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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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wir hierbleiben?“
    „Wir müssen – oh, er ist aufgewacht!“
    Er deutete auf den Betrunkenen, der sich mit vieler Mühe aufrichtete.
    „Wo – hick – bin ich, bitte?“ fragte er. „In der Hölle – oder wo?“
    Man erklärte ihm alles, und als Gegenleistung informierte er sie darüber, daß er Mortimer Wilson war – stellvertretender Werbedirektor einer Konservenfabrik in St. Louis.
    In der Zwischenzeit unterhielten sich die anderen über das, was als nächstes zu tun war. McDonald mit seinem tiefen Baß schrie alle Vorschläge nieder.
    „Verflucht!“ schrie er. „Das ist doch ganz klar – wenn wir lange genug hierbleiben, muß irgend jemand kommen und uns finden!“
    „Unsere Knochen!“ schnappte Miss Hansen.
    Bridger mischte sich ein.
    „Wir werden abstimmen!“ rief er.
    Alle außer McDonald entschieden sich für einen Erkundungsmarsch. McDonald blieb nichts anderes übrig als nachzugeben.
    „Wir werden den Bach finden, den Zbradovski gesehen hat“, sagte Bridger, „und ihm folgen. Wenn wir weit genug marschiert sind, mündet er in einen Fluß – und der Fluß wird in einen See oder den Ozean münden. Viel früher jedoch werden wir an eine Stadt, eine Straße oder etwas anderes kommen. Auf diese Weise brauchen wir außerdem nicht zu befürchten, daß wir in Kreisen herumziehen oder uns nach der Sonne richten müssen. Ein Einwand?“
    Es kam keiner. Sie beluden sich mit den wichtigsten Teilen des Gepäcks und machten sich auf den Weg. Der Nachmittag war heiß und schwül, der Himmel hatte keine Wolken mehr, und das Marschieren machte keinen Spaß. Die Frauen begannen, sich über wunde Füße zu beschweren.
    Laß sie jammern, dachte Bridger. Vielleicht lenkt sie das von dem Durcheinander ab, in dem wir stecken.
    Als sie sich dem Waldrand näherten, erhoben sich vor ihnen vier Tiere schweigend aus dem hohen Gras, setzten sich auf die Hinterbeine und starrten sie an. Die Frauen begannen zu schreien, die Männer überlegten, wohin sie sich im Notfall retten könnten. Die Tiere jedoch – so groß wie Bären – wandten sich um, fielen auf alle viere und trotteten ohne große Eile zum Wald. Scherer wurde mit Fragen bestürmt.
    „Ich habe keine Ahnung!“ sagte er. „Ich habe niemals Ähnliches zuvor gesehen. Nach der Form ihres Schädels zu urteilen, müßten sie Nagetiere sein – aber niemand hat jemals von einem Nagetier gehört, das so groß wie ein ausgewachsener Mensch ist!“
    Was auch immer die Tiere sein mochten, es war ihnen gelungen, die Expedition aufzuhalten. Die meisten Frauen wollten lieber zu dem offenen Hügel zurückkehren als weiter ins Unbekannte marschieren. McDonald faßte komischerweise den Vorfall als persönliche Herausforderung auf und bestand darauf, weiterzuziehen. Toomey hatte ein paar Baumäste mit seiner Axt abgehackt und drückte sie den Männern in die Hand.
    „Besser als mit der bloßen Hand“, grinste er.
    Friedensrichter Packard machte dem Streit ein Ende.
    „Meine Damen und Herren!“ schrie er. „Wir werden niemals irgendwohin kommen, wenn wir alle fünf Minuten stehenbleiben, um zu streiten. Unser Fehler ist, daß wir niemand haben, der Entscheidungen trifft. Wir sollten jemand wählen, der fähig ist, unser Unternehmen zu leiten – und uns nach dem richten, was er sagt!“
    „Ich nominiere Mr. R. Nelson Packard als Führer!“ rief Morelli.
    „Ich stimme auch dafür!“ meldete sich Toomey.
    Scherer brummte.
    „Ich nominiere Dr. Henley D. Bridger!“
    Bridger sah ihn böse an, lehnte aber nicht ab.
    Scherer und Morelli wurde Gelegenheit gegeben, für die von ihnen nominierten Kandidaten zu sprechen. Dann erfolgte die Abstimmung – man entschied sich mit sechzehn zu neun Stimmen für Bridger.
    Packard kam zu ihm. Er lächelte verzerrt und schüttelte ihm die Hand. Er hätte eine Rede vom Stapel gelassen, wenn der Chemiker ihn nicht aufgehalten hätte.

 
3. Kapitel
     
    Glücklicherweise besaß der Wald so gut wie kein Unterholz. Nach der Hitze und Schwüle des Nachmittags war es eine Erleichterung, in die Kühle des Waldes zu kommen.
    Bridger sah nachdenklich an den Bäumen empor. Er war sicher, niemals einen so hohen Wald gesehen zu haben.
    Was an Hoffnung auf Hilfe in seinen Gedanken zurückgeblieben war, schwand dahin, je länger er die Bäume betrachtete. Sie waren mindestens tausend Jahre alt. Und in diesen tausend Jahren hatte sie weder Axt noch Säge berührt.
    Zbradovski hatte es auf sich genommen, sie zu dem Bach zu führen, an dem er
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