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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Der Frieden konnte unter diesen Umständen nicht ewig dauern. Das Gespenst eines zweiten Asteroidengürtels im Sonnensystem schwebte ständig über der Menschheit.
     
    *
     
    Es war Frank Nelsen gelungen, die Kuzaks für seinen neuen Plan zu gewinnen. Es hatte zwei Monate gedauert, aber dann, eines schönen Tages, ging der Transport auf die Reise. Es war eine Ansammlung von stabilen Stellene-Kugeln, angetrieben von den unerschöpflichen Sonnenmotoren und angefüllt mit Vorräten für viele Jahre. Andere Kugeln trugen die mutigen Männer und Frauen, die bereit waren, sich mitten im Raum eine neue Heimat zu errichten, irgendwo zwischen Erde und Mars auf einer Kreisbahn um die Sonne.
    Im Grunde genommen war es ein künstlicher Planet, der sich durch den Raum bewegte, miteinander verbundene Kugeln und Gänge und Schleusen.
    Nelsen richtete es natürlich so ein, daß er ständig Funkverbindung mit dem roten Planeten halten konnte: er wollte den Kontakt zu Nancy Codiss niemals verlieren.
    „Du mußt dir das selbst ansehen, Nancy“, sagte er eines Tages, als sie sich alle schon heimisch fühlten und die gröbste Arbeit beendet war. „Wenn ein Transport vom Gürtel kommt, werde ich dafür sorgen, daß er bei Phobos haltmacht und dich aufnimmt. Außerdem – meine alte Frage an dich gilt noch immer: willst du mich heiraten? Sieh dich hier um und entscheide dich. Hier können wir uns sicher fühlen und uns eine wunderbare Zukunft aufbauen.“
    Es dauerte lange Minuten, ehe die Funkwellen den Abgrund überwanden, dann kam ihre Antwort:
    „… habe eine Menge zu tun, Frank. In den klaren Nächten können wir von hier aus die neue Stadt sehen, so weit sie auch entfernt ist. Ich glaube, es wird viele geben, die zu dir kommen. Das neue Leben lockt. In einem Monat werde ich dich besuchen kommen. Wir reden dann über alles …“
    Sollte er sie beim Wort nehmen? Wie leicht war etwas versprochen, das man später nicht mehr zu halten gedachte. Vielleicht meinte sie es aber auch ernst. Abwarten!
    Kurz danach kündigte Art Kuzak einen weiteren Transport an und fügte hinzu, daß sein Bruder Joe ihn selbst begleiten würde.
    Als Joe Kuzak hundert Stunden später kam, war er schon von weitem zu sehen. Wie eine Miniatur-Galaxis schwebte die Stellene-Kugeln näher und entpuppten sich schließlich als der gesamte Posten Drei, der hierher verlegt werden sollte. Mehr als hundert Männer und dreißig Frauen kamen mit: fast alle hatten Pallastown verlassen, um hier eine neue Heimat zu finden.
    Nelsen half Joe durch die Luftschleuse in seine Wohnung, von der er hoffte, daß sie bald auch Nancys sein würde.
    „Kugelstadt, was?“ grinste Joe und schwang den Helm zurück. „Eine gute Idee, die sich herumgesprochen hat. Schneller, als wir alle dachten. Wir werden noch eine Menge Zuwachs erhalten, sogar von Ceres und von der Erde. Wir sind eine Welt für uns …“
    Wenige Tage später kreuzte ein anderes Mitglied der ehemaligen Bande auf.
    „Ich habe den ganzen Weg in einer kleinen Blase zurückgelegt – und Merkur ist nicht gerade sehr nahe. Zum Teufel, warum hat denn niemand versucht, mich oder Gimp zu erreichen? So schlimm ist es mit den Störungen des Funkverkehrs durch die Sonne auch nicht. Also mußte ich selbst herkommen und nachsehen, was die Erzählungen bedeuten …“
    „Haben wir nicht eine Hintertür für dich offen gelassen, Zwei-und-Zwei?“ lachte Nelsen. „Du hast sie doch gefunden, oder?“
    Zwei-und-Zwei hatte sich weniger verändert, als man hätte annehmen können.
    „Der Merkur ist in Ordnung“, berichtete er dann. „Schon leben mehr als viertausend Menschen in der Zwielichtzone. Ich könnte euch Fotos zeigen … Farmen und kleine Dörfer unter Stellene. Viele von ihnen habe ich bauen helfen und mir Geld damit verdient. Übrigens … Gimp wird auch hier vorbeischauen. Ihr wißt, er hatte immer sehr viel für die Zukunft übrig – so auch jetzt, als er von eurer Idee vernahm. Er meint, die Zukunft läge nicht auf den Planeten, sondern in diesen frei treibenden Siedlungen im Raum. Jeder kann sich seine Heimat aussuchen, kann die Stellung zur Sonne bestimmen und sich das Klima selbst machen. Jeder kann Häuser, Farmen und Gärten haben, die ewig umdie Sonne kreisen. Man ist ständig unterwegs – und doch immer daheim. Natürlich, wir werden die Planeten niemals vergessen …“
    „In einigen Jahren“, unterbrach ihn Nelsen und lachte, „werden unsere Kinder zu den Sternen gehen und vielleicht die Planeten
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