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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten
Autoren: Murray Leinster
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ungeheuren Kurzschlusses blieb nicht lange ein Rätsel. Die riesigen Trennschalter, die das Kraftwerk mit den Überlandleitungen verbanden, waren nicht nur geschmolzen, sondern buchstäblich verdampft. Der verglühende Metalldampf hatte einen gewaltigen Lichtbogen verursacht. Die urplötzlich auf eine Stelle konzentrierten Energien hatten die Verteileranlage, die Meßwandler und all die für ein Elektrizitätswerk notwendigen Anlagen vernichtet oder stark beschädigt. Das ganze von diesem großen Kraftwerk abhängige Gebiet war mit einem Schlage ohne Strom.
    Soames und Fran wußten genau, was einige Abwehroffiziere ahnten, nämlich daß Fran für den Kurzschluß verantwortlich war. Am Fuße der Staumauer, dort wo mächtige Leitungen von den Generatoren zu den Trennschaltern führten, fanden die Suchtrupps geschmolzene Metallteile. Diese Teile gehörten aber nicht an diese Stelle. Eine Leiche wurde jedoch nicht gefunden. Den Fachleuten blieb es ein Rätsel, wie der Junge am Leben geblieben war. Sie ahnten aber, daß Fran einen Apparat improvisieren wollte, der jedoch nicht funktionierte und den Kurzschluß auslöste.
    Wenig später wußten die Sicherheitsoffiziere, daß Fran verzweifelt gerufen hatte. Irgend jemand hatte den zweifellos verletzten Jungen fortgeschafft. Aber wer? Niemand kam auf den Gedanken, Soames zu verdächtigen, denn man wähnte ihn noch auf dem Fluge nach Washington.
    Der vollständige Zusammenbruch der Elektrizitätsversorgung in einem so großen Gebiet wirkte sich katastrophal aus. Bevor Notleitungen aus angrenzenden Gebieten geschaltet werden konnten, entstanden überall große Schäden.
    Aber all das kümmerte die Verantwortlichen in Washington nur wenig. Diese Dinge ließen sich wiedergutmachen. Entsetzen und nackte Angst breiteten sich jedoch aus, als die militärischen Dienststellen die Ursache des Kurzschlusses erfuhren. Ein kaum vierzehnjähriger Junge hatte ein großes Kraftwerk angezapft, weil er für irgendein mysteriöses Vorhaben ungeheure Energien benötigte. Wozu? Wollte er ein Signal senden und benötigte dazu die gesamte Energie, die zur Versorgung mehrerer Provinzen ausreichte? Der Versuch war zum Glück fehlgeschlagen, die Anlage war geschmolzen und verdampft. Mehr und mehr setzte sich die Annahme durch, daß der Junge versucht hatte, sich mit seinen Angehörigen in Verbindung zu setzen. Hatte er eine Raumflotte herbeirufen wollen?
    Die sofort ausgegebenen Befehle zeugten deutlich von der Panik der höchsten Regierungsstellen. Fran sollte unter allen Umständen eingefangen werden. Sämtliche Armee– und Polizeidienststellen wurden in den Dienst dieser Aufgabe gestellt. Außerdem wurden strengste Geheimhaltungsvorschriften erlassen. Die Welt durfte nicht erfahren, daß ein Mitglied der Raumschiffbesatzung auf freiem Fuß war.
    Die Suche nach Fran entwickelte sich innerhalb weniger Stunden zu einer erbarmungslosen Jagd. Alle Bahnhöfe, Flugplätze und Straßen wurden von Polizei und Militär streng überwacht.
    Natürlich interessierte sich die Presse für die Gründe dieser Maßnahmen. Alle Nachfragen wurden aber nicht beantwortet. Kein Wunder also, daß die Zeitungen ihre besten Leute ansetzten, um das Rätsel zu lösen.
     
    *
     
    Soames und Fran fuhren nach Norden. Sie gerieten in Straßenkontrollen, wurden aber nirgendwo aufgehalten. Ein Mann auf einem Motorrad, mit einem mit Lederjacke und Bluejeans bekleideten Jungen wurde ja nicht gesucht. Keiner der vielen Kontrollbeamten schöpfte Verdacht. Fran sah ja auch nicht wie ein phantastisches Monster, sondern tatsächlich wie ein ganz gewöhnlicher Junge aus, der mit seinem älteren Bruder zum Fischen fuhr.
    Glücklicherweise wurde Soames noch nicht vermißt, so daß ihn keiner mit dem Jungen zusammen vermutete. Erst zwei Tage nach dem Kurzschluß am Navajo-Damm wurde man auf sein Verschwinden aufmerksam und erst am dritten Tage entschlossen sich die Sicherheitsbehörden, Nachforschungen einzuleiten.
    Die Nachforschungen führten bald zu einem eigenartigen Ergebnis. Soames war zwar in Denver angekommen, aber nicht nach Washington weitergeflogen.
    Trotzdem wurde er nicht verdächtigt. Einige Leute befürchteten, daß er Agenten einer ausländischen Macht zum Opfer gefallen sein könnte.
    Vier Tage später mietete Soames am Calumet See, mehr als tausend Kilometer von Denver entfernt, eine Hütte. Niemand fand daran etwas Besonderes. Warum sollte ein junger Mann nicht mit seinem Bruder fischen?
    Die beiden benahmen sich auch
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