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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum
Autoren: Poul Anderson
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müssen auftauchen und nahe am feindlichen Stützpunkt mit hoher Energie senden.«
    »Es wird nicht lange dauern. Wir werden wieder unten sein, bevor sie einen Flieger schicken können. Natürlich könnte gerade in diesem Augenblick einer über uns sein, aber wahrscheinlich ist das nicht.«
    »Du vergißt, daß ein Flieger kommen und uns abholen muß. Egal, ob er schnell fliegt und einen Umweg über unbewohntes Land macht, er muß es bei Tageslicht tun und in der Nähe des Hornissennestes niedergehen. Und dasselbe gilt für unseren Rückflug.«
    »Ich weiß.« Heim blickte nicht von der Karte auf. »Es wäre sicherer, wenn wir uns mehr Zeit ließen. Aber dann wäre es für alles zu spät. Es gibt keine andere Wahl, Endre.«

 
24.
     
    »Brücke zu Stationen. Bitte melden.«
    »Maschine in Ordnung«, sagte Diego Gonzales.
    »Radio und Radar in Ordnung«, sagte Endre Vadasz.
    »Gefechtsstation eins in Ordnung«, sagte Jean Irribarne. Die Kolonisten auf den anderen Stationen antworteten im Chor. Nur langsam, dachte Heim. Wenn wir es mit einem richtigen Kriegsschiff zu tun bekommen, sind wir tot. Er gab Startbefehl.
    Der See schäumte und kochte. Flutwellen brachen sich am Ufer, und die Meroeth erhob sich aus ihrem nassen Bett. Für kurze Zeit verdeckte ihr mächtiger Körper die Sonne, und Tiere flohen auf ihren verborgenen Pfaden tiefer in den Wald. Dann stieg sie mit stetig wachsender Beschleunigung himmelwärts. Die zusammengepreßte Luft entlud sich in einer Serie knallender Donnerschläge. Danielle und Madelon Irribarne preßten ihre Hände gegen die gepeinigten Ohren. Als sie wieder aufblickten, war der gewaltige Rumpf nur noch ein metallisch glänzender Punkt im unendlichen Blau des Himmels.
    »Radar, bitte Meldung!« rief Heim durch das Dröhnen und Zittern.
    »Negativ«, sagte Vadasz’ Stimme.
    Das Schiff stieg höher und höher. Die Welt unter ihm schrumpfte, der Horizont buckelte sich zur Kurve, wurde fleckig von Wolkenfelder und Ozeanen. Der Himmel verdunkelte sich, die Sterne begannen zu gleißen.
    »Signale auf dem Dreißigmeterband«, sagte Vadasz. »Die Jubalcho muß uns ausgemacht haben. Soll ich antworten?«
    »Nein, zum Teufel«, erwiderte Heim. »Ich will nur ihre Position.«
    Neu-Europa wurde kleiner; Heim konnte jetzt den ganzen Planeten übersehen. Langsam hob sich der Mond Diana über den Rand.
    »Brücke an Radiozentrale. Stellen Sie Maserverbindung her und schalten Sie mich in die Verbindung ein.« Eine Luke am Kopf des Schiffes öffnete sich. Eine Sendeantenne kam daraus hervor und schickte einen enggebündelten Strahl aus.
    Es gab Unsicherheitsfaktoren. Diana stand ungefähr zweihunderttausend Kilometer entfernt über der anderen Seite Neu-Europas, und die Meroeth vergrößerte den Abstand mit immer höherer Geschwindigkeit. Aber die elektronischen Rechner taten ihre Arbeit. Der Strahl hatte auf die weite Entfernung genug Streuung, um ein Zielgebiet von beträchtlicher Ausdehnung zu treffen.
    Mit Meteoritenstaub bedeckt, stand ein kombiniertes Sende- und Empfangsgerät auf dem Rand eines bestimmten Kraters, wo die Männer aus dem Beiboot es aufgestellt hatten. Das Signal traf ein, das Gerät verstärkte es und gab es an ein anderes weiter. So ging es über mehrere Stationen über die zerrissene Mondoberfläche, und von der letzten Station schoß es in den Himmel. Rund neunundzwanzigtausend Kilometer von Dianas Mittelpunkt entfernt fand es die Sternschnuppe II.
    »Meroeth an Sternschnuppe II«, sagte Heim. »Meroeth an Sternschnuppe II. Bitte aufnehmen. Kapitän Heim an Ersten Offizier Penoyer. Bitte Aufnahmegerät einschalten.«
    Es konnte keine Antwort kommen, außer zum Lac aux Nuages. Das einfache und hastig eingerichtete System war für den Fall gedacht, daß er seine Leute von dort aus rufen würde. Nun sprach er in die Dunkelheit. »Wegen unerwarteter Entwicklungen wurden wir gezwungen, ohne Passagiere zu starten. Es sieht nicht so aus, als würden wir verfolgt. Aber wir haben Nachrichten von größter Wichtigkeit, und auf dieser Basis einen neuen Plan.
    Erstens: Es befindet sich nur ein großes Kriegsschiff in der Umlaufbahn um Neu-Europa. Alle anderen bis auf zwei sind außerhalb verstreut und werden in nächster Zeit nicht zurückkehren. Das Wachschiff ist der Kreuzer Jubalcho, das feindliche Flaggschiff. Ich weiß nicht, zu welcher Klasse es gehört – sehen Sie nach, ob Sie es im Handbuch finden können –, aber es ist der Sternschnuppe wahrscheinlich nur um ein geringes
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