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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt
Autoren: Murray Leinster
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des Parkes kämpfte. Schließlich wurde das Gesträuch lichter. Er war am anderen Ende des Parkes angelangt. Die Grenze bildete eine schmale Straße, die von einer niedrigen Steinbrüstung eingefaßt war.
    Calhoun wußte sofort, woran er war. Die Gütertransportwege der Stadt verliefen in tiefen Einschnitten, zum größten Teil aus ästhetischen Gründen sogar unterirdisch, nur hie und da waren kurze Abschnitte wegen der besseren Lüftung unter freiem Himmel belassen worden. Eine dieser Straßen hatte er benutzt, um in die Stadt hineinzukommen. Das hier war auch ein solcher Transportweg. Er schwang sich über die Einfassung und ließ sich fallen. Murgatroyd, tollkühn vor Aufregung, folgte ohne Zögern.
    Es war ein tiefer Sturz. Die Landung war hart und nicht ganz schmerzlos, aber wunderbarerweise ging sie ohne Knochenbruch ab. Als er einige Augenblicke später wieder klar denken konnte, hörte er über sich ein sanftes, sausendes Rauschen. Oben auf der Straße, an der Grenze des Parkes, wischte ein Wagen vorbei. Einige Sekunden später folgte der nächste.
    Hinkend rannte Calhoun auf das Gatter des nächstgelegenen Abfallraumes zu. Er trat ein und schloß es hinter sich wieder. Angesengt und zerschlagen kletterte er durch die hallenden Stockwerke dieses Gebäudes empor. In einem der obersten Geschoße schaute er aus dem Fenster. Sein Wagen lag zertrümmert am Rande eines schmalen, zungenartigen Ausläufers jenes Stadtparkes, den er an Hand seiner Karten sofort wiedererkannt hatte. Jetzt war das Wrack bereits von anderen Fahrzeugen eingekreist. Die Wagen standen in einem weiten Ring um die Trümmerstätte und waren von ihrem jeweiligen Nachbarn höchstens zweihundert Meter entfernt. Es war deutlich zu erkennen, daß die Verfolger ihn noch irgendwo im Gebüsch vermuteten. Neben einem größeren Fahrzeug des Einschließungsringes standen etwa zwanzig Mann um einen riesenhaften Kerl herum, der ihnen Befehle erteilte.
    Dann zerstreuten sie sich und schwärmten zu Fuß in Schützenkette aus. Der Abstand von einem Mann zum nächsten betrug höchstens zwanzig Meter. Die Linie der Jäger setzte sich in Bewegung, um den Park systematisch durchzukämmen. Weitere Männer schlossen sich dem Kesseltreiben an.
    Die Treiberkette ging langsam durch den Park vor und verbrannte methodisch mit ihren Blastern den gesamten Pflanzenwuchs zu Asche.
     
    Calhoun beobachtete. Plötzlich schoß ihm eine Erinnerung durch den Kopf. Das war ja ein geradezu unglaublicher Zufall! Noch vor kaum zwei Tagen hatte er sich in der Lichtung am Bach von den Flüchtlingen, denen er das Leben gerettet hatte, verabschiedet. Damals war Kim Walpole nicht von seiner Idee abzubringen gewesen, sie müßten Calhoun dadurch ihre Dankbarkeit beweisen, daß sie ihm irgendwie bei seinem Unternehmen Hilfe leisteten. Er hatte den jungen Mann schließlich damit getröstet, daß sie auf einen größeren Brand in der Stadt achten sollten. Wenn sie ein derartiges Signal bemerken würden, könnten sie damit rechnen, daß er, Calhoun, in Not sei und ihre Unterstützung brauche. In Wirklichkeit hatte Calhoun nicht im geringsten die Absicht, sie zu rufen. Jetzt aber würden sie mit großer Wahrscheinlichkeit die Rauchwolke beobachten und folglich annehmen, er benötige Hilfe!
    „Verdammt noch mal!“ sagte er mit breitem Grinsen zu Murgatroyd. „Schließlich hat auch die längste Glückssträhne der Wahrscheinlichkeit günstiger Zufallsereignisse irgendwann einmal ein Ende. Ich glaube, es ist besser, wir ändern jetzt zur Abwechslung einmal gründlich unsere Politik! Es wäre durchaus möglich gewesen, die Eindringlinge einen nach dem anderen auszuschalten, bis der Rest kalte Füße bekommen hätte und vor lauter Angst abgebraust wäre. Aber nein, ich mußte unbedingt einen Wagen stehlen! Da aus derartigen bösen Taten nur wiederum Böses entstehen kann, führte mein kleiner Diebstahl in einer dramatisch bewegten Folge von Ereignissen zu einer größeren Brandstiftung, siehe unten! Lassen wir uns also jetzt etwas Neues einfallen!“
    Unverzüglich untersuchte er das Gebäude und bereitete sorgfältig seine weiteren Maßnahmen vor. Dann ging er zurück an das Fenster, von dem aus er die Ereignisse beobachtet hatte. Er schlug die Scheibe ein und eröffnete mit seinem Blaster das Feuer. Die Entfernung war ziemlich weit, aber mit der engsten möglichen Bündelung des Strahles konnte er dennoch eine Anzahl von Verfolgern ausschalten, ehe der ganze Haufen mit mörderischem Gebrüll
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