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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg
Autoren: H. G. Ewers
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eine … Waage?“ Brigly schluckte. „Sie sind also … du bist demnach …?“
    „Erraten. Ich bin Johnsons Double. Ich möchte Ihnen aber doch raten, mich nicht zu duzen, Brigly. Es könnte sein, daß Unbefugte mithören.“
    „Aber ich denke, du … Verzeihung … Sie kämen erst in zwei Stunden. Es ist doch erst zehn Minuten her, daß Heiduck mir das sagte.“
    „Der Professor beliebte zu scherzen, Brigly. Aber lassen wir das! Es ist schließlich unwesentlich. Sie sollten nur sozusagen der Prüfstein sein, daß die Konstruktion gelungen ist; obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie ein Mensch nur mit seinen natürlichen Sinnen einen Roboter prüfen könnte.“
    Kelly Johnsons robotisches Double trat näher und machte eine auffordernde Handbewegung.
    „Ich denke, Sie können mir meinen Platz wieder überlassen. Übrigens: Was hat das ,Unternehmen Teufelskreis’ bisher für Erfolge gebracht?“
    „Das läßt sich noch nicht überblicken …“
    „Sir!“ setzte Johnson hinzu.
    „Jawohl, … Sir!“ Brigly kamen die Worte nur widerstrebend über die Lippen. Er fühlte sich durch das Verhalten des Robots gedemütigt, sah jedoch ein, daß es besser sei, sich beizeiten an das einzig richtige Verhalten zu gewöhnen.
    „Unsere Mikrospione fangen natürlich auch bei den Hamlets nur unverschlüsselte Gespräche auf, Sir. Das bedeutet, daß wir erst dann etwas Genaueres erfahren, wenn Johnson Erfolg hatte. Natürlich gibt das Boot Kodezeichen ab, die über den Psychokontakt mit Johnson berichten, aber der ist ja vorläufig noch nicht geplant.“
    Kelly Johnson nickte, griff in die Tasche seines roten Uniformjacketts und zog ein Zigarettenpäckchen heraus. Brigly stellte anerkennend fest, daß es tatsächlich Johnsons Marke war.
    „Ich danke Ihnen, Brigly. Über das Unternehmen bin ich selbstverständlich informiert. Sobald ich etwas mehr wissen möchte, lasse ich Sie rufen.“
    Brigly erhob sich unsicher.
    „Soll das heißen, daß Sie wirklich die Leitung des S.A.S. übernehmen … , Sir?“
    „Warum nicht?“ Johnson wölbte die Augenbrauen.
    Brigly hatte die Tür schon fast erreicht, als Johnson ihn noch einmal anrief. Mit ausdruckslosem Gesicht wandte Brigly sich um.
    „Ja, Sir …?“
    Kelly Johnson lächelte.
    „Was ich noch sagen wollte, Brigly … Der Stuhl ist etwas leicht für meine zwölfeinhalb Zentner. Schicken Sie mir einen fähigen Mann, der eine Metallplastik-Verstärkung einbaut!“

 
6.
     
    Noel Fitzgerald glaubte fest daran, daß er sterben müsse.
    Der Grund dafür lag so klar auf der Hand, daß er sich in diesem Augenblick wunderte, nicht schon längst daraufgekommen zu sein. Die Hamlets konnten ihn nicht als Umgedrehten ins solare System schicken, da er dort sofort verhaftet würde. Ein verhafteter Agent aber brachte keinerlei Nutzen. Wahrscheinlich hielten sie es nicht der Mühe wert, ihn auf eine ihrer Welten zu schaffen, um ihn dort zu untersuchen.
    Soweit mit seinen trübsinnigen Betrachtungen gekommen, stellte Fitzgerald beinahe enttäuscht fest, daß er immer noch lebte. Es war auch nicht wärmer geworden, wie man bei der Annäherung an einen Konverter annehmen sollte.
    Fitzgerald öffnete die zusammengekniffenen Augen ein wenig.
    Das rötliche Leuchten war immer noch da, aber jetzt sah er es nicht mehr unter sich, nicht mehr als glühendes Loch, sondern es umgab ihn. Ihm fiel ein, daß die Zentrale in ebensolchem Licht schwamm. Vielleicht war dies die für Hamlets verträglichste Beleuchtung?
    Bevor er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, gab es einen unsanften Aufprall – und Fitzgerald fand sich am Boden einer winzigen Kabine wieder.
    „Sie werden gebeten, sich ruhig zu verhalten!“
    Fitzgerald fuhr hoch, sah aber niemanden, der zu ihm gesprochen haben könnte.
    „Ich bin doch nicht verrückt!“ murmelte er.
    „Wir nahmen an …“, klang die Stimme erneut auf, und diesmal hörte Fitzgerald den metallischen Unterton eines Translators heraus, „… daß Ihnen eine Kommunikation ohne Sicht angenehmer sei.“
    Noel Fitzgerald sah sich um und suchte nach dem Lautsprecher und einem Mikrophon. Beides mußte vorhanden sein, wenn jemand von weitem mit ihm sprach. Statt dessen wurde er darüber belehrt, daß er sich unter völlig fremdartigen Intelligenzen befand. Er entdeckte ein Loch in der Wand – und dahinter Bewegung.
    Natürlich! dachte er. Sie werden kein Interphon kennen. Folglich unterhalten sie sich mit mir durch ein Loch in der Wand. Er verzog das Gesicht zu
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