Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
jedoch nirgends ein Hinweis dafür, daß ein Krieg der Grund für die Existenz der Versiegelten Höhlen gewesen wäre.
    „Ja – ein Beben.“ Mac stolperte weiter. „Oder auch eine große Flut.“
    „Oder viele Fluten …“ Das war Sorenson, der sie jetzt einholte, als sie ihre Pferde verschnaufen ließen. „Sehen Sie mal her!“ Jetzt, da er ihnen die Wassermarken hoch oben an der Wand des Tales zeigte, konnten die anderen sie deutlich erkennen.
    „Glauben Sie, daß der Tunnel als Abfluß gedient hat?“ fragte Storm.
    „Wenn er ursprünglich nicht dazu bestimmt war, dient er jedenfalls jetzt diesem Zweck – oder hat es schon viele Jahre lang getan. Wie Bokatan mir sagte, gibt es einen großen See im Tal – ein paar Wolkenbrüche, und das Wasser muß sich einen Weg hinaus suchen.“
    Die Ruinen machten ihnen auf etwa eine halbe Meile das Vorwärtskommen schwer. Dann folgten sie dem Lauf eines ausgetrockneten Flußbettes, das an einem steil aufwärtsführenden Abhang endete. Die schwarze Schiene lief geradeaus weiter und verschwand in der Erde des Hügels, der vielleicht erst entstanden war, nachdem die schwarze Erhebung erbaut wurde.
    Sie kletterten mühsam den Abhang hinauf und fanden sich auf der Krone eines breiten Dammes, der das braune Wasser eines Sees staute. Und drüben, am gegenüberliegenden Ufer dieses Sees, lag der übrige Teil des Tales.
    Im See selbst und entlang seiner Ufer lagen verstreut verwitterte und überwachsene Trümmer. Die Überreste einer Stadt? Sorenson seufzte und nahm seinen Hut ab. Mit dem Arm wischte er sich über das gerötete, staubbedeckte Gesicht.
    „Wir haben die Höhlen vielleicht noch nicht gefunden, aber etwas haben wir wenigstens gefunden“, sagte er langsam. „Geht nur los und schlagt das Lager auf, Jungens, ich möchte noch Aufnahmen machen, bevor es dunkel wird!“
    Sie schlugen das Lager an einer kleinen Bucht des Sees auf, und Storm übernahm die Aufgabe, den Boden mit einem Insektenvertilgungsmittel zu besprühen. Er bemerkte, daß die Norbies sich nicht weit vom Lager entfernten und daß sie ihre Lederschlafdecken möglichst nahe am Feuer ausbreiteten.
    Mac blickte über die unzähligen Erdhügel hin. „Wenn wir graben wollen, haben wir ja hier Auswahl genug. Nur müssen wahrscheinlich Sie und ich und Sorenson die meiste Arbeit tun. Norbies lieben es nicht sehr, Schaufeln in die Hand zu nehmen.“
    „Auf diesem Trip können wir kaum mehr tun als Karten zeichnen.“ Sorenson kam heran und setzte sich zu ihnen. „Höchstens ein paar Testgrabungen machen. Ein paar kleinere Fundstücke könnten uns eine große Hilfe sein und bei den Direktoren Eindruck machen. Aber wenn die Stelle hier das hält, was sie verspricht, brauchen wir ein ständiges Lager und mindestens ein Dutzend Jahre, um wirklich alles freizulegen. Bokatan“ – er wandte sich an den Führer – „dieses Wasser“, signalisierte er, „geht es fort, wenn große Dürre kommt oder bleibt es?“
    Der Norbie breitete als Zeichen des Nichtwissens die Hände aus. „Bokatan kommt nur in Regenzeit – nicht sehen trocken. Aber Wasser viel – nicht glauben, geht fort, wenn große Dürre kommt.“
    „Das möchte ich auch glauben“, sagte Sorenson vergnügt. „Das bedeutet, wir können wirklich den Gedanken ins Auge fassen, hier das ganze Jahr hindurch zu arbeiten.“
    „Wenn das Wasser nicht überhand nimmt“, erwiderte Storm. „Den hohen Wassermarken nach zu urteilen hat es hier Hochfluten gegeben, die das ganze Tal unter Wasser gesetzt haben.“
    Aber der Archäologe ließ sich durch diesen Einwurf nicht beirren. „Wenn nötig, können wir das Lager da drüben im Norden bei den Klippen aufschlagen. Der Talboden steigt nach dorthin an. Das Tal ist doch sicherlich nie vollständig unter Wasser. Wir haben in den letzten Monaten viel Regen gehabt, und sehen Sie, wie groß der See ist?“
    Er hatte noch vor Morgengrauen des nächsten Tages Gelegenheit, die Stichhaltigkeit seiner Schlüsse zu prüfen, denn derselbe durchdringende Regen, der die Herde fast im Schlamm versinken ließ, setzte jetzt das Lager unter Wasser. So rasch es ging, verließen sie das Ufer des ständig steigenden Sees. Sie hätten gerne auf einem der riesigen Geröllhaufen Zuflucht gesucht, aber das konnte sich eventuell als noch gefährlicher erweisen.
    Während der ständige Regen die Gefahr eines Überfalls durch Nitra-Krieger verringerte, machte der Regen die Norbies sehr unruhig. Wasser und Krieg waren beide Gaben der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher