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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1
Autoren: Andre Norton
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Donnertrommler, aber hier in diesem Teil des Landes war es nicht gut, von Wasser eingeschlossen zu sein, und als sie mit ansehen mußten, wie bei den Klippen ein Erdrutsch niederging, drängten sie weiter auf das höhere und unbekannte nördliche Ende des Tales zu.
    Drei der Norbies ritten los und machten sich auf die Suche nach einem höher gelegenen Lagerplatz, der sich möglichst noch über den Flutmarken befand, und Storm und Mac mühten sich gemeinsam, die Packpferde immer weiter vom See fortzuführen, die Anhöhe hinauf. Sorenson und Bokatan schlugen die Richtung zu den vielbesprochenen Höhlen ein, denn der Archäologe war entschlossen, soviel wie möglich zu untersuchen, da die Gefahr bestand, daß sie hier nicht bleiben konnten.
    Die Packpferde, die sich gewöhnlich willig leiten ließen, waren sehr schwierig an diesem Morgen. Storm wünschte, er könnte Surra dazu bringen, als zusätzlicher Treiber zu arbeiten, aber die große Katze war gleich, nachdem der Regen begonnen hatte, auf eigene Faust losgezogen, und der Tiermeister wußte, daß sie irgendwo Unterschlupf suchen würde, damit sie nicht naß wurde. Da er ihr keine bestimmten Befehle gegeben hatte, folgte sie ihrem eigenen Instinkt. Baku hatte er schon seit Sonnenaufgang nicht mehr gesehen.
    Fast alle Pferde waren eine etwas steilere Anhöhe hinaufgeklettert, als Storm Mac aufgeregt rufen hörte. In der Hoffnung, daß der Packmeister einen schönen, hochgelegenen Platz entdeckt hätte, trieb Storm das letzte Pferd der Reihe an, seine eigene Stute.
    Und dann ging um ihn her die Welt unter. Storm hatte im Ausbildungslager unter Feuer gelegen, er hatte aus der Nähe beobachtet, wie eine feindliche Befestigung zu Staub zerbombt wurde. Aber dies war keine von Menschenhand entfesselte Zerstörung, es war die rohe Kraft der Natur selbst, die ungezügelt zuschlug.
    Der Regen, jetzt schwerer als zuvor, wurde zu einem erstickenden Vorhang unter dem schwarzen Himmel. Er konnte noch nicht einmal Rains Ohren, oder seinen Kopf, oder die regennasse Mähne sehen. Der Wasserschwall nahm ihm den Atem und peitschte auf seinen Körper. Blitze blendeten ihn, und Donnerschläge ließen ihn fast taub werden.
    Storms Pferd bäumte sich auf, wollte sich losreißen, rasend vor Entsetzen. Dann jagte der Hengst durch eine Wand von Wasser, und sein Reiter konnte nichts tun, als sich blind an ihn klammern und sich keuchend lang auf den Hals des Pferdes legen.
    Es war immer noch dunkel um sie, aber der Regen prasselte nicht länger auf sie nieder. Nur sein ohrenbetäubendes Rauschen erfüllte die Welt. Wieder zerriß ein Blitz den Himmel. Und in seinem Schein sah Storm, daß sich über ihm ein Erdüberhang löste und herabzustürzen drohte. Halb betäubt sprang er ab, fiel auf die Knie und schlug lang hin, als nasse Erde auf ihn herunterbrach und ihn mit ihrem Gewicht zu Boden drückte, bis er das Bewußtsein verlor.
    Es war dunkel, als der Terraner die Augen aufschlug und kraftlos versuchte, sich zu bewegen – so dunkel, so bar jeden Lichtschimmers, daß es genauso beängstigend wirkte wie die Stille, die auf ihn eindrang. Aber obwohl Storm noch halb bewußtlos war, begann er, um sein Leben zu kämpfen. In der Schlammdecke über ihm war ein Riß, und er richtete vorsichtig den Oberkörper auf.
    Kein Knochen schien gebrochen zu sein. Ihm tat zwar alles weh, aber er konnte Arme und Beine bewegen und befreite nun auch den Rest seines Körpers aus dem Erdgefängnis, in dem er eingeschlossen war. Storm versuchte sich darauf zu besinnen, was in den letzten Sekunden, bevor die Welt einstürzte, geschehen war.
    Er rief – und erhielt als Antwort ein klägliches Wiehern, schrill und entsetzt. Storm rief noch einmal mit sanfter Stimme ein paar beruhigende Worte in die Dunkelheit hinein. Er rief sie in der Sprache der Pferdezureiter, die er Rain gegenüber vom ersten Moment, da er Hand an den Hengst legte, benutzt hatte. Während er sprach, schaufelte er die Erde beiseite, die noch seine Beine bedeckte, bis er endlich aufstehen konnte.
    Der Terraner untersuchte mit ausgestreckten Armen seine Umgebung, bis ihm die Taschenlampe an seinem Gürtel einfiel. Storm preßte den Knopf und richtete den Strahl senkrecht nach oben. Das Licht war nur schwach, seltsam blaß.
    Er stand an einer Felswand, und als der Strahl wieder nach unten glitt, fort von der glatten Oberfläche, wurde er von einem dunklen Schlund geschluckt, der möglicherweise das Innere einer ziemlich großen Höhle war. Aber der
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