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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit
Autoren: Andre Norton
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Begriff, von einem Sandmeer eingehüllt zu werden, und alle Anzeichen sprachen dafür, daß es sich um einen bewußten, von einer feindlichen Intelligenz gelenkten Angriff handelte.
    „Können wir starten?“ Travis arbeitete sich zum nächsten Sessel.
    Wenn das Band ihren Rückflug auf die gleiche Weise steuerte wie die Reise nach draußen, dann saßen sie hier noch eine Nacht und einen Tag fest. Nach Ablauf dieser Zeit würde ihre Raumkugel so tief im Sand begraben sein, daß nicht die geringste Hoffnung für sie bestand, aus der tonnenschweren Last heraus zu starten.
    Renfrys Hände tasteten nach seiner Schaltkonsole, zögerten aber. Seine Lippen spannten sich. „Es ist riskant, aber ich könnte es versuchen.“
    „Wahrscheinlich ist es riskanter, wenn wir bleiben.“ Jetzt erinnerte sich Travis der beiden anderen in der Schleuse^ „Fünf Minuten“, bat er, „und dann Start, wenn es geht.“
    Als er hinunterkam, mühte sich Ashe um den immer noch besinnungslosen Ross. Travis eilte ihm zu Hilfe.
    „Renfry will versuchen, zu starten“, berichtete er. „Wir werden bei lebendigem Leibe vom Sand begraben.“
    Sie schleppten Ross zu einer Koje. Ashe ließ sich auf die Pritsche nebenan fallen, und Travis hatte kaum noch Zeit, die nächste Kabine aufzusuchen, als die Startwarnung durch das Schiff gellte. Ein Summen überbeanspruchter Maschinen erfüllte die ganze Kugel. Und diesmal dauerte es auch länger als zuvor. Travis lag mit angespannten Muskeln auf seiner Liege und wartete auf den Ruck des Starts, zählte die Sekunden.
    Das Schiff schlingerte und schwankte, während das Summen an Intensität zunahm. Und dann kam der Ruck. Nachher wurde es schwarz um ihn.
    Als Travis erwachte, mußte er zuerst die geleeartige Heilsubstanz von sich streifen. Wie gewöhnlich verlieh ihm der Einfluß der durchsichtigen Masse frisches Selbstvertrauen. Er stand auf und spähte in die benachbarte Kabine.
    Ross und Ashe lagen reglos in ihren Liegen, aber ihre Brust hob und senkte sich unter der heilenden Masse. Er kletterte in die Steuerzentrale.
    Renfry saß angeschnallt im Pilotensessel, aber der Kopf war ihm auf die Schulter gerollt, und sein weißes Gesicht erschreckte Travis. Seine suchenden Finger entdeckten einen schwachen Herzschlag. Er löste die Riemen und brachte es fertig, den Techniker in seine Koje zu transportieren. Auf dem Bildschirm war nur das konturlose Schwarz des Hyperraums zu sehen. Sie hatten es nicht nur geschafft, aus der Sandfalle zu entkommen, ehe sie über ihnen zuklappte, sondern sie befanden sich auch auf der nächsten Etappe ihres Fluges.
     
    *
     
    Wie lange hatte dieser Teil des Fluges beim erstenmal gedauert? Neun Tage nach Renfrys Uhr – neun Tage zwischen dem Sand und der Tankstation. Neun Tage, bis sie mit Gewißheit wußten, ob der plötzliche vorzeitige Start sie nicht aus der Bahn geworfen hatte.
    Ashe gab nie zu, daß sie möglicherweise auch nicht nach Hause gelangen könnten, sondern wies immer wieder darauf hin, welche aussichtslos erscheinenden Situationen sich für sie bisher zum Guten gewendet hatten, so daß es jetzt beinahe unglaublich erschien, wenn sie nicht auch diesmal Glück haben sollten.
    Aber selbst Ashe, überlegte Travis, mußte Zweifel haben, mußte ebenso nervös wie die anderen sein, wenn er es auch nicht zeigte, als Renfrys Uhr den neunten Tag ihres Fluges anzeigte und die Landewarnung nicht kam. Sie stocherten lustlos in ihrem Essen herum. Travis hatte am Morgen ihre Vorräte aufgenommen und festgestellt, daß genug Lebensmittel für den Rest der Heimreise vorhanden waren^ wenn die Reise nicht gezwungenermaßen verlängert wurde.
    Und dann – wie um ihre Befürchtungen Lügen zu strafen – kam die Warnung. Travis schnallte sich an. Diesmal teilte er die Kabine mit Ross. Der andere grinste.
    „Der Chef hat wieder ‘mal recht gehabt. Einmal volltanken, und dann nach Hause!“
    Selbst die Strapazen der Landung waren vergessen, als um sie die verrostenden Türme aufragten und sich über ihnen der türkisgrüne Himmel ihres ersten galaktischen Hafens wölbte. Nun waren sie beinahe zu Hause.
    Sie kletterten zurSchleuse hinunter und öffneten sie eifrig, um nach der kriechenden Schlange der Treibstoffleitung und dem Robot Ausschau zu halten. Aber eine Weile verstrich, und im Schatten des nächstliegenden Turmes war keine Bewegung zu erkennen.
    „Das kann von unserer ,Fahrplanänderung’ herrühren.“ Ashe schien seine Gedanken gelesen zu haben. „Wir haben ja
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