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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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auf Zephir, der immer noch reglos auf der Schwelle stand.
    »Aber wer ist er? Du kennst ihn doch gar nicht!«
    Anita wollte etwas darauf sagen, aber plötzlich war ihr etwas eingefallen: Moreaus Notizbuch. Das kleine Buch, über dessen Seiten man sich mit anderen Menschen verständigen konnte, die es gerade ebenfalls aufgeschlagen hatten. »Vielleicht können wir das Notizbuch einsetzen«, überlegte sie. »Wir auf dieser und Jason auf der anderen Seite …«
    Rick überlegte eine Weile. Schließlich nickte er. »Das ist eine gute Idee. Wir können es ausprobieren. Wir sagen Zephir, dass er Jason das Notizbuch geben soll, und gehen dann zu Ultima, um uns ihres auszuleihen. Ja, das könnte funktionieren.«
    Anita hatte eigentlich keine Lust, jemand anderem das Notizbuch zu geben. Schließlich war es ihres. Sie war diejenige, die es gefunden hatte, und bis jetzt hatte ausschließlich sie es benutzt. Sie dachte an Jason, der irgendwo auf der anderen Seite dieser Tür stand, und ihr wurde klar, dass sie nicht über ein Buch mit ihm sprechen wollte. Sie wollte ihn sehen und in seiner Nähe sein.
    Jason war über die Schwelle getreten und stand jetzt auf der anderen Seite, und vielleicht sollte sie ihm folgen.
    Und während sie noch darüber nachdachte, erzitterte abermals alles um sie herum, und wieder gab es einen fürchterlichen Knall.
    Nur dass dieses Mal die Ursache nicht ein eingeschlagener Blitz gewesen war. Sondern ein Schuss.
    Ultima!
    »Bleib hier! Ich sehe nach ihr«, sagte Rick und rannte los.
    »In Ordnung«, sagte Anita. Aber sobald Rick den Raum verlassen hatte, ging sie hinüber zur Elfenbeintür.

Kapitel 5
Das verschwundene Mädchen
    Mr Bloom kam es inzwischen vor, als wäre er in einen Albtraum hineingeraten. In einen furchtbaren Albtraum, aus dem er gerne so schnell wie möglich erwacht wäre.
    »Können Sie mir bitte endlich sagen, wo meine Tochter ist?«, fragte er zum x-ten Mal den bärtigen Mann, der ihn überredet hatte, ihm zum Bahnhof zu folgen. »Und wann ist endlich Schluss mit diesem albernen Theater?«
    »Haben Sie bitte noch ein bisschen Geduld, Mr Bloom, Sie werden bald alles erfahren«, antwortete Black Vulcano. »Ich verstehe ja, dass Sie sehr in Sorge sind, aber …«
    »Nein, Sie verstehen gar nichts … Ich bin nicht in Sorge, ich bin wütend! Und wenn Sie nicht endlich aufhören, in Rätseln zu sprechen, und mir nicht sofort sagen, wo Anita ist, sehe ich mich gezwungen, die Polizei zu rufen und …«
    »… und die wird ihnen nicht glauben.«
    »Was soll das denn heißen? Warum soll die Polizei mir nicht glauben, dass meine Tochter plötzlich verschwunden ist?«
    »Man wird Ihnen nicht glauben, dass Ihre Tochter ohne Ihr Wissen verschwunden ist. Wenn Sie es wirklich wissen wollen: Ihre Tochter hat das Flugzeug nach Toulouse genommen, zusammen mit zwei gleichaltrigen Jungen. Es ist alles vorschriftsmäßig passiert, sie hatten die entsprechenden Papiere, um als Minderjährige unbegleitet reisen zu dürfen. Und Ihre Tochter ist planmäßig gelandet und nach M. in den französischen Pyrenäen weitergereist.«
    »Und Ihrer Ansicht nach soll ich mir den ganzen Blödsinn in Ruhe anhören? Was hat meine Tochter in den Pyrenäen verloren? Und warum hat sie uns nicht erzählt, was sie vorhatte?«
    »Das müssen Sie Ihre Tochter fragen. Abgesehen davon habe ich Sie nicht gezwungen, mit mir mitzukommen.«
    »Aber Sie haben mir doch gesagt, ich soll Ihnen folgen!«
    »Ja, so wie ich Ihnen auch gesagt habe, dass Ihr Haus überwacht wird«, erwiderte Black Vulcano. »Und wer stand da ganz unauffällig auf der Straße vor Ihrem Haus herum?«
    Wütend steckte Mr Bloom die Hände in die Taschen und ballte sie dort zu Fäusten. »Zwei Männer mit Schirm und Melone.«
    »Also?«
    »Ja, da waren wirklich zwei Männer mit Schirm und Melone. Aber woher soll ich wissen, dass nicht Sie sie dorthin geschickt haben?«
    »Es ist Ihnen doch klar, dass ich es nicht war, oder?«
    Mr Bloom antwortete nicht darauf. Er begann, wie ein Tiger im Käfig hin und her zu laufen, um den Drang zu unterdrücken, dem bärtigen Kerl an die Gurgel zu gehen. »Was soll ich denn jetzt Ihrer Meinung nach tun?«, fragte er schließlich gereizt.
    »Wenn Sie wirklich meine Meinung hören wollen, dann muss ich Ihnen leider sagen, dass Sie nicht allzu viele Möglichkeiten haben. Die erste besteht darin, dass Sie genau das tun, was ich Ihnen sage, und erst einmal abwarten, bis die Sonne ein bisschen niedriger steht. Um nicht so
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