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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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antwortete Peter und klopfte ihm ermutigend auf die Schulter.
    Fred wich vorsichtshalber trotzdem ein paar Schritte zurück.
    Jason Covenant steckte den Ziegenschlüssel ins Schloss, drehte ihn um und schob zögernd die Tür auf. »Es scheint zu funktionieren«, meinte er.
    Im nächsten Moment war er schon hinter der Tür verschwunden. Julia, Rick und all die anderen folgten.
    Leonard Minaxo war als Letzter dran. »Was ist, Fred? Kommst du jetzt mit oder nicht?«
    Und so ging schließlich auch Fred durch die Tür.
    »Na endlich!«, rief Black Vulcano aus, als sie alle auf der anderen Seite eingetroffen waren. »Ich hatte schon befürchtet, dieses Fest würde niemals stattfinden!«
    »Dann bist du ja gar nicht tot!«, rief Fred verdutzt.
    »Findest du, dass ich irgendwie tot aussehe?«, knurrte der ehemalige Stationsvorsteher ihn an.
    »Nein, aber du siehst trotzdem merkwürdig aus.«
    Black streichelte sein Kinn, und erst jetzt begriff Fred, was ihn irritiert hatte. »Du hast dir den Bart abrasiert!«
    »Genau!«, bestätigte Black Vulcano triumphierend. »Na, sehe ich jetzt zwanzig Jahre jünger aus?«
    Er lachte, doch das löste bei ihm einen Hustenanfall aus und er rang nach Luft. Sofort kam ihm eine Frau zu Hilfe, die sich barfuß und sehr anmutig zwischen den üppig wachsenden Pflanzen bewegte. Fred wurde klar, dass es Black vielleicht doch nicht ganz so gut ging, wie er tat, denn schließlich war er wirklich angeschossen worden.
    Zum Glück sei es so, erklärte Black Vulcano seinen Freunden später, dass man in Arcadia, dem Sterbenden Dorf, schneller von Krankheiten genas und dass Wunden dort besser verheilten. Also ein idealer Ort für alle, die gesundheitliche Probleme hatten. Aus diesem Grund hatte auch Mrs Bowen vor, bald dorthin zu ziehen.
    »Danke … euch allen. Ich stehe tief in eurer Schuld«, sagte Black zu seinen Gästen und legte dann den Arm um die Taille der schönen barfüßigen Frau. Wie Fred erfuhr, hieß sie Ultima. Das bedeutete »die Letzte«, und bevor die jungen Traumreisenden die neue Tür zur Zeit geöffnet hatten, war sie tatsächlich die letzte Bewohnerin ihres Dorfes gewesen.
    »Es ist schön, euch alle hier zu haben«, fuhr der alte Eisenbahner fort. »Und deshalb danke ich noch einmal euch allen. Vor allem Tommaso, der die Fresken fotografiert hat, und Peter, der so geschickt mit Material und Werkzeug umgehen kann. Danke auch Kalypso, und, na ja, ein bisschen habe ich ja auch beigetragen, indem ich herausgefunden habe, wie man eine Tür zur Zeit so baut, dass sie funktioniert.«
    Alle hoben ihre Tonbecher.
    »Hurra!«
    »Arcadia ist gerettet!«
    »Hurra!«
    Als das Fest endete, legte sich Black seufzend ins Gras. Er erholte sich zwar tatsächlich rasch von seiner Verletzung, aber er würde nie wieder der alte sein.
    »Und wenn ich daran denke, dass ich mir vorher sogar noch eine schusssichere Weste angezogen hatte«, murmelte er bitter.
    Aber man kann nicht alles vorhersehen. Schon gar nicht ein improvisiertes Duell, das den Freunden mehr Zeit verschaffen sollte.
    Und wie hätte er vorhersehen können, dass seine Tochter vor seinen Augen sterben musste?
    »Aber wer weiß«, brummte er vor sich hin. »Vielleicht ist sie ja auch dieses Mal wieder davongekommen …«

Kapitel 30
Abreisen
    In seiner Londoner Wohnung hatte Marius Voynich für den Umzug schon alles gepackt. Nun wollte er noch in seinem Büro nachsehen, was er aus seinem alten Leben mitnehmen und was er zurücklassen wollte.
    Überrascht bemerkte er das Paket, das auf seinem Schreibtisch lag. Seit er in jener Nacht in Kilmore Cove gegen die Affen gekämpft hatte, waren einige Tage vergangen, und er hatte schon beinahe nicht mehr daran gedacht, dass er es abgeschickt hatte. »Deswegen ist keine Verstärkung eingetroffen!«, rief er aus.
    Stempel, Hinweise und Durchgestrichenes bedeckten das Packpapier. Quer über den Empfänger, L’Echo des Fantaisies , war die Bemerkung »Adresse unbekannt« gestempelt worden.
    Offenbar hatte die Post die beiden Pakete verwechselt. Sein Manuskript war an irgendeinem der erträumten Orte gelandet und Stella Evans’ Bitte um Entlassung in der realen Welt. Was unter anderem erklärte, warum ihnen aus den erträumten Orten niemand zu Hilfe gekommen war. Es bedeutete aber auch, dass er sein wertvolles Manuskript für immer verloren hatte.
    Marius Voynich ging zum Fenster und fragte sich, ob ihm dieser Anblick wohl eines Tages fehlen würde.
    Dann dachte er wieder an sein Manuskript. Noch vor
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