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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde
Autoren: Robert Silverberg
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mögen.«
    »Wer?«
    »Die andere Rasse. Die galaktischen Rivalen. Hat Vorneen Ihnen nicht von der politischen Situation dort draußen erzählt, von dem kalten Krieg, oder wie man es nennen will?«
    »Oh – ja, gewiß.«
    »Es ist komisch. Wir wissen nicht mal, ob die Dirnaer die Guten oder die Bösen sind. Die beiden, die wir kennengelernt hatten, waren in Ordnung, aber nehmen wir mal an, die Kranazoi sind diejenigen, an die wir uns halten sollten? Wir haben keinen Einblick in ihre Affären. Darum nannte ich uns Affen. Dort draußen ist ein Tauziehen im Gange, und wir haben eine Ahnung davon, ohne jedoch zu wissen, um was es eigentlich geht. Und der Himmel ist voll von dirnaischen und kranazoischen Schiffen, die uns und einander beobachten. Wenn man daran denkt, schwindelt einen.«
    »Vorneen sagte, daß die Verträge eines Tages abliefen und daß sie dann offen Kontakt mit uns aufnehmen würden.«
    »Das hat Glair auch gesagt.«
    »Glauben Sie, daß das bald sein wird?«
    »In fünfzig Jahren vielleicht. Oder in hundert, in tausend Jahren. Ich weiß es nicht.«
    »Ich hoffe, es wird bald sein.«
    »Warum?«
    »Damit Vorneen zurückkommen kann – Vorneen und Glair, beide, und damit wir sie wiedersehen.«
    Falkner schüttelte düster seinen Kopf. »Das ist eine gefährliche Täuschung, die Sie nicht mit sich herumtragen sollten. Sie kommen nicht zurück. Selbst wenn die Verträge nächste Woche abliefen, würden Sie Vorneen nie wieder sehen. Und sie werden nicht ablaufen, nicht in absehbarer Zeit, denn zuerst müßten wir einen höheren ethischen Reifegrad erreicht haben, wie Glair mir einmal sagte. Wenn Sie die Welt kennen, wissen Sie, wie weit wir noch davon entfernt sind. Nein, seien Sie versichert, der Bruch ist endgültig. Er muß es sein. Eine Liebesaffäre zwischen Leuten von verschiedenen Welten hat keine Zukunft. Sie werden dafür sorgen, daß wir sie nie mehr sehen. Es gibt eine Wunde, wenn so etwas abgeschnitten wird, und sie wollen diese Wunde heilen lassen und nicht wieder aufreißen.«
    »Glauben Sie wirklich, es wäre unmöglich gewesen?«
    »Hören Sie«, sagte er, »es ist schon für zwei Menschen schwierig genug, eine Liebe am Leben zu erhalten. Es ist immer schwierig, sein Leben mit einer anderen Person zu teilen. Und wenn die andere Person nicht mal eine ist ...«
    »Ich glaube nicht, daß es so schwierig ist«, sagte Kathryn. »Und wenn die andere Person ein Dirnaer ist, nun, dann mag es mühsamer sein, aber ...« Sie brach ab und seufzte. »Ich bin einfältig, ich weiß. Sie sind fort. Jeder von uns hatte ein seltsames und wunderbares Erlebnis, und nun müssen wir die Scherben zusammenkehren.«
    Falkner fühlte, daß sie ihm ein Stichwort zugeworfen hatte, aber er konnte nicht darauf antworten, nicht jetzt, nicht so bald. Mit der Zeit könnten sie einander vielleicht näherkommen, aber vorläufig mußte er vorsichtig taktieren, sehen, was für ein Mensch sie war, bevor er riskieren durfte, sich noch einmal aufzuschließen. Ob sie es glauben wollte oder nicht, er wußte, daß es eine schwierige Sache war, sein Leben mit dem einer anderen Person zu verbinden.
    »Es ist schon dunkel«, sagte sie. »Ich muß mich auf den Weg machen. Wenn ich nicht bald komme, wird Jill launisch.«
    »Ich fahre Sie nach Hause.«
    Draußen konnten sie den Sternenhimmel sehen, obwohl der junge Mond und die Lichter von Albuquerque mit seinem Funkeln konkurrierten. Unwillkürlich blickten sie beide auf. Er wußte, was sie dachte. Ihre Augen begegneten einander, und sie lachten beide.
    »Das mit dem Vergessen gelingt uns nicht sehr gut, wie mir scheint«, sagte Kathryn.
    »Noch nicht. Und wir werden sie nie wirklich vergessen. Für ein paar Wochen unseres Lebens sind die Sterne zu uns heruntergekommen. Das kann man nicht vergessen. Aber man muß darüber wegkommen. Die Sterne sind nun fort, und wir sind immer noch da.«
    Sie stiegen in seinen Wagen.
    »Dies hat mir gefallen, heute«, sagte sie.
    »Mir auch. Wir werden es wieder einmal machen.«
    »Bald.«
    Falkner nickte. Er lächelte, als er den Starter betätigte und den Wagen auf die Straße rollen ließ. Auch sie lächelte. Über der Windschutzscheibe wölbte sich der gestirnte Himmel. Irgendwo dort draußen waren Glair und Vorneen.
    Er wünschte ihnen eine sichere Heimreise.

 
22.
     
    Im Dorf war es jetzt still. Die Festlichkeiten des Feuerbundes waren vorüber, und die weißen Touristen waren nach Albuquerque oder Santa Fé zurückgekehrt. Das Mondlicht legte
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