibehörden, so Bouffier. Im Innenausschuss des Hessischen Landtags beschwerte sich die SPD-Fraktion: »Herr Daschner wird disziplinarrechtlich nicht belangt, sondern mit einer Behördenleitung quasi noch belohnt«; dabei sei er doch »wegen eines schwerwiegenden Rechts- und Verfassungsverstoßes verurteilt worden, wenn auch das Gericht seine Motivlage entsprechend gewürdigt hat«, verlautbarte der innenpolitische Sprecher Günter Rudolph. Und die Bild -Zeitung stellte zu Recht die Frage: »Schwerer Weg in die Verbannung – Warum tun sie dem Mann das an?«
    Am 30. April 2008, seinem letzten Arbeitstag nach 47 Dienstjahren bei der Polizei, legte Wolfgang Daschner seine Büroschlüssel und seinen Dienstausweis auf den Schreibtisch. Die Aushändigung der Urkunde über die Versetzung in den Ruhestand durch den Innenminister lehnte er ab, er ließ sie sich per Post zustellen. Dann fuhr er nach Hause, wie an
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