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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls
Autoren: Fredric Brown
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durchzuführen; denn wir alle wollen im entscheidenden Augenblick beiihnen sein. Das Erkundungsschiff ist bemannt mit Kapitän Burke und Leutnant Laidlaw. Aber lassen wir doch die Ebengenannten selbst sprechen. Zuvor jedoch wollen wir sie Ihnen noch vorstellen – hier die 3-D-Fotos. Wir haben nun Verbindung mit dem Schiff. Kapitän Burke …?“
    Es folgte eine Befragung der beiden Pioniere, die sich teils um ihre Person teils um den neuen Planeten drehte.
    Crag und Gardin rauchten schweigend ihre Zigaretten, und ab und zu hob Gardin lauschend den Kopf, wenn neue Bekanntgaben erfolgten:
    „… haben Sie schon eine Stelle für die Landung ausgesucht, Leutnant?“
    „Ja, Sir. Auf der Tagseite. Nahe dem Ufer eines großen Sees – ich glaube, ich kann Ihnen sogar sagen, welcher es ist. Sehen Sie diese Wasserfläche, ungefähr in der Mitte des Monitors? Sie hat ungefähr die Form eines Dreiecks.“
    „Ja, Leutnant.“
    „Nun, wir wollen am südlichsten Punkt des Sees landen. Sie werden erkennen, daß an dieser Stelle ein Strom mündet. Nicht weit davon entfernt befindet sich ein Plateau. Wir halten es für einen sehr zentral gelegenen Beobachtungspunkt.“
    „Danke, Leutnant. Und in welcher Höhe befinden Sie sich jetzt?“
    „Knapp unter hundertzwanzig Kilometern. Wir gehen langsam tiefer.“
    Crag lachte leise vor sich hin.
    „Natürlich werden wir schon vor der wirklichen Landung festgestellt haben, ob die Luft atembar ist oder ob wir die Raumanzüge nehmen müssen.“
    „Vielen Dank, Leutnant Laidlaw. Und jetzt noch ein Wort von dem Admiral der Großraumflotte, Johnson, der sich hier gleich neben mir befindet auf der …“
    Crag lachte ein zweitesmal, und Gardin blickte ihn verwundert an. „Was ist denn so komisch?“ wollte er wissen.
    „Die ganze Sache“, sagte Crag. „Sie werden nicht landen.“
    „Warum nicht?“
    „Sind nicht eingeladen worden. Paß nur auf.“
    Gardin grinste. „Wieviel wettest du?“
    Crag zuckte die Schultern. „Was du willst. Aber du wirst verlieren.“
    Gardin blätterte durch seine Geldscheine. „Bin schon ein bißchen knapp, aber für einen Tausender reicht es. Oder machtest du einen Scherz?“
    Als Antwort warf Crag einen Tausend-Dollarschein auf den Boden vor Gardins Füßen. Dieser legte darauf zehn Hunderternoten.
    Das Bulldoggengesicht des Admirals erschien auf dem Bildschirm.
    „Es scheint keinerlei Gefahr zu bestehen, aber die Flotte geht kein Risiko ein. Bevor diese Männer das Erkundungsschiff verlassen, wird das gesamte Gebiet auf eine mögliche Gefahr hin überprüft. Es erscheint völlig unwahrscheinlich, ja ist unmöglich, daß ein frisch entstandener Planet Leben beherbergen könnte, aber trotzdem wird die Möglichkeit nicht außer acht gelassen. Es gibt hier Geheimnisse, auf die wir keine Antwort wissen – besonders das Mysterium der unglaublichen Entwicklung Cragons. Und auf Grund dieser Geheimnisse werden wir kein größeres Schiff landen und damit das Leben Tausender riskieren …“
    Eine langatmige, detaillierte Auseinandersetzung mit den physikalischen, chemischen und sonstigen Gegebenheiten auf dem neuen Planeten Cragon folgte.
    Crag grunzte abfällig. „Noch einen Woji, Gardin?“
    Gardin nickte, und Crag ging zur Bar und brachte zwei neue Flaschen mit. Die Scheibe des Planeten füllte noch immer den Bildschirm, aber die Stimme des Admirals war von sanfter Musik abgelöst worden. „Was ist los?“ fragte Crag. „Ist ihnen der Gesprächsstoff ausgegangen?“
    „Schätze so. Sie warten auf den Bericht des Erkundungsschiffes. Nur noch wenige Minuten; es nähert sich der Atmosphäre.“ Gardin blickte hinunter auf das am Boden liegende Geld. „Crag, welch verrückte Idee hat dich bloß zu dieser absurden Wette verleitet? Du schenkst mir praktisch einen Tausender damit.“
    „Vielleicht“, sagte Crag.
    „Außer du weißt mehr als die anderen, und ich wüßte nicht, wie du … aber du hast schließlich die Wette nicht vorgeschlagen. Ich komme mir vor wie ein Blutsauger.“
    Crag grinste ihn an. „Willst du sie absagen? Ich gebe dir noch eine Chance, jetzt, bevor das Schiff die Beweisführung antritt.“
    Gardin zögerte einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, lassen wir es dabei.“ Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche.
    Die Musik verstummte, und eine Stimme sagte: „Hier spricht Leutnant Laidlaw vom Erkundungsschiff. Kapitän Burke ist an den Kontrollen. Wir gehen langsam tiefer. Wir befinden uns jetzt in einer
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