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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst
Autoren: Cabot Meg
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momentan dringendere Angelegenheiten haben als die Einwände des Feuilletons gegen meinen Toilettenaushang.
    Es gab schon wieder eine Beschwerde wegen Ida Lopez, der Servicekraft am Dessertwagen oben im Casino. Offenbar wird es immer schlimmer mit ihr. Heute hat sie sich geweigert, Stuart Hertzog von Hertzog, Webber & Doyle, den Rechtsanwälten des Hauses, ein Stück Zitronenkuchen zu geben. Wie Sie wissen, sind die Desserts im Speiseraum der Geschäftsleitung nicht rationiert. Als Miss Lopez gefragt wurde, warum sie Mr. Hertzog den Kuchen verweigerte, gab sie zur Antwort, er wisse das ganz genau.
    Mr. Hertzog hat natürlich nicht die geringste Ahnung, was Mrs. Lopez damit meint. Er hat die Frau noch nie zuvor bewusst wahrgenommen.
    Da Mrs. Lopez bereits für einen ähnlichen Verstoß abgemahnt wurde, denke ich, wir sollten die Entlassungspapiere vorbereiten. Sie brauchen die schriftliche Abmahnung wegen des Vorfalls vergangene Woche nicht rauszuschicken, sondern kümmern sich bitte sofort um die Kündigung. Mrs. Lopez soll bis spätestens 17:00 Uhr erfahren, dass ihre Dienste beim NY Journal nicht länger erwünscht sind. Sorgen Sie bitte dafür, dass Mrs. Lopez anschließend vom Sicherheitsdienst zu ihrem Spind begleitet wird, den sie komplett zu räumen hat. Die Security soll sie nicht aus den Augen lassen, bis sie ihre Schlüssel und ihren Mitarbeiterausweis abgegeben und das Gebäude verlassen hat.
    Die Kantinenleitung hat mich darüber informiert, dass Ida Lopez sich bei den Verlagsmitarbeitern großer Beliebtheit erfreut, was uns unerklärlich ist. Darum wäre es das Beste, wenn dieser Fall außerhalb dieser Abteilung nicht publik gemacht wird. Vergessen Sie nicht, dass Personalangelegenheiten grundsätzlich vertraulich zu behandeln sind.
    Ich erwarte die Entlassungspapiere von Mrs. Lopez spätestens um 15:00 Uhr auf meinem Schreibtisch.
    Amy
    Amy Jenkins
    Personaldirektorin
    New York Journal
    Diese E-Mail ist vertraulich und ausschließlich zur Kenntnisnahme des Empfängers gedacht. Sollten Sie diese E-Mail versehentlich erhalten haben, informieren Sie bitte den eigentlichen Empfänger und löschen Sie sie anschließend aus sämtlichen Ordnern.
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    Von: Tim Grabowski
    An: Kate Mackenzie
    Betreff: Ida Lopez
    Hallo Katie,
    Ida gehört zu deinem Sachbereich, richtig? Wenn ja, dann musst du alles tun, was in deiner Macht steht, um diese Kuchenepisode mit Hertzog aus dem Weg zu räumen. Ida ist das Herzblut vom NY Journal . Ohne sie und ihren Kuchenwagen werde ich nicht in der Lage sein, weiterzumachen. Außerdem denke ich, spreche ich vielen Kollegen aus der Seele, wenn ich sage: Wenn es jemanden gibt, der keinen Kuchen verdient hat, dann ist das Stu Hertzog.
    Ich verlasse mich darauf, dass du das Richtige tust, schließlich bist du die einzig Humane in der Personalabteilung (abgesehen von Jen natürlich).
    T.
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    Von: Nadine Wilcock-Salerno
    An: Kate Mackenzie
    Betreff: Ida Lopez
    Sag, dass das nicht wahr ist! Hier im Haus geht das Gerücht um, dass Amy Jenkins den Kopf unserer besten Kuchenbäckerin auf einem Silbertablett haben möchte. DU MUSST DAS VERHINDERN!!! ICH BRAUCHE IDAS KAROTTENKUCHEN ! Wenn möglich, direkt aus einem fahrbaren Tropf, der mittels einer Kanüle in meinem Arm mit mir verbunden ist.
    Das ist mein Ernst, Kate. Lass nicht zu, dass Ida gefeuert wird.
    Nad ;-)
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    Von: Melissa Fuller-Trent
    An: Kate Mackenzie
    Betreff: Ida Lopez
    Liebe Kate,
    ich war heute im Casino Zeuge, als Ida Lopez sich geweigert hat, Stuart Hertzog, dem Justiziar des Hauses, Kuchen zu servieren. Alles, was ich sagen kann, ist, dass Mr. Hertzog ausgesprochen unhöflich war zu Mrs. Lopez, noch bevor sie sich weigerte, ihn zu bedienen. Ich meine, er hat so getan, als habe er eine Art unveräußerliches Recht auf Kuchen. Wenn es erforderlich ist, kann ich das eidesstattlich erklären. Das mache ich gerne. Nur bitte verhindern Sie, dass Mrs. Lopez gefeuert wird. Ihre Schokokekse sind nämlich überirdisch.
    Mit freundlichen Grüßen
    Mel Fuller-Trent
    Feuilleton
    New York
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