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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)
Autoren: Loons Gerringer
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darüber, ob er einfach abschalten oder
nur höllisch wehtun sollte.
    Der Galiziak! Oh verdammte Riesenscheiße ! Man
musste nur sehen, wie dicht der Gilwisselwagen, den sie gezogen hatten, auf den
Galiziak aufgefahren war! Jetzt stoppten vor und hinter ihnen auch die anderen
Wagen, die Leute brüllten durcheinander. Stanwells Gefluche schallte über alles
hinweg.
    „Bist du verletzt?“ Da stand Kate vor ihm und sah ihn
besorgt an.
    „Ob er verletzt ist?“, tobte Stanwell. „Siehst
du den Galiziak, Mann? Siehst du, was du angerichtet hast, kashadiakku ?!
Weißt du, was das heißt?“
    Hinter Stanwell tauchte Firns lachendes Gesicht auf.
„Kopfüber ins Gelände, das war nicht schlecht!“
    „Was ist daran komisch?“, brüllte Stanwell. „Wir haben
eine Reparatur am Hals, kupadanni ! Wer weiß, wann wir weiterkommen! Wer
weiß, ob überhaupt!“
    „Die Deichsel ist hin“, konstatierte der Chef.
    „Die Kette leider auch“, fügte John hinzu, und mit
neuem Schrecken sah James, dass die Kettenenden gerissen aus dem Getriebe des
Galiziaks hingen.
    Der Chef nickte verdrießlich. „Das wird ’n langer Tag!
Bleibt uns nichts, als drüben bei der Festung zu lagern. Wenigstens ist das ein
guter Platz … Stanwell, Firn, ihr bringt den Galiziak rüber.“
    „Wohin denn?“, blaffte Stanwell.
    „Zu der Ruine da drüben. Die alte Rogwarken-Festung.“
    „Rogwarken?“, hörte James sich sagen. „Das liegt doch
schon drei Tage hinter uns!“ Anscheinend war der Kommentar der Situation nicht
angemessen. Zumindest sahen sie ihn alle irritiert an.
    „Früher war Rogwarken mal so was wie ‘ne Hauptstadt
von der ganzen Gegend hier“, sagte der Chef dann. „Deshalb.“
    James‘ Kopf hatte sich inzwischen für den Schmerz
entschieden. Vorsichtig stand er auf. Das ging. Zum Glück. „Scheiße, was ist
überhaupt passiert?“
    „Siehst du den Felsbrocken da? Du bist
dagegengefahren“, erklärte Juniper. „Ich konnte nicht mal mehr die Bremse
ziehen. Der Gilwissler ist uns reingekracht, und du bist rausgeflogen. Kopf
voran. Tut’s sehr weh?“
    Tat es. Aber solange das alles war, wollte er sich
nicht beklagen. Die restlichen Wagen zogen an ihnen vorbei, walzten
Ginsterbüsche und kleine Wacholderstrünke platt, bis schließlich nur noch der
Gilwisselwagen führerlos auf dem Weg übrigblieb. Der würde warten müssen, bis
eins der Ponys wieder zurückkehren und ihn ziehen konnte. Firn und Stanwell
befestigten die gerissenen Kettenteile am Galiziak und machten sich daran, ihn
schiebend und ziehend zu dem Festungshügel zu bringen. Stanwell fluchte immer
noch.
    „Der macht dir heut noch die Hölle heiß“, meinte
Juniper mitfühlend. „Der dreht noch völlig ab, wenn er nicht bald nach Gassa zu
seinem kostbaren Wagen kommt. Wie blöd, dass der Inglewing schon wieder weg
ist!“
     
    2.
    Als er sich vier Stunden später auf einem breiten
Mauerstumpf ausstreckte, wollte er nur noch seine Ruhe haben. Natürlich gehörte
es sich für ihn als Unfallverursacher, trotz der Kopfschmerzen bei der
Reparatur zu helfen, außerdem stand seine Kramperehre auf dem Spiel. Also hatte
er Stanwells Wut an sich abprallen lassen und einen großen Teil des Gerennes
und Geschleppes übernommen. Zuerst versuchten sie die Deichsel zu retten, dann
sie zu ersetzen. Dafür wurde das ganze Lager und insbesondere der Krempel im
Gilwisselwagen nach einem passenden Holz durchsucht – unnötig zu sagen, wer
dafür herumgejagt wurde. Es blieb sowieso vergeblich. Schließlich machte sich
John mit einem Wagen auf den Weg nach Rogwirna, um dort ein Deichselholz
aufzutreiben. Die anderen nahmen die Reparatur der Kette in Angriff. Damit sie
das Getriebegehäuse öffnen konnten, mussten sie den Galiziak fast
auseinandernehmen. Die gerissenen Kettenglieder konnten durch neue aus dem
Vorrat ersetzt werden – eine Arbeit, die vom Tabak kauenden, uralten Onkel des
Chefs überwacht wurde, der an den Fähigkeiten der jungen Leute auf diesem
Gebiet zweifelte und keine Sekunde die Klappe hielt.
    Aber was James die ganze Zeit am meisten gefürchtet
hatte, war nicht eingetreten, noch nicht, jedenfalls: Niemand hatte verlangt,
dass er den Schaden aus eigener Tasche bezahlte. Was seinen Plänen das Genick
gebrochen hätte – er wäre bestimmt auf Monate hinaus jeden verdienten Chaval los
gewesen.
    Gott, es tat gut, endlich zu liegen! Die Mauer war von
Moos überzogen und breit genug, und so bestand Hoffnung für seinen total
verspannten Nacken. Nicht mal der
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