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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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langen, dürren Unterschenkeln, die in polierten Beinschienen steckten; die anderen beiden waren kürzer und als Stütze des Segmentschwanzes gedacht. Auf den kugelrunden Köpfen saß ein Kamm, der nach hinten zu einem spitzen Horn auslief. Zwei stachelige Haken hingen aus den Mundwinkeln. Retief konnte keine Kleidung erkennen, aber die Panzer waren mit geometrischen Figuren bemalt.
    Ein Stück hinter dem Wrack hing ihr langes, schlankes Schiff reglos in der Dunkelheit. Es sah aus wie ein riesiger Füllfederhalter. Allerdings hatte es in der Mitte ein häßliches, unregelmäßiges Loch, von dem ein schwaches, grünliches Leuchten ausging.
    »Von so einer Nußschale lassen wir uns vernichten«, knurrte Lou mit Abscheu. »Und dann verkauft uns noch so ein Verräter.« Er warf Retief einen haßerfüllten Blick zu.
    »Hör doch dein Meckern auf, Lou«, meinte Jack. »Bull ist in der gleichen Lage wie wir, oder nicht? Auf seinen Bauch deutet auch eine Waffe …«
    »Sei still!«
    »Hör zu, Bully«, meinte Jack. »Wir wissen nicht viel über diese Hatracks. Wenige Terries, die mit ihnen zusammentrafen, haben die Sache überlebt …«
    »Sei still, Jack!« fauchte Lou. »Willst du dem Spion alles verraten?«
    »Kein Geschnatter mehr, Ungezähmte«, unterbrach ein Haterakan ihre Unterhaltung. »Schlitten kommen, um euch in eure Zellen zu bringen.«
    Die Gefährte, die mit blauen Düsenflammen näherkamen, waren nichts anderes als fünf Meter lange Stangen mit sattelartigen Sitzen. Die Terraner nahmen rittlings Platz, bewacht von Haterakans. Dann wurden sie zum fremden Schiff gebracht. Sie betraten es durch einen schmalen Schlitz.
    »Entfernt eure falschen Häute!« befahl ein Posten und winkte drohend mit der Waffe.
    Retiefs Anzuganzeige bestätigte, daß die Atmosphäre verträglich war, und er nahm den Helm ab. Lou neben ihm schnaubte.
    »Pfui! Das riecht ja wie eine Katzenfarm!«
    »Sei froh, daß du überhaupt etwas zu riechen bekommst«, ermahnte ihn Jack, während er seinen Anzug abstreifte. »Ich hatte nur noch für drei Minuten Sauerstoff.«
    Die Wächter brachten sie durch einen hohen Korridor und blieben vor einer reich verzierten Tür stehen. Nachdem ein paar heisere Formalitäten ausgetauscht waren, schoben sie die Gefangenen ins Innere.
    Sie kamen in einen hohen, geräumigen Saal, dessen gewölbte Decke in einem massiven Bullauge aus schwarzem Glas endete. Von diesem Bullauge hing ein Metallüster, überladen mit Glitzerkram. Hinter einer Konstruktion aus glänzenden Metallstäben ruhte ein Fremder in einer Art Hängematte aus blauem Leder. Er spielte mit den knochenlosen Fingern an einer terranischen Pistole herum. Sein Kopfschmuck, ausladender als bei seinen Untergebenen, war blank poliert und wurde von einem Dorn gekrönt, aus dem ein paar Federtuffs ragten. Seine Brust, so hart und breit wie die eines Konquistadors, war mit Spiralen aus Golddraht und kühnen Emailmustern in Rot, Gelb, Blau und Weiß geschmückt. Auf dem Kopf saß ein Käppchen, das an englische Damenhüte erinnerte. Eine sorgsam geschneiderte kurze Jacke, die sich genau an seine komplizierte Körperform anpaßte und mit schweren Goldepauletten verziert war, vervollständigte sein martialisches Aussehen. Der Fremde rollte die Augen in Richtung der Gefangenen und rieb die Fänge zusammen, daß es Retief kalt über den Rücken lief.
    »Lebende Exemplare!« Seine Stimme klang wie ein defekter Servomotor. »Aussgezeichnet!« Er winkte mit einem der oberen Arme, und die Wachen zogen sich zurück. »Ich bin der Flottenkommandant – Harrumph«, fuhr er fort. »Wahrscheinlich fragt ihr euch, weshalb ich mich mit euch abgebe.«
    »Der hat auch nicht alle Tassen …«, murmelte Lou.
    Der Haterakan verbog beiläufig den Hartmetall-Lauf der Energiepistole zu einem U, warf das Ding zur Seite und nahm statt dessen einen silbernen Stab auf. Er ließ teleskopartige Verlängerungen herausschnappen und starrte sie an wie ein Ingenieur seinen Rechenschieber.
    »Da hätten wir ess schon – Tassen … Ihr sseid hungrig, ja? Gut, ihr ssollt genug bekommen. Wir ssind gütige Herren. Wir geben euch warme Nesster und viele Ssiess.«
    »Viele was?« fragte Raskali mit gerunzelter Stirn.
    Der Fremde befragte wieder sein Lexikon. »Weibchen, Frauen, Mädchen, Dirnen. Dass würde euch gefallen, wass?«
    »Junge, Junge«, sagte Raskai.
    »Und was habt ihr Krebse davon?« knurrte Lou.
    »Kriegssziele der Haterakanss ssind Einfachheit sselbst«, meinte der Fremde
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