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Ultimative Gelüste

Ultimative Gelüste

Titel: Ultimative Gelüste
Autoren: Marlene Meyer
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dass ihre Träume nicht mehr die seinen waren, dass dies kein Leben für ihn war und sie offenbar nicht die Frau war, die er in seinem Leben wollte. Er hatte sie verlassen, vor etwas mehr als einem Jahr, sie zurückgelassen mit einer Ranch und ohne Hilfe.
    Nicht lange, nachdem er gegangen war, hatte sie einen dicken Umschlag von einem Anwalt in der Stadt bekommen. Er schickte die Scheidungspapiere, damit sie sie unterschrieb. Sie warf sie beiseite, ließ sie wochenlang liegen, aber sie wusste immer, wo im Haus sie waren. Aber dann kamen ein zweiter und ein dritter Umschlag.
    Sie hatte schließlich einen geöffnet und alle Seiten durchgelesen. David wollte gar nichts von ihr außer dem Ende der Ehe. Die Farm und alles, was sie mitgebracht hatte, sollten ihr gehören; die finanziellen Details waren alle fair und ausgeglichen. Es gab wirklich keinen Grund, warum sie die Papiere nicht unterschreiben sollte.
    Bis auf einen. Sie liebte David noch immer.
    Ihn auf der Veranda stehen zu sehen, erzeugte einen unerwarteten Ansturm der Gefühle in ihr. Sonnenstrahlen verfingen sich in seinen Haaren, die so schwarz waren, dass sie fast schon bläulich wirkten. Sie sah ein paar silbrig glänzender Strähnen an seinen Schläfen. Irgendwie witzig, sie hatte nie über den Altersunterschied zwischen ihnen nachgedacht. David war fast zehn Jahre älter als sie, aber er schien immer irgendwie ewig jung zu sein.
    David wandte sich beim Klang ihrer Stimme um. Er lächelte, ging über den Hof, sein Körper sah heißer aus, als es ihr lieb war... Oder benötigte... Gerade jetzt. Er war lässig in leichte Baumwollhosen und ein weißes Hemd gekleidet, sah schlank und fit aus.
    „Ann...Ich hätte mir denken können, dass ich Dich in der Scheune finde.“ Er hielt nicht weit entfernt von ihr an. „Wie geht’s Dir?“
    „Ich bin... Okay. Gut...“ Sie rang nach Wörtern. Und sie war nicht wirklich bereit, um mit David zu reden. Sie hatte ihn das letzte Mal vor einem Jahr gesehen; sie glaubte nicht wirklich, dass das ein reiner Freundschaftsbesuch war.
    „Du bist wegen der Papiere hier? Sie sind im Haus.“ Sie ging an ihm vorbei, roch den Duft seines Eau de Cologne, nahm einen tiefen Atemzug. Sie schloss ihre Augen, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkt hatte. Der schwere Duft rief jede Erinnerung, die sie von ihm, von ihnen zusammen hatte, wieder hervor. Und machte ihr die Knie schwach. Verflucht, das trägt er wahrscheinlich mit Absicht.
    „Wirst Du sie diesmal unterschreiben, Ann?“ Sie hörte seinen Schritt hinter ihr auf der Veranda. Seine Frage war harmlos, irritierte sie aber dennoch.
    Ihre Finger lagen auf dem Türgriff. Sie zögerte, schaute einen Moment zu Boden, bevor sie sich zu David drehte. Sie traf seinen Blick auf Augenhöhe, den Kopf hoch gehalten.
    „Ja, das werde ich, David.“
    „Warum hast Du auf einmal Deine Meinung geändert?“ Eine gewisse Schärfe lag in seiner Stimme, etwas Herausforderndes. In Ann stach etwas durch diesen Klang, sie blickte ihn finster an.
    „Ich denke, es ist Zeit. Kein anderer Grund. Zeit für einen Wechsel.“ Es gibt einen Grund. Und sein Name ist Jason.
    Sie öffnete mit einem großen Ruck die Tür und ließ sie gegen die Wand krachen. Er folgte ihr in die Küche und sie gestikulierte mit den Händen in Richtung Küchentisch. „Nimm Platz. Ich hole die Papiere.“
    David nahm sich einen Stuhl. Ann wühlte in ihrem Schreibtisch im Wohnzimmer und kam mit dem neuesten dicken Umschlag von Davids Anwalt zurück. Sie warf einen düsteren Blick auf David, vage verärgert, dass er so sexy aussah und in ihrer Küche herumlungerte, als ob er hier noch zu Hause wäre.
    Sie ergriff einen Stift von ihrem Schreibtisch, setzte sich David gegenüber und zog dann die Papiere aus dem Umschlag. Sie blätterte durch den dicken Stapel und unterschrieb auf jeder der Seiten, die bequemerweise mit einem kleinen, farbigen Aufkleber gekennzeichnet waren. Sie fühlte eine Kombination aus Traurigkeit, Verlust... ein Gefühl des Aufgebens, obwohl sie wusste, dass es nichts mehr gab, worum sie zu kämpfen hätte.
    Als sie fertig war, schob sie sie harsch über den Tisch zu David.
    „Alle unterschrieben.“ Ihre Stimme war mit Emotion gefärbt, sie war plötzlich am Rande der Tränen, und das machte sie wütend. Das war nicht das, was sie wollte... Gewollt hatte für ihr Leben. Sie hatte sich immer, egal wie, ein Leben mit David vorgestellt. Aber er hatte klargestellt, dass das nicht das Leben war, das er
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