Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
sein Geheimnis für sich behalten hatte.)
    Dr. Antonelli sortierte einige Papiere. Dann sah er wieder auf und sagte: »So kommen wir nicht weiter. Fangen wir lieber mit der Analyse an.«
    George legte sich die Elektroden selbst an. Dann summte eine Maschine – wie damals vor zehn Jahren.
    George hatte eiskalte Hände; sein Herz schlug vor Aufregung schneller. Er hätte dem Arzt nichts von seiner Freizeitbeschäftigung erzählen dürfen.
    Das war nur meine verdammte Eitelkeit, dachte er. Er hatte zeigen wollen, wie unternehmungslustig und energisch er war. Aber statt dessen hatte er nur bewiesen, daß er abergläubisch und dumm war, wobei er gleichzeitig den Arzt gegen sich aufgebracht hatte.
    Und jetzt war er so nervös, daß die Analyse ein völlig falsches Bild ergeben mußte. Wenige Minuten später war alles vorbei, als die Maschine zu summen aufhörte. George sah zu Dr. Antonelli auf.
    »Unmöglich, schätze ich?« meinte George.
    »Was unmöglich?«
    »Ich als Programmierer?«
    Dr. Antonelli rieb sich die Nase, bevor er antwortete. »Nehmen Sie Ihre Sachen und gehen Sie in Zimmer 15c. Dort liegt dann bereits Ihr Ordner. Mein Befund ebenfalls.«
    George war völlig überrascht. »Bin ich schon fertig? Ich dachte, das hier sei nur eine Vorbereitung auf ...«
    Dr. Antonelli sah auf den Schreibtisch hinunter. »Für weitere Erklärungen bin ich nicht zuständig. Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.«
    George fühlte eine unbestimmte Angst in sich aufsteigen. Warum drückte der Arzt sich so undeutlich aus? Bestimmt taugte er nur zu einem Registrierten Arbeiter. Sie wollten ihn darauf vorbereiten; wollten es ihm allmählich beibringen.
    Er wußte plötzlich, daß er mit seiner Vermutung recht hatte, und mußte sich mühsam beherrschen, um nicht vor Zorn in Tränen auszubrechen.
     
    *
     
    Ein Führer in roter Uniform begleitete ihn durch die langen Gänge, bis sie schließlich den Raum 15c erreicht hatten. George stieß einen erleichterten Seufzer aus, als er feststellte, daß außer ihm niemand mehr anwesend war. Das Klassifizierungsbüro für Arbeiter wäre doch bestimmt überfüllt gewesen ...
    Dann öffnete sich eine Tür hinter der hüfthohen Barriere. Ein weißhaariger Mann betrat den Raum und lächelte George aufmunternd zu.
    Er sagte: »Guten Abend, George. Diesmal sind Sie anscheinend der einzige in Ihrem Sektor, wie ich sehe.«
    »Der einzige?« fragte George verständnislos.
    »Selbstverständlich gibt es auf der Erde noch unzählige andere. Tausende. Sie sind nicht allein.«
    George war völlig verwirrt. »Das verstehe ich nicht, Sir«, sagte er. »Wie bin ich klassifiziert worden? Was ist eigentlich mit mir los?«
    »Immer mit der Ruhe, junger Freund. Alles ist in bester Ordnung. Schließlich kann das jedem passieren.« Er streckte George die Hand entgegen. »Setzen Sie sich, mein Junge. Ich heiße Sam Ellenford.«
    George nickte ungeduldig. »Ich möchte endlich erfahren, was mit mir los ist, Sir.«
    »Natürlich, natürlich. Nun, Sie sind nicht als Programmierer geeignet, George. Aber das wissen Sie vermutlich bereits selbst.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete George langsam. »Wofür bin ich also geeignet?«
    »Das ist nicht leicht zu erklären, George.« Ellenford machte eine Pause, bevor er weitersprach. »Zu nichts.«
    »Was?«
    »Zu nichts!«
    »Aber was soll denn das heißen? Warum können Sie mir keinen Beruf zuweisen?«
    »Uns bleibt keine andere Wahl, George. Ihre Gehirnstruktur ist dafür entscheidend.«
    George wurde leichenblaß. Seine Augen traten hervor. »Ist mein Verstand nicht ganz in Ordnung?«
    » Irgendwie ist er anders. Vom Gesichtspunkt der Berufswahl aus könnte man vielleicht wirklich den Ausdruck ›nicht ganz in Ordnung‹ gebrauchen.«
    »Aber warum denn?«
    Ellenford zuckte mit den Schultern. »Sie wissen doch, wie unser Erziehungsprogramm funktioniert, George. Fast jeder Mensch kann alles in sich aufnehmen, aber je nach seiner persönlichen Gehirnstruktur ist er für bestimmte Gebiete besser als für andere geeignet. Wir versuchen diese besonderen Fähigkeiten auszunützen, solange sie sich mit den Bedarfsmeldungen der einzelnen Berufe vereinbaren lassen.«
    George nickte. »Ja, das weiß ich.«
    »Aber gelegentlich geraten wir an einen jungen Mann, George, dessen Verstand für unsere Erziehungsmethode ungeeignet ist.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß ich nicht erzogen werden kann?«
    »Genau das.«
    »Aber das ist doch verrückt! Ich bin intelligent. Ich verstehe ...« Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher