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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus
Autoren: Vampira VA
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van Kees' Wohnung ankamen.
    »Ein bißchen spät - oder eher früh für ein Gutenachtlied, hm?« meinte Seven, während sie die Tür aufsperrte.
    Darren pfiff ein paar Takte des Klassikers Morning has broken.
    »Besser?« fragte er.
    »Passender jedenfalls«, spielte Seven auf Darrens falsche Tonlage an. Ein kleines Lächeln stahl sich in ihr abgespanntes Gesicht.
    »Wow!« entfuhr es Darren, als er hinter der Reporterin die Wohnung betrat. »Hier wäre ja genug Platz, um 'ne Runde Rugby zu spielen.«
    Seven lebte in einer Loft-Wohnung: hohe Decken, Zwischenetagen, die über Treppen zu erreichen waren, großzügige Raumabmessungen, wenig Wände, geschmackvolle Einrichtung.
    »Bist du sicher, daß du hier alleine wohnst?« fragte Darren. »Ich meine - könnte ja gut sein, daß sich irgendwo noch jemand versteckt, von dem du nicht mal weißt, oder?«
    Sevens Lächeln erlosch wie ausgeknipst. »Ja, inzwischen lebe ich alleine. - Meine Freundin ist über Nacht verschwunden, als ich . na ja, als ich Ryder hier anschleppte.« *
    »Freundin? Ausgezogen?« Darren lupfte eine Braue. »Aus ... Eifersucht?«
    Seven hob die Schultern. »Und? - Ich bin eben experimentierfreudig, was Sex angeht.«
    »Ja, klar«, Darren nickte, »sonst hättest du es ja nicht auch mit diesem Ryder Maguire versucht, was?«
    Die Reporterin senkte den Blick, ihre Schultern fielen herab, als sei alle Kraft aus ihr gewichen.
    Darren trat rasch zu ihr und faßte sie am Arm. »Hey, tut mir leid, okay? War nicht so gemeint.«
    »Schon gut«, seufzte Seven. »Ich bin ja selbst schuld an dieser Scheiße. Irgendwann mußte mir so was einfach mal passieren. Vielleicht hab' ich es nicht anders verdient .«
    »Nein«, sagte Darren. »Niemand hat so was verdient. - Nicht mal Ryder Maguire .«
    »Wie meinst du das?« Seven sah auf.
    Darren ging ein paar Schritte.
    »Kannst du für ein paar Minuten vergessen, daß du Reporterin bist?« fragte er dann scheinbar zusammenhangslos.
    »Wenn's sein muß«, meinte Seven.
    »Wenn ich dich darum bitte?«
    »Dann auf jeden Fall.«
    »Okay.« Darren nickte. Und dann erzählte er Seven, was er über die verschwundenen Leichen und ihr unheimliches Wiederauftauchen wußte.
    »O mein Gott .«
    Seven ließ sich in einen Sessel fallen. Die Spuren von Entsetzen, die sich ein wenig aus ihren Zügen zurückgezogen hatten, vertieften sich schlagartig von neuem.
    »Tja«, machte Darren, »die Sache stinkt zum Himmel - oder aus der Hölle .« Er hielt unvermittelt inne und sog schnuppernd die Luft ein. »Apropos ...«, sagte er gedehnt. Suchend, wie witternd drehte er sich im Kreis.
    »Was ist?« fragte Seven verwundert.
    »Irgendwas - verzeih meine Direktheit - stinkt hier ...«, fand Darren.
    Seven rümpfte die Nase, schnupperte gleichfalls. »Ich habe wohl lange nicht gelüftet«, meinte sie dann, stand auf und ging zu einer kleinen Schalttafel, die in die Wand eingelassen war. Mittels Knopfdruck ließen sich von hier aus die Fenster kippen.
    Doch Darren wehrte ab und hielt Seven auf.
    »Nein, nein«, sagte er rasch, »das ist was anderes .«
    Er nahm einen Geruch wahr, den er kannte. Der ihm vertraut war. Weil er fast täglich damit zu tun hatte .
    ... und das er ihn hier, in Sevens Wohnung roch, beunruhigte den Pathologen zutiefst!
    Angespannt, lauernd wie ein Tier, das seiner Beute nachspürte, strich Darren Secada umher.
    Seven beobachtete ihn mit wachsendem Unbehagen.
    Vor einem großen Wandschrank blieb Darren schließlich stehen.
    »Was ist da drin?« wollte er wissen.
    Seven zuckte die Achseln. »Nur Ramsch. Das meiste davon dürfte Leslie gehören, wenn sie es in der Zwischenzeit nicht abgeholt hat.«
    »Leslie? Ist das deine Freundin?«
    Die Reporterin nickte. »Leslie Bentwick.«
    »Ich glaube nicht, daß sie irgend etwas abgeholt hat«, murmelte Darren. In seiner Magengrube ballte sich etwas, das sich wie ein Eisklumpen mit fingerlangen Dornen anfühlte.
    Tief holte er Atem, hielt die Luft an. Dann öffnete er mit einem Ruck die massiven Türen des Schranks.
    Obwohl Darren nicht einatmete, roch er den Gestank, der ihm wie eine Woge entgegenschlug. Er kroch ihm gleichsam wie etwas Lebendes in die Nase.
    »Mein Gott, was -!« kreischte Seven hinter ihm auf.
    Darren kümmerte sich nicht darum, betrat statt dessen den begehbaren Schrank. Kartons und einige mit Plunder gefüllte Plastiksäcke stapelten sich darin. Von der Decke hing eine Schnur. Darren zog daran, und trübes Licht sickerte aus einer nackten Glühbirne.
    Die
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