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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Wolken jagten einander am Himmel. Nestor streifte seine Arbeitshandschuhe ab, sah aufs Meer hinaus und sagte: »Verzeiht mir, dass ich euch angelogen habe.«
    »Dreißig Jahre lang zu behaupten, Nestor zu heißen, ist eigentlich schon ein bisschen mehr als nur eine Lüge«, erwiderte Jason.
    »Es ist mit der Zeit zur Gewohnheit geworden«, erwiderte Nestor lächelnd. »Seit ich Leonard kennengelernt und mich auf das Klassenfoto geschmuggelt habe … Damals behauptete ich, Nestor zu sein, und dann brachte ich es nicht mehr fertig, mich von diesem Namen zu trennen. Es war ein bisschen so, als hätte ich einen Zwillingsbruder. « Schweigend sah er zuerst Julia und dann Jason an. »Ich tat so, als wäre ich mein eigener Gärtner, auf diese Weise konnte ich im Dorf tun und lassen, was ich wollte. Und als dann Penelope starb, hörte ich einfach auf, Ulysses Moore zu sein. Ulysses war ein Reisender mit einer fantastischen Frau. Nestor dagegen … er ist nur ein alter Gärtner.«
    »Wer wusste davon?«, fragte Julia
    »Nur einige meiner alten Freunde.«
    »Und warum hat es uns keiner gesagt?«, wollte Jason wissen.
    »Weil ich sie darum gebeten habe. Aber jetzt kennt ihr die Wahrheit.«
    »Na weißt du!«, schimpfte Jason. »All die Mühe, die wir uns gegeben haben, um deinen Hinweisen nachzugehen. Wäre es nicht einfacher gewesen, du hättest uns von Anfang an alles erzählt?«
    Nestor lächelte. »Es hätte euch nur halb so viel Spaß gemacht.«
    »Aber wir haben für dich unser Leben riskiert.« Jason musste an sich halten, um nicht zu schreien.
    »Und ich für euch. Dabei hätte ich nicht gedacht, dass ihr so weit kommen würdet. Der Wunsch, dass junge Leute wie ihr die Türen zur Zeit wieder öffnen, war so groß. Und tatsächlich erhielt ich einige Tage vor eurer Ankunft in der Villa Argo den Abholschein von der Post.« Nestor grinste.
    »Dann bist du nicht derjenige gewesen, der die Schlüssel abgeschickt hat?«, fragte Julia verwundert.
    »Nein, die Schlüssel sind direkt an euch gegangen. So wie ich sie einst erhalten habe.«
    Jason schüttelte den Kopf. »Langsam, langsam … Da ist etwas, das ich nicht verstehe. Mein Sturz von den Klippen. Wenn ich an jenem Tag nicht auf der Treppe ausgerutscht wäre, hätte ich die geheime Botschaft im Felsen nicht gefunden, und …«
    Ulysses nickte. »Dann hätte ich euch den Abholschein nicht finden lassen.« Er räusperte sich. »Ich hatte beschlossen, nur dann den nächsten Schritt zu gehen, wenn ihr zuvor eine meiner Botschaften finden würdet.«
    »
Eine
deiner Botschaften?«, wunderte sich Julia.
    »Eine zweite war in dem Ahorn versteckt und die dritte in einem Geheimfach in der Bibliothek.«
    Julia, Jason und Rick sahen einander erstaunt an.
    »Ich hatte sogar vor, auf diesen Baum zu klettern!«, fiel Jason wieder ein.
    »Ich habe euch beobachtet und euch, wann immer ich konnte, geholfen«, fuhr Nestor fort.
    »Die Schiffsmodelle und die Tagebücher im Turmzimmer …«, erinnerte sich Julia.
    »Genau. Und manchmal habt ihr mich wirklich überrascht. Wie damals, als ihr die Schallplatte in Peters Schachbrett gefunden habt. Bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht gewusst, warum er so plötzlich verschwunden war.«
    »Das haben wir entdeckt?«, fragte Jason mit weit aufgerissenen Augen.
    »Ebenso wie viele andere Dinge. Zum Beispiel konnte ich nie etwas über die Erbauer der Türen herausfinden. Trotz all meiner Reisen. Und nachdem es Penelope und mir eines Tages fast nicht mehr gelungen wäre, nach Kilmore Cove zurückzukehren, entschieden wir, die Türen für immer zu verschließen. Es erschien uns einfach zu gefährlich, dem Geheimnis ihrer Erbauer weiter hinterherzujagen.«
    »War das denn die Reise, bei der Leonard …« Rick schluckte.
    »Genau. Die, bei der er beinahe von einem Hai aufgefressen wurde.«
    »Und warum hast du später deine Meinung geändert?«, fragte Julia.
    »Oblivia kam dem Geheimnis immer mehr auf die Spur. Ich musste etwas tun, um sie aufzuhalten«, antwortete Ulysses.
    »Und was steht in den Tagebüchern, die ich in deinem Arbeitszimmer gefunden habe?«, wollte Julia wissen.
    »Ach die!« Ulysses lächelte geheimnisvoll. »Da steht nichts drin, was ihr nicht schon wisst. In diesen Tagebüchern geht es um euch«, verriet er ihnen.
    Den dreien verschlug es die Sprache.
    Jason erholte sich als Erster. »Um uns?«
    »Richtig. Darüber, wie ihr die Türen wieder geöffnet und die Geheimnisse von Kilmore Cove Stück für Stück gelüftet habt. Ich
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