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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS
Autoren: Wilson Tucker
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beweist. Sie sind nordamerikanische Bürgerin?“
    „Ja, ich bin in Ohio geboren.“
    „Das ist gut. Dann brauchen Sie keinen Reisepaß. Eine Touristenkarte genügt unter diesen Umständen. Der Einwanderungsbeamte wird Ihnen ein paar Fragen stellen und Ihr Rundflugticket sehen wollen; der Kerl im Zollgebäude wird Ihr Gepäck durchsuchen und Sie praktisch der versuchten Schmuggelei beschuldigen, bis Sie ihn eines besseren belehren.“ Webb hob einen drohenden Finger. „Nehmen Sie um Himmels willen keine Bücher oder Magazine mit. Das Zeug ist illegal.“
    „Unmöglich! Das ist doch lächerlich.“
    Er lachte sie aus. „Die äußeren Monde kümmern sich nicht darum, ob Sie es lächerlich finden. Sie brauchen tüchtige Arbeiter, keine Faulenzer. Ein Mann, der ein Buch liest, faulenzt, deshalb ist Lesestoff verboten. Es gibt andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Das Gepäck ist noch aus einem anderen Grund wichtig. Ich kann kein überflüssiges Gewicht gebrauchen, deshalb müssen Sie mit einem Koffer auskommen.“
    „Das ist nicht viel“, protestierte Kate.
    „Ich schaffe es mit dem besten Willen nicht. Gewicht kostet Geld.“ Er breitete die Hände aus. „Das ist wohl alles. Gehen Sie also zunächst zu einem Arzt, wegen des Gesundheitsscheins. Wenn er Ihnen den Flug gestattet, dann werden es die Burschen auf dem Feld auch tun. Aber bereiten Sie sich darauf vor, ein wenig Kleingeld auszuteilen.“
    „An den Doktor oder an die Leute auf dem Feld?“
    „Wahrscheinlich an beide.“
    „Können Sie mir einen Arzt empfehlen?“
    „Nein. Sie werden in der Nähe des Feldes mehrere finden.“
    „Na, gut“, erwiderte sie ruhig. „Aber jetzt, Mr. Webb, was wird die Rundreise kosten?“
    „Zwölftausend“, entgegnete er gelassen.
    „Zwölf…“ Sie verschluckte sich und versuchte krampfhaft, nicht aufzubrausen. Die Summe war buchstäblich umwerfend, trotz der warnenden Worte des Inspektors.
    „Was ist los?“ fragte Webb frostig.
    „Ich habe nicht erwartet, daß es so viel kostet.“
    „Sie chartern einen Blecheimer und teilen ihn nicht mit einem Dutzend anderer Leute.“
    „Aber … zwölftausend!“
    „Hör einmal, Mädchen, die äußeren Monde sind teuer!“ Er sah den Ausdruck auf ihrem Gesicht. „Und kommen Sie nicht auf die Idee, daß ich Sie ausnehme!“ fuhr er rauh fort. „Ich tue es nicht, sondern Korrey ist derjenige, welcher. Es wird mich eine ganze Stange kosten, einen heißen Ziegelstein zu mieten.“
    Sie runzelte die Stirn unter ihrer Schminke. „Einen heißen Ziegelstein zu mieten?“
    „Sie wissen aber auch gar nichts! Glauben Sie, wir heizen mit Brennholz?“ Er schlug sich angewidert auf das Knie. „Ein heißer Ziegelstein ist ein Würfel aus reinem Plutonium. Niemand verwendet heute noch das Ionentriebwerk. Es ist zu langsam. Wir benützen Wasserstoffgas und einen Ziegelstein. Die Atom-Energie-Kommission bleibt permanente Eigentümerin der heißen Ziegelsteine und leiht sie uns für jeden Flug. Sie zu bezahlen ist schlimmer, als sich das Blut aussaugen zu lassen. Irgendein Bürokrat namens Korrey hat sich dieses schmutzige Geschäft vor Jahren ausgedacht. Seine Abteilung nimmt jeden aus.“
    „Oh, ich verstehe.“
    „Wirklich?“ Webb hatte seine Zweifel. „Ich muß Vorräte anlegen, und dazu braucht man Bargeld, denn Kredit habe ich hier in der Gegend nirgends.“ Er betrachtete seine Hände und senkte seine Stimme zum Tonfall normaler Konversation. „Was übrigbleibt, ist mein Profit. Ich teile ihn mit meinem Partner.“
    Kate hatte die Vermutung, daß ein ganz bedeutender Profit übrigbleiben würde, aber sie schluckte sie hinunter. „Ein Partner?“ fragte sie. „Ich dachte, es wäre Ihr Schiff. Auf dem Feld draußen sagten sie …“
    „Es läuft unter meinem Namen, weil ich der Seniorpartner bin, aber es gehört nur zur Hälfte mir.“ Er warf einen Blick auf die frisch gestochenen Löcher im Rasen. „Bis vor kurzer Zeit gehörten mir dreiunddreißigeindrittel Prozent, aber der Mann Nummer Drei ist gestorben. Jetzt ist es fifty-fifty.“
    „Wie schrecklich“, murmelte sie. „Wird Ihr Partner uns begleiten?“
    „In einem Zwei-Mann-Schiff? Überdies sitzt er im Kittchen.“
    „Im Gefängnis! Warum das?“
    „Weil der dritte Mann gestorben ist … und zwar ziemlich plötzlich.“
    Kate beschränkte ihre Entgegnung auf „Oh!“
    „Nun, da ist noch eine Bedingung, die ich stellen muß. Sie sagten, daß es Ihnen egal wäre, wo die Reise hingeht, solange wir
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