Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
wollte, oder was er darunter verstand. Ich überredete ihn zu einem Besuch von Bonne Chance, weil ich hoffte, es würde sich irgendeine Möglichkeit zum Entkommen ergeben. Dann fiel mir ein, daß die Alerionas nicht schwimmen können, und das Flußufer sah für einen Fluchtversuch am günstigsten aus. Ich bat ihn, auch dich mitzunehmen, weil zwei von uns die Chance verdoppelten, daß wenigstens einer wegkäme. Erst als wir am Geländer standen, kam mir in den Sinn, daß, wenn ich Cynbe ins Wasser stürzte, seine Wachen alle Hände voll zu tun hätten, um ihn wieder herauszuholen, statt am Ufer entlang zu laufen und auf uns zu schießen. Wenn du selbst nicht schwimmen kannst, ist es ein harter Job, einen anderen Nichtschwimmer zu retten.«
    »Meinst du, daß er ertrunken ist?«
    »Das wäre zu schön, um wahr zu sein«, sagte Heim roh. »Vermutlich werden sie ihn herausgefischt haben. Außerdem wird ihm der Instinkt geholfen haben, sich wenigstens für eine Weile über Wasser zu halten. Immerhin gibt uns die Sache eine Atempause. Die werden wir benützen, um ein Stück ins Meer hinauszufahren und de Vigny zu rufen.«
    »Ja. Sie können uns sicher einen schnellen Flieger schicken, der uns mitnimmt.« Vadasz reckte sich grinsend. »Die schöne Danielle wird mich noch früher wiedersehen, als sie erwartet.«
    Ein unsinniger Zorn kam in Heim hoch. »Halt die Klappe, du Weiberheld!« knurrte er. »Dies ist kein Picknick. Wir werden von Glück sagen können, wenn es uns gelingt, die schlimmste Katastrophe abzuwenden.«
    »Was – was …«, stammelte Vadasz erschrocken. »Habe ich …«
    »Hör zu!« Heim schlug die flache Hand klatschend auf seinen Schenkel. »Unser amateurhafter Spionageversuch hat die ganze Sache hochgehen lassen. Hast du vergessen, daß der Sinn der Mission war, Vereinbarungen auszuhandeln, die unseren Leuten das Leben retten sollten? Das ist jetzt vorbei. Vielleicht läßt sich später etwas tun, aber im Augenblick geht es nur darum, daß wir durchkommen. Auch unser Plan zur Evakuierung von Frauen und Kindern ist erledigt. Cynbe hat aus unserer Anwesenheit die Schlußfolgerung gezogen, daß die Sternschnuppe selbst auf dem Planeten gelandet sei. Er hat einen Kreuzer und einen Zerstörer zurückbeordert, die sein Flaggschiff verstärken sollen. Die drei können unsere Meroth beim Start sofort ausmachen und in Fetzen schießen. Auf der anderen Seite hat es auch keinen Zweck, sie an Ort und Stelle zu lassen. Sie werden den ganzen Planeten mit hochempfindlichen Detektoren absuchen, und wenn sie sie finden, fliegt de Vignys Schlupfwinkel am Lac aux Nuages gleich mit in die Luft. Und was das angeht, ist die Sternschnuppe selber in höchster Gefahr.
    Du selbstsüchtiger Holzkopf! Dachtest du, ich riskierte den Tod, nur damit wir fliehen? Unsere Leute müssen gewarnt werden, darauf kommt es an!«
    Ärgerlich wandte er sich ab und warf einen Blick auf den Knotenzähler. Sie waren noch nicht sehr weit draußen. Aber vielleicht sollte er trotzdem auftauchen und melden, was er wußte. Jede Minute war angesichts der Bedrohung kostbar.
    Das Boot vibrierte vom Lauf der Motoren. Der Heizlüfter summte und warf Wärmewellen gegen seine bloße Haut. In der Luft lag ein Geruch von heißem Öl. »Diese Schiffe werden innerhalb eines Erdentages hier sein«, fing er wieder an. »Die Sternschnuppe muß zusehen, daß sie in den Raum entkommt. Dem Rest von uns bleiben nur die Wälder.«
    »Gunnar…«, begann Vadasz.
    »Sei still!«
    Der Ungar lief rot an und hob seine Stimme. »Nein. Ich weiß nicht, was ich dir getan habe, daß du mich beleidigst, und wenn du nicht soviel Anstand besitzt, es mir zu sagen, dann ist das deine Sache. Aber ich will dir etwas sagen: Wir können die Sternschnuppe nicht rechtzeitig benachrichtigen.«
    »Was?« Heim fuhr herum.
    »Denke nach. Gonzalez hat seine Masereinrichtung am Seeufer aufgebaut. Aber es ist Vormittag, und Diana ist dort schon vor Stunden untergegangen. Erst in schätzungsweise dreißig Stunden wird sie wieder in Sicht kommen.«
    »Teufel noch mal!« Heim seufzte auf und ließ die Schultern hängen. Es war, als hätten seine Kräfte ihn verlassen.
    Nach Minuten, die er dumpf brütend vor sich hin starrte, sagte Vadasz zu ihm: »Es sieht dir nicht ähnlich, deswegen die Flinte ins Korn zu werfen. Wenn du die Benachrichtigung für so wichtig hältst, könnten wir vielleicht die Meroeth starten lassen. Ihr Sender kann den Mond erreichen, wenn sie eine gewisse Höhe erreicht hat. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher