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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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er sofort weiterfahren und sie allein lassen, aber irgendwie konnte er sich nicht dazu durchringen. Daher hielt er die Jacke am Kragen fest, als sie hinausschlüpfen wollte.
    »Zieh dich lieber im Haus um, ich kann solange warten.«
    Unsicher blickte Rose ihn mit ihren dunklen Augen an, dann nickte sie abrupt. Wahrscheinlich hatte sie sich daran erinnert, dass ihre Kleidung so gut wie durchsichtig war. Falls es ihr überhaupt aufgefallen war. Eilig ging sie in ihren hochhackigen Pumps vor ihm den Weg zum Haus hinauf. Er bemühte sich, nicht auf ihre schlanken Beine zu starren, auf die er durch den kurzen Rock einen äußerst guten Blick hatte. Bei jeder anderen Frau hätte er sicher den Anblick genossen, aber bei Rose sollte er nur daran denken, dass sie die Witwe seines Teamkollegen war. Deshalb schaute er sich aufmerksam im liebevoll gestalteten Garten um. Rose verbrachte anscheinend eine Menge Zeit hier draußen, oder sie hatte einen großartigen Gärtner engagiert. Verlegen dachte er an das einfache, hauptsächlich aus Sand bestehende Grundstück vor seiner Hütte direkt am Meer. Aber etwas anderes war bei seinem Job einfach nicht realisierbar. Wenn er manchmal Wochen oder sogar Monate am Stück nicht im Land war, hielt sich keine Blume.
    »Ein schöner Garten.«
    Rose drehte sich an der Tür zu ihm um und ließ den Blick über ihr Reich schweifen. Ein zufriedenes Lächeln überflog ihr Gesicht. »Es steckt viel Liebe darin.«
    Da Rock gerade seine Sprache verloren hatte, nickte er nur.
    »Möchtest du noch mit hereinkommen? Es dauert sicher nicht lange.«
    Wieder nickte Rock. Vermutlich sollte er sich von ihr fernhalten und so schnell wie möglich verschwinden, aber irgendetwas zwang ihn, sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging. Dass Ghosts Tod sie nicht völlig zerstört hatte. Neugierig betrat er nach ihr das Haus. Alles war hell und gemütlich und strahlte Frische aus. Vasen mit Schnittblumen und große Pflanzenkübel verwandelten das Haus fast in einen zweiten Garten.
    »Es ist schön hier.«
    Immer noch mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen wandte Rose sich zu ihm um. »Danke. Setz dich doch ins Wohnzimmer, ich bin gleich wieder da.«
    Sie deutete nach rechts, lächelte noch einmal flüchtig und verschwand dann den Flur hinunter. Rock blickte ihr einen Moment hinterher, bevor er ihrem Vorschlag folgte.
    Rose schloss die Schlafzimmertür leise hinter sich und lehnte sich dann dagegen. Verdammt noch mal, warum hatte er wieder in ihrem Leben auftauchen müssen? Sie hatte sich so gut gemacht, nur noch hin und wieder an Ramon gedacht und sich nur selten leer und einsam gefühlt. Die meiste Zeit hatte sie gute Erinnerungen hervorgeholt: Wie er sie angelächelt hatte, wenn er sie mit einem Blumenstrauß überraschte, wie sich sein Körper an ihrem angefühlt hatte, wenn sie zusammen eingeschlafen waren oder wie glücklich er gewesen war, als sie sich entschieden hatten, ein Kind zu bekommen. Rose schloss die Augen, um die Tränen zurückzuhalten, die überzuquellen drohten. Gerade erst gestern hatte sie gedacht, sie hätte es überstanden und könnte vielleicht sogar wieder Interesse an einem anderen Mann entwickeln. Aber das war wohl ein Irrtum gewesen, wenn sie schon durch das Wiedersehen mit Roderic so aus der Fassung gebracht wurde. Dabei hatte er sich bemüht, sie nicht zu fragen, wie es ihr ging, und auch Ramon nicht erwähnt. Doch das brauchte er gar nicht, es genügte seine bloße Anwesenheit, um alles wieder in ihr aufbrechen zu lassen. All die Wunden und Narben, die der Verlust ihres Mannes in ihr hinterlassen hatte.
    Langsam öffnete Rose die Augen. Je schneller sie aus ihrer nassen Kleidung herauskam, desto eher würde er wieder verschwinden und sie mit ihrem Kummer allein lassen. Sie zog seine Jacke aus und hängte sie über den Kleiderhaken an der Tür. Ihre Finger strichen über das glatte Leder, das durch jahrelangen Gebrauch weich und geschmeidig geworden war. Ramon hatte eine ähnliche Jacke besessen. Fast gegen ihren Willen hob sie sie vor ihr Gesicht und atmete tief ein. Der gleiche Geruch aus Leder, Mann, Salzwasser und Motorenöl haftete daran. Es war fast, als wäre Ramon für einen kurzen Moment zurückgekehrt und mit ihr im Raum. Mit einem unterdrückten Aufschrei ließ Rose die Jacke los und schlug sich die zitternden Hände vor den Mund. Sie war immer stolz darauf gewesen, wie pragmatisch sie alles angegangen war, seit sie von Ramons Tod erfahren hatte. Natürlich hatte sie
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