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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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hatte nur Bedenken, dass ich sie mit dem Wasser verderbe.«
    »Das macht nichts, sie hat schon viel Schlimmeres ausgehalten.«
    Rose nickte. »Wenn du mir deine Adresse gibst, schicke ich sie dir gleich zurück. Oder ich kann sie auch an die Basis senden.« Sie runzelte die Stirn. »Außer du bist gar nicht mehr dort.«
    »Einmal ein SEAL , immer ein SEAL .« Er brach ab und fühlte, wie ihm das Blut in die Ohren stieg. Er räusperte sich. »Ich fahre dich sowieso nach Hause, da kann ich die Jacke gleich wieder mitnehmen.«
    »Das musst … «
    Rock unterbrach sie. »Ich bringe dich nach Hause.« Damit nahm er ihren Arm, vielmehr den leeren Ärmel seiner Jacke, die ihr fast bis zu den Knien hing, und führte sie eilig zum Jeep. Sowie er bemerkte, dass sie ihm freiwillig folgte, ließ er sie los. Er öffnete die Tür. »Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich zuerst einsteige.«
    »Warum sollten wir beide nasse Füße bekommen?«
    Einen Fuß bereits im Wagen, die Hände auf die Tür gestützt, blickte Rock sie zerknirscht an. »Es tut mir wirklich leid. Ich habe nicht aufgepasst.«
    »Wenn du mir versprichst, das nächste Mal einen großen Bogen um jede Pfütze zu machen, verzeihe ich dir.«
    Die Falten neben seinen Augen vertieften sich. »Jawohl, Ma’am.«
    Damit schwang er sich behände in den Jeep. Rose wartete, bis er auf der Fahrerseite saß, dann stieg sie ebenfalls ein und zog die Tür hinter sich zu. Unruhig rutschte sie auf dem Sitz hin und her, während sie versuchte, ihn mit ihrer nassen Kleidung so wenig wie möglich zu berühren.
    »Lehn dich ruhig zurück, die Polster haben schon ganz anderes überstanden.«

2
    Rose beschloss, seinen Rat anzunehmen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Rock nach getaner Arbeit auch nicht immer so sauber war wie jetzt gerade. Verstohlen betrachtete sie ihn aus den Augenwinkeln. Er war älter geworden, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie alt er damals gewesen war, aber sicher hatte er die vierzig inzwischen schon überschritten. Die Linien um Mund und Augen hatten sich vertieft, auch auf der Stirn waren einige Falten dazugekommen. In den Haaren zeigten sich bereits erste graue Fäden. Sein Körper dagegen schien immer noch genauso kraftvoll und gewaltig zu sein wie früher. Es war erstaunlich, wie unterschiedlich die SEAL s eines Teams sein konnten. Während Roderic groß und breit war, hatte Ramon eher die Figur eines Marathonläufers gehabt. Mit ein Meter achtundsiebzig einer der kleinsten im Team, hatte seine Ausdauer die aller anderen übertroffen. Für sie war er jedenfalls gerade richtig gewesen.
    »Wo wohnst du?«
    Rose schreckte aus ihren Gedanken auf. Warum verglich sie die beiden Männer miteinander? Das unerwartete Wiedersehen hatte sie stärker aus der Fassung gebracht, als gedacht. Sie nannte ihm die Anschrift des kleinen Hauses, das sie sich nach ihrer Rückkehr aus Berkeley in San Diego gekauft hatte.
    »Das ist ja gleich um die Ecke.«
    »Deshalb bin ich ja auch zu Fuß gegangen.«
    »Was machst du zurzeit?« Auf Rose’ verwirrten Blick hin präzisierte er. »Beruflich, meine ich.«
    »Ich lehre an der Universität. Hauptsächlich über die Rolle der Frau in fremden Kulturen.«
    Rock sah sie erstaunt an. »Ich dachte, du wärst Lehrerin an einer Highschool gewesen.«
    »Ich brauchte eine Veränderung. Also habe ich an der Universität von Kalifornien studiert, promoviert und in diesem Jahr die Stelle hier bekommen.« Ihr Gesichtsausdruck machte deutlich, dass sie nicht weiter darüber sprechen wollte, warum sie ihr Leben so drastisch verändert hatte. Er wusste es auch so: Ghost.
    »Das klingt sehr interessant.«
    »Ich vermittle gerne Wissen, und das Thema des Selbstverständnisses von Frauen in verschiedenen Kulturkreisen fasziniert mich schon lange.«
    Bevor er weiterfragen konnte, deutete sie auf ein kleines Haus, das inmitten eines Meeres von Blumen, Büschen und Bäumen stand.
    »Hier ist es.«
    Rock hielt am Bordstein und stieg aus. Bevor er das Auto umrunden konnte, um Rose die Tür zu öffnen, stand sie bereits auf dem Bürgersteig.
    »Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast. Es war nett, dich wiederzusehen.«
    Ja, ungefähr so nett, wie einen Ziegelstein auf den Kopf zu bekommen. Es war klar, dass sie sich immer noch nicht ganz von dem Schock erholt hatte. Unter ihrer von Natur aus braunen Haut schimmerte Blässe hindurch, ihr Gesichtsausdruck wirkte verkniffen. Vermutlich sollte
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