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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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und Schönheit abstrampeln. Wie ein Hamster in seinem Radl!
    So blöd werd ich sein? Wenn ich es mir gutgehen lassen will, dann geh ich in eine Jausenstation – sagen wir einmal: in die Weiglmühle – und bestell mir eine Brettljause und eine Halbe Most. Und schau dem Mühlradl zu. Oder schau in die Luft. Das ist Erholung! Wenn endlich einmal die sinnlose Geschwindigkeit aus dem Leben ausgekuppelt wird. Wenn endlich einmal nix los ist.
    Die Gucki dagegen genießt das Wellnessen . Weil sie zwar im pipifeinen Wellness-Ressort vom nigelnagelneuen Wohlfühl-Hotel in Bad Gstetten auf einer gut gepolsterten Liege liegt, aber sonst gar nix tut. Aber schon rein gar nix!
    Für was hat sie der Franz in dieses sauteure Hotel eingeladen – für eine ganze Woche, wenn sie dann eh nur herumliegt? In den Loch-Ness-Whirl-Pool ist sie nicht mitgegangen, in die Ursprung-Granit-Sauna ist sie nicht mitgegangen, und in das Atatürk-Dampfbad ist sie auch nicht mitgegangen.
    Ist überhaupt noch keinen Schritt gegangen, die Gucki. Seit sie da ist. Außer die paar Schritte zur Fitness-Bar . Und die haben sich nicht ausgezahlt. Weil es eh nix G’scheites gibt.
    Nur so Fitness -Glumpert. Wie Resch gebratene Bio-Putenbrust-Streifen an Blattsalat-Variationen . Das ist was für Zimtzicken! Aber nicht für eine wie die Gucki!
    Hat dann erst nach zähen Verhandlungen mit dem Kellner ein Speckbrot gekriegt. Ist zwar auch kein Sonntagsessen, aber immerhin! Jetzt noch ein Bier dazu oder zwei – dann ist die Welt wieder in Ordnung!
    Wird die Gucki von den anderen Gästen natürlich schief angeschaut. Vor allem von den weiblichen Gästen. Die mit fadem G’schau an ihrem Mineralwasser zuzeln. Bestenfalls an einem Fruchtsaft. Außerdem sind die ganzen zaundürren Weiber sauer, weil die männlichen Gäste die Gucki doch ziemlich interessiert anschauen. Macht schon was her, der Gucki ihre Figur! Wenn man was übrig hat für sowas. Für das Üppige.
    Und so üppig dann auch wieder nicht! Immerhin passt der Gucki ihr Bikini wieder wie angegossen. Kann sie sich das Fahrradl-Kaufen eigentlich sparen. Wenn sie sich was kauft, dann höchstens ein Motorradl! Aber schon ein bisserl ein schnelleres als der Pezi.
    Den hat sie übrigens am Freitag doch noch gefragt, ob es möglich sein könnt, dass sie von ihm schwanger ist. Ist er direkt ein bisserl frech geworden, der kleine Pezi: „Liebste Gucki! So wie du in der betreffenden Nacht im Waldviertel nach Whiskey gestunken hast – vor allem aber: so wie du da geschnarcht hast –, da hätt ich dich nicht einmal geschnackselt, wenn du die Angelina Jolie wärst!“ Hat die Gucki aber nicht bös sein können. Weil ihr ein Mordstrumm Stein von Herzen gefallen ist.
    Muss die Gucki direkt lachen, wie ihr das jetzt wieder einfällt. Zündet sie sich gleich eine Gauloises filterlos an. Wird natürlich getuschelt, wenn du auf der Sonnenterrasse von so einem Wohlfühl-Hotel liegst und rauchst wie ein Schlot. Aber sagen – sagen traut sich dann doch keiner was.
    Nur der Franz. Wie er einmal kurz vorbeischaut. So zwischen Sauna und Massage. „Wenn du in dem Tempo weiterpofelst“, bemerkt er, „gehen dir die Gauloises aus, bevor der Urlaub richtig angefangen hat!“ Dabei liegen da grad einmal fünf Zigarettenstummel in der Gucki ihrem Aschenbecher.
    „Erstens hab ich eh eine ganze Stange mit!“, kann ihn die Gucki beruhigen. „Und zweitens ist es ja eh nur ein Hupfer nach Freistadt. Kann ich ja im Notfall meinen Super-Sportler mit dem Mountainbike zum Einkaufen schicken.“
    Das ist natürlich eine Anspielung darauf, dass ihr der Franz ernsthaft vorgeschlagen hat, morgen eine ganztägige Mountainbike-Tour zu unternehmen. „Wildromantische Radwege an der böhmischen Grenze!“ – so hat er ihr das schmackhaft machen wollen.
    Ist aber damit nicht weit gekommen bei der Gucki. „Mit wildromantisch meinst du wohl über Stock und Stein, mein lieber Franz? Nein, danke! Ich bin in letzter Zeit genug durcheinandergebeutelt worden. Ich brauch keine Action – ich brauch Ruhe! Oder – wenn du es poetischer haben willst: Ich bin wegen dem dolce far niente da. Wegen dem süßen Nichtstun. Und das heißt nicht Mountainbike-Tour, sondern Malakoff-Torte!“
    Mit diesen Worten hat sich die Gucki aber auch schon wieder zurückgelehnt und demonstrativ die Augen geschlossen. Hat der Franz lieber nichts mehr gesagt. Ist halt in die Sauna gegangen. Wird sich schon wieder beruhigen, die Gucki. Hat ja in letzter Zeit wirklich ein
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